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Bamberg

Brose Baskets deklassieren den Deutschen Meister

Brose Baskets vs Bayern Muenchen
Bamberg, 04.01.2015

Mit einem auch in der Höhe verdientem 80:63-Sieg über den Deutschen Meister Bayern München sind die Brose Baskets in das neue Jahr 2015 gestartet. Beim ersten Pflichtspielsieg über die Gäste von der Isar seit dem Halbfinalsieg im Juni 2013 setzte sich das Trinchieri-Team ab Mitte des zweiten Viertels kontinuierlich ab und überzeugte vor allem wieder einmal in der Defensive. Die Bayern waren bislang mit 93 Punkten pro Spiel das offensivstärkste Team der Liga, bis eine Minute vor Spielende gelang den Pesic-Jungs gerade einmal 56 Zähler.

Nur im ersten Viertel konnten die Gäste aus München gegen die Brose Baskets die Partie ausgeglichen gestalten: Bayern glich eine 5:2-Führung Bambergs schnell zum 7:7 aus. Brad Wanamaker warf die Hausherren mit sechs Punkten in Serie zur 16:12-Führung, der Deutsche Meister konterte durch den Ex-Bamberger Anton Gavel mit sechs Freiwürfen zum 19:21. Die Bayern hätten wenige Sekunden vor dem Viertelende mit dem letzten Ballbesitz erhöhen können, doch Josh Shipp klaute dem überraschten Anton Gavel den Ball, netzte zum 21:21-Ausgleich am Ende des ersten Viertels ein. Bis zur sechzehnten Minuten blieb es knapp, Bayern traf zum 33:31, in der Folgezeit sollten die Hausherren in der Defensive noch stabiler stehen und die Münchener Offensive entscheidend nerven. Drei Ballverluste in Folge nutzen die Trinchieri-Jungs gnadenlos aus: Dreier Janis Strelnieks nach Zuckerpass von Brad Wanamaker, Dunking von Trevor Mbakwe, Korbleger von Strelnieks und Wanamaker. Binnen drei Minuten zerlegten die Brose Baskets den Deutschen Meister und gingen dank des 9:1-Laufs mit einem 42:32 in die Pausenkabine. Im dritten Viertel wogte die Partie minutenlang hin und her – Bayern verkürzte mehrmals auf acht Punkte Rückstand, das Trinchieri-Team hatte immer wieder die Antwort für die zweistellige Führung, Ryan Thompson und Topscorer Josh Duncan (22 Punkte) erhöhten mit zwei Distanzwürfen erste Mals auf 14 Punkte Differenz (56:42). Eine zweiminütige Offensivflaute der Bamberger konnten die Gäste aber nicht ausnutzen, nach dem 58:49 hatten die Hausherren noch fünf Sekunden am Viertelende für den Angriff: Janis Strelnieks dribbelte gegen den EuroLeague-erfahrenen Bo McCalebb über die Mittellinie, verschaffte sich mit einer Finte Platz, warf aus dreizehn Metern – und traf mit der Schlusssirene zum 61:49. 6800 Bamberger Fans aus dem Häuschen, gaben den Bamberger Spielern schon am Ende des dritten Viertels Standing Ovations. Im Schlussviertel war Trainer Andrea Trinchieri wegen seiner Center schnell zum Umdenken gezwungen – Daniel Theis bekam unberechtigt sein fünftes Foul, Trevor Mbakwe (12 Punkte) war auch schon mit vier Fouls belastet und nach seinen tollen Dunkings saß auf der Bank. Trinchieri stellte daher Elias Harris gegen Bayern Center John Bryan – und Harris kämpfte sich mit toller Defensive (ein Block, ein Ballgewinn) nach zuletzt nicht so guten Leistungen in die Partie und machte vorne noch sechs Punkte. Durch diesen Taktikkniff konnte Bayern das Fehlen der beiden Bamberger großen nicht mehr ausnutzen, Punkt um Punkt zogen die Bamberger dank der Treffer von Janis Strelnieks (10 Punkte) und Brad Wanamaker (18 Punkte) auf 80:56 eine Minute vor dem Ende davon. Trinchieri gab dann seinen Youngstern noch Spielzeit, der Deutsche Meister beantwortete dies mit einem 0:7-Lauf und Ergebniskosmetik zum 80:63-Endstand.

Andrea Trinchieri (Trainer Brose Baskets): „Wir hatten sicher einen Vorteil durch den Ausfall von Djedovic. Es war ein sehr physisches Spiel, wir haben solide Defense gespielt und das Spiel gewonnen. Wir haben nicht geglänzt, aber es ist auch sehr hart gegen so ein Team wie Bayern spektakulär zu spielen. Sie sind der amtierende Meister, das beste Team. Ich will klar stellen, dass dieses Team die Kräfteverhältnisse nicht ändert, sie sind weiterhin das Team, das es zu schlagen gilt. Aber wir sind immer noch der Herausforderer. Dieses Spiel ändert nichts an der Ausgangslage.“

Michael Stoschek (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung): „Das Spiel gegen Alba Berlin war schon toll, aber jetzt auch gegen den amtierenden Deutschen Meister auf diesem Niveau so eine starke Partie zu spielen, ist aller Ehren wert. Trotzdem bleiben wir bescheiden, es ist eine Saison zum lernen, wir freuen uns über jedes sehr gute Spiel. Dieses Duell war auf jeden Fall ein Beleg für den guten Neuanfang im Bamberger Basketball.“

Viel Zeit zum Ausruhen haben die Brose Baskets nun nicht: Bereits am Mittwochabend, 7. Januar, müssen die Trinchieri-Jungs ab 20.30 Uhr bei Union Olimpija Ljubljana zum ersten Spiel in der Runde der Last32 im Eurocup antreten.