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Bamberg

Brose Bamberg gewinnt nach Schluss-Spurt gegen Valencia

Bamberg, 23.11.2017

Ohne Dramatik geht es wohl nicht mehr in der Euroleague. 35 Minuten lang führte der spanische Meister Valencia Basket das Team von Trainer Andrea Trinchieri regelrecht vor, brachte Bamberg viereinhalb Minuten vor Ende mit 15 Punkten in Rückstand. Doch das Brose-Team drehte die irre Partie mit herausragenden letzten vier Minuten und holte einen 83:82-Heimsieg.

Seit zwei Wochen spielt Brose Bamberg in der Euroleague wie eine Achterbahn, ein ständiges auf und ab. Mit dem Spiel gegen Valencia ist die Liste der irrsten Bamberger Spiele um eine weitere Episode reicher. Die ersten 35 Minuten sind schnell erzählt. Ohne Ricky Hickman, der bereits vor der Pause vier Dreier einnetzte und für 17 Punkte traf, wäre Bamberg mit einem viel höheren Rückstand als 41:47 in die Kabine gegangen. Gleich nach der Pause zog Valencia davon, die Spanier trafen bis zur ihrer 77:62-Führung Mitte des dritten Viertels 66 Prozent aller Drei-Punkt-Würfe. Startpunkt der unerwarteten Bamberger Aufholjagd war der Steal von Augustine Rubit. Der Amerikaner fing einen Pass ab und erzielte schnelle Punkte zum 64:77, gleich gefolgt von einem weiteren Rubit-Korbleger. Coach Andrea Trinchieri stellte auf kleine Aufstellung um, ließ den schnellen Maodo Lo die Valencia-Abwehr durcheinanderwirbeln und der Nationalspieler konnte zweimal per Korbleger abschließen und einen wilden Dreier zum 73:81 einnetzen. Bryce Taylor zog dann das Foul und traf zwei Freiwürfe zum 75:81 88 Sekunden vor dem Ende. Fehlwurf Valencia, weil Bamberg nun in der Defensive enger deckte. Rebound Maodo Lo, schneller Pass zu Bryce Taylor, erfolgreicher Dreier 61 Sekunden vor Schluss, 78:81. Valencia nun nervös in der Offensive und wieder ein Fehlwurf. Augustine Rubit setzte seinem eigenen Korbleger nach, holte den Offensivrebound und traf zum 80:81. Taktisches Foul von Ricky Hickman, Valencia vergab einen Freiwurf. Bamberg hatte 14 Sekunden Zeit, das 80:82 aufzuholen. Das letzte Play verteidigte Valencia aber gut, Ricky Hickman hatte keine Anspielstation und dafür aber den Ex-Bamberger Tibor Pleiß neben sich. Mit all seiner Erfahrung stieg Hickman zum Wurf auf, prallte mit Pleiß zusammen und es gab Freiwürfe für Bamberg zwei Sekunden vor dem Ende. Die Chance ließ sich der Amerikaner nicht nehmen, netzte alle drei Würfe zum 83:82-Sieg rein und krönte seine Leistung mit 26 Punkten.

Coach Andrea Trinchieri: „Was soll ich sagen? Eine weitere unvergessliche Nacht nicht nur wegen des Endergebnisses, sondern auch, wie sich alles entwickelt hat. Wir waren schlecht, auch weil Valencia jeden Drei-Punkte-Wurf getroffen hat. Wir haben ihnen keinen Zentimeter Platz gelassen, trotzdem haben sie fast alles versenkt. Valencia war 37 Minuten lang besser. Dann, und das habe ich letztes Jahr gelernt, muss man manchmal über den Tellerrand hinausschauen. Wenn die Dinge, von denen du glaubst, dass sie funktionieren sollten, nicht klappen, musst du etwas ändern. Also haben wir mit vier Guards gespielt, haben das System über den Haufen geworfen. Wir haben Charakter gezeigt, haben uns nie aufgegeben, auch nicht, als wir mit zwölf bei noch drei Minuten hinten lagen.“