Bamberg
Brose Bamberg verliert nach Verlängerung gegen Darussafaka Dogus Istanbul
Für Brose Bamberg ging es um nichts mehr, während Darussafaka Dogus Istanbul die letzte Chance auf die Playoffs hätte verspielen können. Das Trinchieri-Team leistete der Millionen-Truppe vom Bosporus einen tollen und harten Kampf, der aber nicht belohnt wurde: durch acht Punkte des Ex-Bambergers Brad Wanamaker in der Verlängerung verlor Bamberg das vorletzte Euroleague-Heimspiel mit 97:99.
Schon vor Jump hatte es für Istanbuls Spielmacher Brad Wanamaker bei seiner „Rückkehr“ in die Brose Arena lauten Applaus gegeben. Als er kurz darauf seinen zweiten Dreier zum 10:11-Rückstand aus Bamberger Sicht einnetzte, war es merklich ruhiger auf der Tribüne. In der Folge trumpfte Bambergs Maodo Lo auf der Spielmacherposition auf: vier von vier Korblegern zappelten im Netz, zudem traf der 23-jährige einen Dreier, schoss Bamberg mit elf seiner am Ende 13 Punkten zur 22:14-Führung nach dem ersten Viertel. Das heimliche Highlight der Partie setzte Daniel Theis Anfang des zweiten Viertels: gleich dreimal blockte der Bamberger Riese Korblegerversuche von Istanbuls Nachwuchscenter Ante Zizic weg. Und vorne lief es für Bamberg wie am Schnürchen: tolle Pässe von Nikos Zisis, der sich durch seine elf Vorlagen in der ewigen Euroleague-Bestenliste der Passgeber nun mit 805 Assists auf Platz fünf vorgeschoben hat. Erst legte Zisis für Vladimir Veremeenko auf, dann fand der Grieche die freistehenden Lucca Staiger, Jerel McNeal und Fabien Causeur, die mit ihren Distanzwürfen die Bamberger Führung bis auf 33:19 ausbauten. Doch Wanamaker und der Ex-Ulmer Will Clyburn verkürzten bis zur Pause auf 40:29.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Istanbuler Defensive deutlich aggressiver, auch weil die Schiedsrichter den Gästen in der Defensive viel mehr durchgegen ließen als den Bambergern. Das Trinchieri-Team leistete sich einige Ballverluste, die Istanbul ausnutzte, die Führung schmolz vor dem Schlussviertel auf 58:55. Nach der zweiten Istanbuler Führung im Spiel (58:60) wurde die Partie zum Krimi. Nicolo Melli (8 Punkte) und Topscorer Fabien Causeur (15 Punkte) holten die Führung zurück, doch gerade Brad Wanamaker machte deutlich, dass er die Chance der Istanbuler auf die Playoffs wahren wollte. Diese mussten hierfür unbedingt das wichtige Spiel gewinnen. Daniel Theis (11 Punkte) warf Bamberg 65 Sekunden vor dem Ende 84:79 in Führung, durch zwei Pässe von Wanamaker konnte Istanbul zum 84:84 ausgleichen und die Verlängerung erzwingen. Sechsmal wechselte die Führung in der Verlängerung, dann netzte Wanamaker mit seinem 30. Punkt für die Gäste zum 96:99 ein, der letzte Dreierversuch von Darius Miller landete nur auf dem Ring.
Headcoach Andrea Trinchieri: „Glückwunsch an Istanbul. Ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen. Wir haben gekämpft, wir hatten Big Plays. Aber, um ganz ehrlich zu sein: es ist langsam ein bisschen langweilig, diese Art von Spiele zu kommentieren. Wer auch immer nur ein klein wenig Ahnung von Basketball hat, der hat ein ganz klares Bild vor Augen. Da gibt es Dinge, gegen die wir einfach nicht anstehen, die wir einfach nicht überwinden können. Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft. Jeder hat gefightet. Elf Spieler haben gespielt, jeder hat alles gegeben. Mehr kann ich nicht verlangen. Wir hatten eine wirkliche Chance gegen ein Team zu gewinnen, das den Sieg unbedingt gebraucht hat, um weiter im Rennen zu bleiben. Ich bin wirklich stolz. Wir müssen es schlucken. Wir gehen nach Hause mit einem Push an Selbstvertrauen. Das Ergebnis ist mein geringstes Problem. Das ist das Problem von anderen...“
Am Sonntag, 2. April 2017, müssen die Bamberger ab 18 Uhr wieder in der easyCredit-Basketball-Bundesliga ran, das Auswärtsspiel bei der BG Göttingen steht auf dem Programm, das Hinspiel gewann das Trinchieri-Team 93:82.