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Bamberg

Brose Bamberg verlangt Champion ZSKA alles ab, verliert aber knapp

Bamberg, 01.12.2016

Wieder eine bittere Niederlage in den letzten Sekunden: 88:90 verlor der Deutsche Meister Brose Bamberg gegen den amtierenden Euroleague-Champion ZSKA Moskau, nachdem die Trinchieri-Jungs einen scheinbar aussichtslosen 32:51-Rückstand grandios aufgeholt hatten. Vor allem im Schlussviertel bekam der Titelverteidiger viele zweifelhafte Pfiffe der Schiedsrichter, während bei Bamberger Aktionen klarste Fouls des Armeesportclubs nicht geahndet wurden.

Im ersten Viertel konnten die Hausherren trotz sechs Ballverluste die Partie ausgeglichen gestalten, einen 10:0-Lauf des Euroleague-Champions beantwortete vor allem Nicolo Melli mit sieben Punkten zum knappen 16:17-Rückstand. Aber in den zweiten zehn Minuten agierten die Trinchieri-Jungs viel zu unkonzentriert in der Offensive, leisteten sich auch aufgrund der unglaublich intensiven ZSKA-Defensive acht weitere Ballverluste, die die Gäste immer wieder in leichte Punkte ummünzten. 30:41-Rückstand zu Pause, auch nach dem Seitenwechsel wurde es anfangs nicht besser.

2:10-Lauf gegen Bamberg, der Deutsche Meister lag nach 23 Spielminuten mit 32:51 zurück. Nach der Auszeit von Coach Trinchieri bekam vor allem die Offensive der Bamberger mehr Schwung: nach null Punkten in Halbzeit eins blühte nun Darius Miller (8 Punkte) auf, einem Korbleger ließ der Amerikaner im dritten Viertel noch zwei Dreier folgen. Da auch Fabien Causeur (12 Punkte) seine beiden Distanzwürfe im Spiel traf, holten die Hausherren am Ende des dritten Viertels auf 58:61 auf. Topscorer Nicolo Melli (26 Punkte) und Nikos Zisis reagierten auf die schnellen ZSKA-Punkte zum 58:65 mit zwei Dreiern, der starke Daniel Theis (19 Punkte, 9 Rebounds) glich dann zum 67:67 aus. Es folgte ein hart geführter Schlagabtausch, bei dem der Armeesportclub per Zauberdreier von Milos Teodosic (31 Punkte) sowie dank vieler schneller Foulpfiffe gegen Bamberg per Freiwürfen vorlegen konnte. 15 Sekunden vor Schluss stoppte Teodosic Bambergs Fabien Causeur beim Schnellangriff als letzter Mann mit Foul. Das ist seit dieser Saison zwingend in der Euroleague als Unsportliches Foul zu werten und hätte neben den Freiwürfen auch Ballbesitz Bamberg zur Folge gehabt. Doch die Unparteiischen pfiffen „nur“ normales Foul. Causeur netzte zum 86:86-Ausgleich ein, Moskau konterte im unberechtigten Ballbesitz ebenfalls mit zwei Freiwürfen. Janis Strelnieks (11 Zähler) punktete acht Sekunden vor dem Ende zum erneuten Ausgleich. Moskau hatte den letzten Angriff, den Korbleger von Teodisic blockte Daniel Theis grandios weg – doch statt Verlängerung hatte Moskau noch einmal 1,7 Sekunden für einen Angriff. Der Deutsche Meister patzte in der Defensive - freier Wurf Moskau zum Sieg.

Headcoach Andrea Trinchieri: „Wir haben eine großartige zweite Halbzeit gespielt. Wir konnten die Ballverluste von 14 in der ersten, schrecklichen Halbzeit, auf zwei nach der Pause reduzieren. Aber wir hatten einen Mangel an Erfahrung am Ende, und wenn man gegen so starke Spieler, solch ein großartiges Team spielen muss, muss man über die Grenze gehen. Wir kamen nach 19 Punkten Rückstand zurück, wir gingen in Führung, wir spielten unseren Basketball. Aber am Ende waren es wieder die Details, die uns fehlten. Die einzige Möglichkeit, diese Details zu bekommen, ist zu lernen. Wir müssen akzeptieren, was uns fehlt, müssen verstehen, wie hoch das Niveau ist und und was es erfordert, auf dieser Ebene zu spielen. Trotzdem: Als Trainer bin ich stolz auf die zweite Halbzeit, wie wir gegen den EuroLeague-Champion gespielt haben.“

Aufsichtsratsvorsitzender Michael Stoschek: „Ich habe den Eindruck, dass in der Euroleague nicht die Spieler, sondern die Schiedsrichter das Spiel entscheiden. Wir fühlen uns nun nach mehreren engen Spielen, die wir mit dem letzten Spielzug verloren haben, ungerechtfertigt auf dem letzten Platz der Tabelle. Wäre nur eine einzige zweifelhafte Entscheidung nicht zu unseren Ungunsten gefallen, hätten wir diese Spiele gewinnen können. Wir werden eine DVD mit den auffälligsten Schiedsrichterentscheidungen gegen unsere Mannschaft aus der bisherigen Saison zusammenstellen und veröffentlichen. Dies sind wir unseren Spielern, unserem Trainerteam und unseren Fans schuldig.“

Am Sonntag, 4. Dezember 2016, haben die Jungs von Brose Bamberg in der easycredit-BBL den Aufsteiger Science City Jena zu Gast. Jump ist um 18 Uhr in der Brose Arena.