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Oldenburg

Brose Baskets schlagen Alba Berlin - scheitern aber an Oldenburg

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Oldenburg, 12.04.2015

Nach einer begeisternden Partie gegen Alba Berlin im Halbfinale, als die Brose Baskets das Euroleague-Top16-Team mit 86:65 quasi deklassierte, folgte für das Trinchieri-Team im Finale beim Pokal-Top-Four gegen Gastgeber EWE Baskets Oldenburg aber ein kleines Trauma: eine Acht-Punkte-Führung fünf Minuten vor Schluss konnten die Brose Baskets nicht über die Zeit bringen. Oldenburg holte Punkt um Punkt auf und sicherte sich mit dem knappen 72:70-Sieg den Titel des Pokalsiegers 2015.

Auf das Halbfinale gegen Alba Berlin waren die Brose Baskets bestens vorbereitet: Von Beginn an machte das Trinchieri-Team defensiv viel Druck auf die Hauptstädter und konnten sie so an einem effektiven Offensivspiel hindern. Karsten Tadda eröffnete das Top-Four mit den ersten Punkten per Dreier zum 3:0, mit einem spektakulärer Dunk von Trevor Mbakwe waren die Bamberger schon nach sechs Minuten zweistellig in Führung (16:6). Zwar kam Alba Berlin immer wieder näher ran (22:16, 32:28), doch immer dann schalteten die Trinchieri-Jungs einen Gang höher, Bradley Wanamaker und Ryan Thompson trafen zwei Dreier zum 38:28. Sekunden vor der Pause klaute Wanamaker noch Berlins Spielmacher Reggie Redding den Ball und verwandelte den Korbleger zum 44:30-Pausenstand. Das Obradovic-Team kämpfte sich nach dem Seitenwechsel mit einem 14:2-Lauf zurück, der Bamberger Vorsprung war auf 46:44-geschmolzen. Doch Andrea Trinchieri griff tief in die Taktik-Kiste und brachte überraschend Dalibor Bagaric, der sich als Turm in der Schlacht unter den Körben bewies: hinten ein wichtiger Defensivrebound, vorne drei Freiwürfe verwandelt und einen Dunk zum 53:45 eingenetzt, danach den Berliner Defensivleuten in den Weg gestellt, dass Topscorer Brad Wanamaker (22 Punkte) Platz für den unbedrängten Dreier zum 56:45 hatte. Zu guter Letzt noch ein krachender Slamdunk von Trevor Mbakwe über den 2,07 Meter großen Leon Radosevic zum 62:53 zum Viertelendstand. Berlins Widerstand war gebrochen, im letzten Viertel wurde das Halbfinale zum Schaulaufen der Brose Baskets zum ungefährdeten 86:65-Sieg.

Im Finale gegen Gastgeber EWE Baskets Oldenburg hatten die Trinchieri-Jungs jedoch einen zähen Beginn: im Gegensatz zum Halbfinale gegen Bonn, als Oldenburg nur einen Dreier bei 17 Versuchen traf, netzten die Oldenburger den Brose Baskets gleich im ersten Viertel fünf von sieben Distanzwürfen rein, Bamberg mit 17:26 im Rückstand. Dank Trevor Mbakwe, Janis Strelnieks Dreier und Brad Wanamakers Korbleger glich das Brose-Team aber bis zur Halbzeit zum 34:34 aus. Die knappe 54:51-Führung nach dem dritten Viertel konnten Topscorer Brad Wanamaker (19 Punkte) und Darius Miller (10 Punkte) auf 64:56 mit noch fünf Minuten zu spielen ausbauen. Oldenburg stellt nun auf Zonenverteidigung um, die Brose Baskets reagierten in den folgenden Angriffen zu überhastet, nervös und wild und konnten nicht punkten. Oldenburg konterte mit zwei Dreiern und Freiwürfen und ging in Führung. Bamberg konnte nur noch auf 70:72 verkürzen, hatte mit 6 Sekunden auf der Uhr nochmal Ballbesitz, aber Robinson vergab den Dreier. Der Pokal ging an Oldenburg.

Trainer Andrea Trinchieri (Brose Baskets): „Im Halbfinale haben wir sicherlich ein wenig von der fehlenden Erholung unseres Gegners profitiert, weil wir sehr physisch und aggressiv gespielt haben. Letztlich kann man gegen eine so gute Mannschaft wie Berlin aber nur mit einer geschlossenen Teamleistung gewinnen. Im Finale waren wir im vierten Viertel da, wo wir sein wollten, mit einer Acht-Punkte-Führung im Rücken. Aber dann haben wir uns zu unerfahren gezeigt, wir waren zu hektisch, wir haben schlechte Entscheidungen in der Offensive getroffen. In einem Do-or-Die-Spiel zählt jeder Ballbesitz – und da haben wir zum Schluss zu viele Fehler gemacht und daher verloren. Wir müssen jetzt unsere Lektion aus dem Spiel lernen und nicht zusammen sinken. Wir sind jetzt hingefallen und müssen aufstehen. Dieses Finale ist wie eine Wunde, blutend. In ein paar Tagen wird sie eine Narbe sein - und unser Ziel ist, nie zu vergessen, warum da eine Narbe ist.“

Bereits am nächsten Freitag, 17. April, steht für die Brose Baskets die nächste hohe Hürde an: in der Bundesliga gastieren die Trinchieri-Jungs ab 20 Uhr beim Tabellendritten FC Bayern München. Der Tabellenführer Brose Baskets will sich für die beiden Eurocup-Niederlagen im Januar und Februar revanchieren.