Sulzdorf an der Lederhecke
Grabfeldrallye: Motorsport-Spektakel bei schwierigen Bedingungen

Am vergangenen Wochenende startete Patrik Dinkel mit Copilotin Anna Hinrichs bei der 29. Grabfeldrallye) mit Start und Ziel in Sulzdorf an der Lederhecke. Im neu aufgebauten Mitsubishi Lancer Evo 9 RS führte das Duo als Vorjahressieger das mit knapp 200 Fahrzeugen größte Teilnehmerfeld in Deutschland an und sorgte mit gewohnt schnellen Zeiten für großes Aufsehen.
Voller Vorfreude und hoch motiviert rollten Patrik und Anna um 10:30 Uhr durch den Startbogen am Rallyezentrum in Richtung der ersten Wertungsprüfung „Möbelwerke I“, die einen unerwarteten Verlauf nahm: „Bereits nach einem Kilometer bekamen wir rote Flaggen gezeigt und mussten sogar einmal anhalten. Danach beendeten wir die Prüfung im reduzierten Tempo – ein Vorauswagen blockierte die Strecke“, resümierte der Youngster der nach zwei guten Zeiten in den Prüfungen „Baunachgrund I“ und „Bayernturm I“ eine entsprechende Zeitgutschrift für die Vorkommnisse in der Auftaktprüfung erhielt und die Zwangspause als Dritter hinter zwei favorisierten Skoda Fabia R5 erreichte.
Nach hochsommerlichen Temperaturen mit Sonnenschein im ersten Durchgang wechselten die Bedingungen mit einem aufziehenden Sommergewitter zum zweiten Turn. Starke Niederschläge fluteten die Wertungsprüfungen, was Patrik und Anna dazu beflügelte die erste Bestzeit gegen die technisch überlegenen R5-Boliden zu setzen. „Es lief einfach perfekt – über 20 Sekunden Vorsprung auf unsere direkte Konkurrenz, damit hätten wir selbst nicht gerechnet“, strahlte das Duo, bevor in der nachfolgenden Stage „Baunachgrund II“ das vorzeitige Aus folgen sollte.
„Wir starteten wieder als erster Teilnehmer in die Prüfung und alles schien unter Kontrolle, bis wir in einer schnellen Linkskurve auf einer Mischung von Schlamm und Wasser derart aufschwammen und uns schlichtweg die Straße ausging, was leider zum vorzeitigen Ende führte“, resümierten Patrik und Anna sichtlich gefrustet. Das Einsatzfahrzeug befindet sich bereits wieder im Aufbau – wann und wo es weiter geht, das wird in den nächsten Tagen entschieden.

Ebenfalls am Start war das Team Brose Motorsport mit Michael Stoschek (Ahorn) und Dieter Hawranke (Kassel). In der Gruppe Slowly Sideways starteten sie in einem von insgesamt nur 20 produzierten Gruppe-B Porsche 911 SC/RS im Belga-Design. Der Original-Werkswagen wurde 1984 von Prodrive für die Rallye Europameisterschaft aufgebaut und mit einem 3 Liter Motor homologiert, der bei einem Fahrzeuggewicht von 980 kg 280 PS leistet.
Das Publikum zeigte sich begeistert von den historischen Boliden der Slowly Sideways, die außerhalb der Wertung als Vorausfahrzeuge für Stimmung sorgten.