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Bamberg

Brose Baskets erklimmen mit 100:87 gegen FC Bayern die Tabellenspitze

Bamberg, 06.12.2015

Es war das erste Aufeinandertreffen seit dem Finale im Juni 2015 – und der Deutsche Meister Brose Baskets hat in seinem Wohnzimmer Brose Arena mit einem 100:87-Sieg über den Vize-Meister FC Bayern München ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem ersten “Hunderter“ der Saison haben sich die Brose Baskets auch erstmals in dieser Spielzeit an die Tabellenspitze der Basketball-Bundesliga gesetzt. Den Sieg in einer Partie von europäischer Spitzenklasse stellten die Hausherren vor 6800 begeisterten Fans aber erst in den letzten drei Minuten sicher.

Selten gab es in der Historie der Basketball-Bundesliga eine Hauptrundenpartie zwischen Meister und Vizemeister, die zum einen schon am Beginn der Saison einen harten defensiven Playoff-Charakter hat und zum anderen aber solche grandiosen Wurfquoten hervorbringt. Trotz oder gerade wegen der großen Rivalität schenkten die beiden Teams sich vierzig Minuten lang keinen Zentimeter zu viel Platz, kämpften verbissen um jeden Ball und trafen überdurchschnittlich vor allem aus der Distanz. Gelten 40 Prozent getroffener Dreierwürfe als stark, legten die Bayern mit 13 Treffern bei 23 Versuchen die Latte schon höher, doch der Deutsche Meister Brose Baskets ließ einen wahren Dreierregen hernieder: 68 Prozent Trefferquote, 15 Dreier zappelten im Korb des FCB bei nur 22 Versuchen. Kapitän Brad Wanamaker (25 Punkte) traf alle vier Versuche, zwei davon im wichtigen Schlussviertel. Der überragende Topscorer Darius Miller (27 Punkte) ließ mit fünf von sechs Distanzwürfen die Bamberger Fans jubeln. 32 Minuten lang war es ein Spitzenspiel auf Augenhöhe, der FC Bayern mit besserem Start und der 13:6-Führung, die Brose Baskets reagierten mit Nicolo Melli zur 21:20-Führung nach Viertel eins. Elfmal wechselte die Führung bis zur Halbzeit (46:43 für den FC Bayern), bis Darius Miller im dritten Viertel das Heft in die Hand nahm, zwei krachende Dunkings, zwei Dreier, zwölf Punkte in Serie für den Topscorer, das Brose-Team schien mit der 71:67-Führung nach Viertel drei das Momentum auf der eigenen Seite zu haben. Doch der Vize-Meister konterte eiskalt – Dreier Anton Gavel, Dreier Dusko Savanovic, Dreier Bryce Taylor, binnen 80 Sekunden kippte die Partie, Bayern nach dem 11:2-Lauf mit 78:73 vorne. Und im nächsten Angriff hatten die Bamberger unglaubliches Glück, dass Taylor den Ball nach einem ungenauen Pass nicht abfangen konnte. In letzter Sekunde der Angriffszeit kam Brad Wanamaker an die Kugel, drückte aus der Distanz ab – Dreier, nur noch 76:78. Vier Minuten lang konnten die Bamberger unter extremer Anfeuerung der Freak-City-Fans nun die Bayern am Korberfolg hindern, Daniel Theis (11 Punkte) pflückte wichtige Defensivrebounds vom Brett. Und vorne lief es wie am Schnürchen: Darius Miller auf Janis Strelnieks, Dreier zum 79:78, Janis Strelnieks auf Darius Miller, Dreier zum 82:78, Brad Wanamaker mit starkem Pass auf Daniel Theis, Dunking in das Herz der Bayern, 84:78. Wanamaker mit Korbleger, Dreier und Halbdistanzwurf – 91:85. Bayerns Ballverlust, weil sie gegen die starke Bamberg-Defensive keinen Wurf zu Stande brachten, im Gegenzug Wanamaker auf Nicolo Melli – der nächste Dreier, das 94:85 80 Sekunden vor dem Ende, die endgültige Entscheidung.

Headcoach Brose Baskets Andrea Trinchieri: „Das Spiel heute war eines der besten, das ich diese Saison gesehen habe. Es war ein unglaublicher Werbespot für den deutschen Basketball. Bayern hat sich unserem Basketball angepasst. Sie haben klein gespielt, daran mussten wir uns gewöhnen. Ich muss meine Spieler loben, sie wollten heute wichtige Würfe nehmen und haben sie getroffen. Bayern hat die Zone sehr gut verteidigt und so mussten wir einen Weg finden, von der Dreipunktelinie abzuschließen. Ich wünsche Bayern viel Glück in der Euroleague, weil es sehr wichtig wäre, dass beide deutsche Teams ins Top 16 kommen.“

Am Donnerstag, 10. Dezember 2015, können die Brose Baskets für die Sensation sorgen und mit einem Sieg bei Maccabi Tel Aviv den sechsmaligen europäischen Champion aus der Euroleague werfen. Nur wenn die Israelis ab 20.15 Uhr gewinnen, haben sie noch eine theoretische Chance, den Bambergern in das Top16 zu folgen.