Bonn
Bayreuth kämpft in Bonn
Beim diesjährigen Karnevalsspiel zwischen den Telekom Baskets Bonn und medi bayreuth kamen am Samstagabend die 6.000, nahezu alle kostümierten, Zuschauer im restlos ausverkauften Telekom Dome voll auf ihre Kosten. Beide Teams lieferten sich in der Partie des 23. Spieltages in der Basketball Bundesliga einen äußerst intensiven Schlagabtausch, bei dem die Rheinländer am Ende glücklich, aber nicht unverdient mit 101:94 (46:54) triumphierten und so den Nimbus dieses wahrlich besonderen Spiels wahren konnten.
Angepeitscht von der närrischen und wirklich tollen Atmosphäre in der Halle fanden beide Team offensiv schnell zu ihrem Rhythmus und es entwickelte sich ein Spiel mit Playoff-Charakter. Konzentriert und voller Selbstvertrauen agierten die Heroes Of Tomorrow, die ohne den verletzten Robin Amaize (Fußverletzung) und den frisch gebackenen Vater David Gonzalvez auskommen mussten, in der ersten Halbzeit und erspielten sich so eine für so manchen überraschende 54:46 Halbzeitführung.
Erst im dritten Abschnitt, welchen die Bayreuther letztlich mit 17:30 abgeben mussten, wurde die Rheinländer immer stärker. War es bis zur Pause fast ausschließlich Centerspieler Julian Gamble, der den Bayreuthern massive Probleme bereitete, liefen in der zweiten Halbzeit andere Bonner nach und nach heiß: Zunächst holte Ryan Thompson die Führung zurück in Bonner Hand (65:64/27.), ehe Josh Mayo in der 33. Minute beim 85:73 Bonn scheinbar auf die Siegerstraße geworfen hatte. Die Heroes Of Tomorrow waren aber noch lange nicht besiegt.
Das Team von Head Coach Raoul Korner bewies Herz und mobilisierte nochmals alle Kräfte. Viereinhalb Minuten vor dem Ende konnten die Gäste erneut ausgleichen. 161 Sekunden waren noch zu spielen, als Trey Lewis sein Team sogar in Front brachte und alles wieder völlig offen war. Wie schon beim Auswärtsspiel in Ludwigsburg war die Spannung nun bis auf den obersten Rang der Halle zu spüren, doch diesmal hatten die Gastgeber das Quäntchen Glück und somit das bessere Ende auf ihrer Seite. Ausgerechnet Kenneth Horton, der in der Vorsaison noch das Trikot der Heroes Of Tomorrow getragen hatte, sorgte mit einem Wahnsinnswurf von der Mittellinie dafür, dass sich die Bonner neben dem Sieg auch den direkten Vergleich sichern konnten.