Ansbach
BBC: Am Schluss wurde es nochmal richtig eng
Mit 77:80 (35:45) setzte sich der BBC COBURG am Samstagabend bei den hapa Ansbach Piranhas durch und verteidigte damit seine Spitzenposition in der 1. Basketball-Regionalliga Südost. Zwischenzeitlich hatten die Vestestädter bereits mit 17 Zählern geführt, bevor in den Schlussminuten noch einmal Hochspannung aufkam.
Die Gäste, die auf Sasa Gligorovic, Manuel Imamovic und Jonny Tritscher verzichten mussten, kamen vorzüglich aus den Startlöchern und erzielten in den ersten 180 Sekunden stolze 15 Punkte. Vor allem Point Guard Eividas Molosciakas und Forward Jordan Burris legten los wie die Feuerwehr – nach drei Minuten standen beim Litauer vier Assists und beim US-Amerikaner drei Dreier im Statistikbogen.
In der Folge jedoch kämpften sich die Hausherren mit einem 14:3-Lauf zurück in die Partie. Insbesondere US-Forward Nick Freer, mit 27 Punkten am Ende Topscorer bei den Raubfischen, bereitete der BBC-Defensive wiederholt Probleme. Er war es auch, der per Distanzwurf für Ansbachs einzige Führung des Abends verantwortlich zeichnete (20:18, 9.).
Drei Mitteldistanz-Treffer von Steffen Walde und eine schöne Pick-and-Roll-Kombination über Yasin Turan und Center Daniel Stawowski verschafften dem Tabellenführer dann wieder ein kleines Polster, das bis zur Halbzeitsirene Bestand hatte (35:45, 20.). Auch nach dem Seitenwechsel deutete zunächst alles auf eine klare Angelegenheit zugunsten der Oberfranken hin. Spätestens als Sebastian Wyczisk per Offensivrebound und Fabian Franke von der Dreierlinie auf 17 Zähler Vorsprung stellten, glaubte niemand mehr an eine spannungsgeladene Schlussphase (43:60, 26.).
Im direkten Gegenzug allerdings kam es zu einer Schlüsselszene: Beim erfolglosen Versuch, Piranhas-Oldie Goran Petrovic am Korbleger zu hindern, knickte Jordan Burris um und war fortan stark gehandicapt. Der Kalifornier blieb zwar zunächst auf dem Parkett, holte sich aber in schneller Abfolge seine persönlichen Fouls Nummer drei und vier ab und gewährte dabei hapa-Star Freer einen Korbleger mit anschließendem Bonusfreiwurf, der das Momentum kippen und die Fans der Gastgeber neue Hoffnung schöpfen ließ (54:63, 30.).
Im Schlussabschnitt entwickelte sich dann ein echter Thriller, den auf Seiten des BBC COBURG wohl niemand gebraucht hätte. Die Feldwurfquote beim Spitzenreiter ging nun rapide in den Keller, während der Tabellenzehnte plötzlich auch schwierigste Würfe in der Coburger Reuse versenkte. Als Paul Nzeocha 46 Sekunden vor Spielende per Dunk auf 77:78 verkürzte und im Gegenzug Franke aus der Halbdistanz scheiterte, erreichte die Stimmung in der Sporthalle des Theresien-Gymnasiums ihren Siedepunkt. Doch mit Glück und Geschick verhinderten Trainer Simon Bertrams Schützlinge die dritte Saisonniederlage: Zunächst zwangen sie Freer zu einem schwierigen Sprungwurf, der sein Ziel verfehlte, anschließend verwandelte Burris nur den ersten seiner beiden Freiwürfe zum 77:80 und setzte den zweiten absichtlich an den Ring. Die Uhr lief weiter, das Spiel war aus und die Vestestädter hatten auch diese Prüfung bestanden.
„Der heutige Abend war ein Vorgeschmack auf das, was uns an den verbleibenden acht Spieltagen erwarten wird“, warnte BBC-Headcoach Bertram seine Mannen vor dem Restprogramm. „Jede Mannschaft ruft gegen den Tabellenführer noch ein paar zusätzliche Prozent ab. Wir müssen wachsam bleiben. Defensiv sind wir bis auf einzelne Aussetzer relativ stabil, im Angriff allerdings fehlt uns in schwierigen Phasen zuletzt die Souveränität“, sieht der Wahl-Bamberger genügend Ansatzpunkte für die Trainingsarbeit vor dem Gipfeltreffen gegen „Coburg-Jäger“ Treuchtlingen am kommenden Freitag um 20.30 Uhr in der HUK-COBURG arena. Bertram hofft zudem, dass sein Topscorer Burris keine schwerwiegende Blessur davongetragen hat: „Momentan kann man noch nichts sagen, wir müssen die Untersuchungen abwarten.“