Brose Bamberg mit Sieg und Niederlage am Wochenende

Wie verhext: Die dritte knappe Niederlage im vierten Euroleague-Spiel musste Brose Bamberg am Freitagabend im altehrwürdigen Palau Blaugrane gegen den FC Barcelona hinnehmen. Mit 74:78 zogen die Trinchieri-Jungs gegen die Katalanen den Kürzeren. Zumindest in der Basketball-Bundesliga konnte sich der Deutscher Meister am Sonntagabend wieder rehabilitieren: bei den MHP Riesen Ludwigsburg fuhr Bamberg mit dem 60:48 den achten Saisonsieg im achten Spiel ein und verteidigte die Tabellenführung.

So groß war die Chancen noch nie auf einen Sieg beim FC Barcelona: der Favorit ging ohne seine Stars Justin Doellman, Juan Carlos Navarro und Pau Ribas in die Partie gegen Brose Bamberg. Dank einer starken Vorstellung von Topscorer Fabien Causeur, der schon bis zur Pause elf seiner 19 Punkte markiert hatte, schnupperten die Trinchieri-Jungs am Sieg. Nach 16 Minuten lagen die Oberfranken 32:27 in Führung, mehrere Ballverluste in den letzten zwei Minuten vor der Pause nutzen die Katalanen aber gnadenlos aus und drehten die Partie in einen 38:40-Rückstand gegen die Bamberger. Nach der Pause zog „Barca“ auf 50:57 davon, Daniel Theis (ebenfalls 19 Punkte) ließ den Rückstand mit zwei seiner drei Dreier auf 57:59 schmelzen. Wieder waren es die Bamberger Ballverluste (14 insgesamt), die eine Führung verhinderten. Barcelona setzte sich erneut auf acht Punkte ab (66:74), die kämpfenden Trinchieri-Jungs kamen sechs Sekunden vor Schluss durch Darius Miller auf 74:76 ran, Freiwürfe der Hausherren nach Bambergs taktischem Foul besiegelten aber die Niederlage.

Nur 45 Stunden später musste der Deutsche Meister in der Easycredit-BBL schon wieder an den Start gehen, mit den MHP Riesen Ludwigsburg war es zudem ein unangenehmer Gegner. Die Schwaben hofften auf Müdigkeit bei den Trinchieri-Jungs und wollten das mit körperlicher und robuster Spielweise ausnutzen. Das gelang den Hausherren aber nur drei Minuten lang: 2:6 lagen die Bamberger hinten, dann fanden die Trinchieri-Jungs vor allem in der Verteidigung zusammen. Sie machten den Schwaben jeden einzelnen Wurfversuch so schwer, dass den Ludwigsburgern bis zum Ende des dritten Viertels gerade einmal 33 Punkte gelangen. Das war auch gut so, denn die Bamberger selber haderten mit ihrem Wurfglück, nur 44 Prozent aller Versuche trafen die Trinchieri-Jungs. Allerdings strahlte der Meister jederzeit die Sicherheit aus, einen Gang höher schalten zu können, wenn es gegen Ludwigsburg nötig gewesen wäre. Darius Miller stach mit 13 Punkten als Bamberger Topscorer heraus, Elias Harris wühlte sich unter dem Korb zu neun Zählern.

Headcoach Andrea Trinchieri (Brose Bamberg): „Gegen Barcelona war es ein Niederlage im letzten Ballbesitz. Ich glaube trotzdem, wir haben gute Arbeit geleistet. Es gab Momente, in denen wir das Beste gegeben haben, aber vier offene Dreipunkt-Würfe vergaben. Uns fehlt noch der gewisse Tick, wir sind ganz dicht dran, die großen Teams zu schlagen, aber wir liefern noch nicht. Wir müssen daran arbeiten, diese Lücke schließen. Nach der harten Woche haben wir in Ludwigsburg zwar nicht geglänzt, aber sehr gut als Mannschaft zusammengespielt. Vor allem in der Verteidigung war es ein sehr solider Job.“

Am nächsten Donnerstag, 3. November 2016, haben die Jungs von Brose Bamberg die nächste Partie in der Euroleague vor der Brust: ab 20 Uhr ist das Ex-Team von Bambergs Nicolo Melli, Emporio Armani Mailand, zu Gast in der Brose Arena.