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Bayreuth

Brose Bamberg landen 92:88-Derbysieg erst in der Verlängerung

Bayreuth, 26.12.2016

Es war das 72. Oberfrankenderby, zum ersten Mal als Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga: aber so viel Spannung und Pfeffer zwischen dem Tabellenvierten Bayreuth und dem Tabellenzweiten Bamberg war in den letzten Jahrzehnten selten drin! Mit 92:88 setzte sich der Deutsche Meister Brose Bamberg bei medi Bayreuth nach Verlängerung durch, doch das wahre Drama spielte sich im vierten Viertel ab: fünfmal wechselte die Führung, dann hatte Bayreuth vier Punkten Vorsprung, 17 Sekunden vor Schluss. Janis Strelnieks dreht die Partie mit einem irren Dreier, dann zwang eine regelwidrige Entscheidung der Schiedsrichter die Partie doch noch in die Verlängerung.

Während die Hausherren aus Bayreuth zehn Tage für die Vorbereitung auf das Oberfrankenderby hatten, musste der Deutsche Meister gleich dreimal ran: gegen Bonn, in Madrid und gegen Piraeus. Und das merkte man den Trinchieri-Jungs an: Den schnellen 2:6-Rückstand durch Fabien Causeur egalisierten die Wagnerstädter, überrannten Bamberg förmlich im ersten Viertel und kamen dank drei Dreiern zu einer 22:10-Führung. Nach sieben Fehlwürfen der Bamberger aus der Distanz traf Spielmacher Fabien Causeur (16 Punkte) immerhin den ersten Dreier mit der Viertelsirene zum 13:22. Das war der Startschuss für die Aufholjagd des Meisters, nun landeten fünf von acht Dreiern der Bamberger im Korb. Lucca Staiger netzte zur 29:28-Führung ein, aber Bayreuth hielt dagegen und ging mit einem 41:40 in die Kabine, auch im dritten Viertel blieben die Wagnerstädter die ganzen zehn Minuten knapp in Front, 59:58.

Nun zwangen die Trinchieri-Jungs Bayreuth zu einigen Ballverlusten. Darius Miller (15 Punkte) und Daniel Theis (11 Zähler) nutzten das für eine 68:62-Führung der Gäste, Bayreuth gab sich nicht geschlagen und lag dreieinhalb Minuten vor dem Ende wieder mit 69:68 in Front. Nicolo Melli konterte mit einem Dreier zum 73:69 für Bamberg, aber die Bayreuther Trey Lewis (23 Punkte) und Kyan Anderson ließen die 3.300 Hausherren-Fans mit zehn Zählern und der 79:75 jubeln. Die Korner-Truppe 17 Sekunden vor dem Ende mit 81:77 in Führung, Melli knallte den Distanzwurf rein, Janis Strelnieks ließ im Rückwärtsfallen aus der Ecke einen irren Dreier 0,7 Sekunden vor dem Ende für das 83:82 aus Bamberger Sicht folgen. Einwurf der Bayreuther, Nikos Zisis und De'Mon Brooks knallten im Sprung zusammen und blieben beide benommen liegen. Während der Behandlungspause entschieden die Unparteiischen nach einem Blick auf das „Instant-Replay“-Video auf unsportliches Foul gegen Nikos Zisis – hieße zwei Freiwürfe für Bayreuth und anschließender Ballbesitz für medi. Dabei hätten die Unparteiischen laut Spielordnung das „Instant-Replay“ gar nicht benutzen dürfen, denn die Videomöglichkeit zur Kontrolle haben sie nur zur Überprüfung, ob ein gepfiffenes Foul „normal“, unsportlich oder disqualifizierend ist. Nun den „Nicht-Pfiff“ in ein unsportliches Foul gegen Nikos Zisis zu verwandeln, verstieß gegen die Spielordnung. Vorsorglich legte Bamberg durch Kapitän Nicolo Melli Protest ein. Bayreuths Bastian Doreth traf aber nur den ersten Freiwurf zum Ausgleich und vergab den zweiten - Verlängerung. Dort ließ der Deutsche Meister aber nichts mehr anbrennen - fünf Miller-Punkte und ein Monsterblock von Daniel Theis, der mit sechs Blocks eine Karrierebestleistung auf das Parkett brachten, ließen Bamberg auf die Siegerstraße abbiegen.

Headcoach Andrea Trinchieri: „Ich wünsche allen frohe Weihnachten und gratuliere Raoul. Bayreuth spielte bislang eine erstaunliche Saison. Es war ein hart erkämpfter Sieg. Wir haben kein großartiges Spiel gemacht, wir mussten nach kurzer Regeneration kämpfen, um unsere Physis zu entwickeln. In der zweiten Hälfte des vierten Viertels und der Verlängerung haben wir die Dreierlinie gut verteidigt. Bayreuth ist hier eines der besten Teams, aber wir haben sie bei 35 Prozent gehalten. Das war der Schlüssel, denn wir waren in anderen Teilen des Spiels schlecht. Wie die Schiedsrichter den letzten Pfiff behandelt haben, war sonderbar. Ich glaube, es ist nicht möglich, eine Aktion ohne Pfiff in eine gepfiffene Aktion zu wandeln. Ich denke, man darf das Instant Replay nicht in dieser Szene hernehmen."

Noch einmal muss der Deutsche Meister in der Euroleague in diesem Kalenderjahr antreten: am Freitag, 30. Dezember 2016, steht das Auswärtsspiel beim Euroleague-Schlusslicht Galatasaray Istanbul an. Jump in der türkischen Hauptstadt ist um 18 Uhr.