München
Brose Bamberg lassen beim Erzrivalen Federn – 59:67 bei den Bayern
War das eine kleine Vorentscheidung im Rennen um Platz eins nach der Bundesliga-Hauptrunde? Während Ratiopharm Ulm an der Tabellenspitze weiterhin ungeschlagen ist, musste der Deutsche Meister und Pokalsieger Brose Bamberg beim bayerischen Erzrivalen FC Bayern München eine 59:67-Niederlage einstecken. Selbst bei einem Sieg nächste Woche gegen Ulm kann das Trinchieri-Team die Tabellenspitze nur mit einem weiteren Ausrutscher der Ulmer erobern.
Beide Mannschaften kamen im Spitzenspiel nur schwer in die Gänge: Die Bayern leisteten sich sechs Ballverluste in den ersten Minuten, aber das Trinchieri-Team konnte daraus zu wenig Kapital schlagen. Nicolo Melli traf zwar einen Dreier zur Bamberger 7:4-Führung, von den acht freien Distanzwürfen der Oberfranken im ersten Viertel zappelten aber nur zwei im Netz. Mit Ablauf der Vierteluhr gelang München eine Zwei-Punkte-Führung. In der Folge konnte Bamberg mit aufmerksamer Defensive die Hausherren vier Minuten lang am Punkten hindern, doch das Trinchieri-Team nutze die Chancen daraus zu wenig. Aus sechs Ballverlusten der Bayern erspielte Bamberg nur vier Fastbreak-Punkte, zudem haderten die Trinchieri-Jungs mit ihren Würfen, nur 30 Prozent landeten im Korb. Eine mögliche hohe Führung verpassten die Bamberger, mit nur einem 28:27 ging es in die Pause.
Dreieinhalb Minuten lang konnten die Oberfranken Anfang des dritten Viertels gegen die Bayern-Defensive nicht punkten. Zum fehlenden Glück bei den herausgespielten freien Würfen kamen nun zu viele Ballverluste hinzu, achtmal schenkten die Trinchieri-Jungs im dritten Viertel das Spielgerät in der Offensive her. Die Folge war ein 37:49-Rückstand vor den letzten zehn Minuten. Zwar brachten die Topscorer Nikos Zisis (13 Punkte) sowie Daniel Theis und Jerel McNeal (beide 10 Zähler) den Meister noch einmal auf 53:60 heran, doch ausgerechnet da nagelte Ex-Bamberger Anton Gavel seinen einzigen Treffer des Abends durch die Reuse und beendete den kleinen Bamberger Lauf mit dem 53:63. Fazit: Bamberg wirkte drei Tage nach dem großartigen Kampf gegen Fenerbahce Istanbul nicht fit genug für die starke Bayern-Defensive.
Headcoach Andrea Trinchieri: „Bayern hat heute ein solides Spiel abgeliefert und diesen Sieg verdient. Wir haben in der ersten Halbzeit viel zu zurückhaltend agiert, hatten müde Beine. Man hat gemerkt, dass uns das Euroleague-Spiel noch in den Knochen gesteckt hat. Das macht es natürlich noch schwerer, gegen so einen Gegner zu spielen.“
Schon am morgigen Dienstag, 21. März 2017, haben die Bamberger das nächste Spiel in der Euroleague auf dem Programm: ab 20 Uhr ist das Ex-Team von Fabien Causeur, Baskonia Vitoria Gasteiz, zu Gast.