Brose Bamberg kontert 23:41-Rückstand mit 18:0-Lauf zum Sieg

Brose Bamberg gewinnt auch das vierte Heimspiel in dieser Saison und bleibt in der eigenen Brose Arena ungeschlagen. Doch beim 80:66 über die Telekom Baskets Bonn zeigt das Roijakkers-Team zwei Gesichter: in der ersten Halbzeit bekommen die Domstädter kein Bein auf dem Boden, beginnen aber nach 23:41-Rückstand, mit herausragendem Einsatz und erstklassigem Teamgeist die Partie zu drehen.

18 Minuten lang gaben die Rheinländer das Tempo vor: sie nahmen ihre gute Form vom ersten Saisonsieg gegen Vechta mit und setzten Bambergs Offensive mit einer aggressiven Verteidigung unter Druck. Die Folge waren zwölf Ballverluste der Bamberger, zehn Würfe weniger als Bonn drückten die Hausherren bis zur Pause ab. Da auch der Distanzwurf der Bamberger zu schwach war, nur zwei der zwölf Würfe landete im Korb, lief Bamberg die ganze Zeit einem Rückstand hinterher (2:8, 12:20, 23:41). Immerhin stabilisierte sich ab der 18. Minute die Hausherren-Defensive, so dass Kenneth Ogbe mit Freiwürfen und David Kravish per Korbleger zur Halbzeit auf 27:41 verkürzten.

Coach Johann Roijakkers reagierte auf die desaströse Leistung, ließ den bislang überforderten Spielmacher Bennet Hundt auf der Bank. Den Ballvortrag übernahm nun Dominic Lockhart, später wieder Davon Hall. Zudem hängte sich Kenneth Ogbe als Kettenhund an die Bonner Aufbauspieler dran, stoppte mit seiner unnachgiebigen Art den Spielfluss der Gäste. Zudem trumpfte Chase Fieler nach zuletzt unauffälligen Spielen auf, traf zu Beginn des dritten Viertels einen Dreier und riss seine Mitspieler mit einem genialen Ballgewinn und anschließendem Korbleger über zwei Bonner hinweg mit. Dominic Lockhart versenkte ebenfalls aus der Distanz und mit einem krachenden Dunking sorgte Fieler nach 24 Minuten für den 41:41-Ausgleich, Bambergs 18:0-Lauf drehte die Partie. Nach dem Topscorer Chase Fieler (18 Punkte) seine herausragende Leistung mit dem dritten Steal und dem nächsten Dunking zum 49:48 krönte, machte Bamberg hinten noch einmal fast fünf Minuten die Schotten dicht. Während Bonn kein Punkt gelang, setzten sich die Hausherren dank Lockharts nächstem Distanzwurf zweistellig ab (58:48). Da Michele Vitali (11 Punkte) und Davon Hall (17 Punkte) je zweimal Dreier „regnen“ ließen, war die Partie vier Minuten vor Schluss beim 69:52 faktisch entschieden.

Johan Roijakkers (Headcoach Brose Bamberg): „Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Bonn war definitiv die bessere Mannschaft in den ersten zwanzig Minuten. In der zweiten Halbzeit haben wir ein paar kleine Anpassungen vorgenommen. Vor allem aber war die Energie da, die uns anfangs noch gefehlt hatte. Kenny Ogbe hatte großen Anteil daran, dass wir das Spiel drehen konnten. Seine Defense war exzellent.“

Am Mittwoch, 23.12.2020 müssen die Bamberger an Spieltag 4 der Champions League bereits zum dritten Mal auswärts antreten: mit einem Sieg bei Pinar Karsikaya in Izmir können die Roijakkers-Jungs den Einzug in die Playoffs aber bereits perfekt machen.