Diese externe Seite ist im Präsentationsmodus nicht verfügbar.

Nach oben
Menü

Würzburg

Der BBC Coburg steigt ab

Würzburg, 15.04.2018

Der BBC Coburg muss die 2. Basketball-Bundesliga ProB nach lediglich einer Saison wieder verlassen. Nach der 90:78 Auswärtsniederlage bei der TG s.Oliver Würzburg am Sonntagabend können sich die Vestestädter auch mit einem Sieg im Saisonfinale nicht mehr retten und treten den Rückweg in die 1. Regionalliga Südost an.

Die Partie in der bullenheißen und dank freien Eintritts exzellent gefüllten TGW-Halle an der Feggrube begann im Stile eines echten Abstiegs-Thrillers. Beide Teams zeichneten sich in den Auftaktminuten durch Nervosität im Angriff und Intensität in der Verteidigung aus. Erst nach vier Minuten gelangen Byron Sanford aus der Halbdistanz die ersten BBC-Punkte, Würzburg hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch gerade einmal vier Zähler auf dem Konto. Jordan Burris zunächst per Step-Back-Dreier und anschließend nach tollem Turan-Zuspiel per Alley-Oop brachte den Gast endgültig in die Partie. Max von der Wippel mit einem mächtigen Dunk erneut nach Pass von Turan sowie Sanford aus der Distanz untermauerten, dass die Oberfranken diesmal nicht frühzeitig ins Hintertreffen geraten wollten. Nach zehn Minuten stand es 18:14 für Würzburg.

Der Einbruch folgte allerdings im zweiten Spielabschnitt. Mit einem 11:0-Lauf setzte sich die Erstliga-Reserve, die in dieser Phase ihre „Twin Towers“ Leon Kratzer und Dejan Kovacevic gemeinsam aufbot und sich so ein ums andere Mal Größenvorteile am Brett zunutze machte, substanziell ab. Starke Verteidigungsarbeit der Hausherren sowie mangelnder Ideenreichtum im Coburger Angriffsspiel sorgten für einen deutlichen 43:29 Rückstand zur Halbzeit.

Doch die beste Phase der Gäste sollte gleich nach Wiederbeginn ihren Anfang nehmen. Ein 7:19-Lauf initiiert vor allem durch das US-Duo Sanford/Burris ließ den vermeintlich beruhigenden Vorsprung der BBL-Zweitvertretung binnen 180 Sekunden auf zwei Pünktchen zusammenschmelzen. Die Mainfranken schienen jetzt Nerven zu zeigen, der zahlreich und lautstark vertretene Coburger Anhang witterte trotz muffiger Hallenatmosphäre frische Morgenluft. Dann jedoch führten zwei umstrittene unsportliche Fouls gegen Coburger Akteure zu einem erneuten Wechsel des Momentums. Beide Male wurden Vergehen geahndet, die die Unparteiischen nach einer Spielunterbrechung ausgemacht hatten. Ein Dreier des starken Julian Albus tat sein Übriges und nach 30 Minuten schlug sich der so vielversprechende BBC-Zwischenlauf nur noch unmerklich auf der Anzeigentafel nieder.

Im Schlussabschnitt wurde dann deutlich, wie viele Körner die Aufholjagd im Glutofen gekostet hatte. Näher als auf neun Punkte kamen die Schützlinge von Derrick Taylor trotz kämpferisch ansprechender Vorstellung nicht mehr heran. Vor allem, weil die Gastgeber zwar nun seltener trafen, aber die Reboundstatistik, am Ende 40:22, weiterhin nach Belieben dominierten. Als der überragende Aufbauspieler Miles Jackson-Cartwright (25 Punkte, 15 Assists) Garrett Jackson zum 89:78 bediente, war den BBC-Fans klar, dass der Ausflug in Deutschlands dritthöchste Spielklasse zumindest fürs Erste von kurzer Dauer war. Auch wenn noch eine Partie aussteht, sind die siegreichen Unterfranken und die „Zweite“ des FC Bayern München in der Tabelle uneinholbar enteilt.

Die Verantwortlichen des BBC Coburg wollten Niederlage und Abstieg nach der Schlusssirene zunächst einmal sacken lassen, ein Saisonfazit wird nach dem letzten Playdown-Heimspiel gegen Mitauf- und Mitabsteiger Karlsruhe am kommenden Samstag, 21. April, 19.30 Uhr gezogen werden. Zwei Dinge jedoch ließen sich bereits in Würzburg heraushören. Erstens wird das Team alles daransetzen, sich mit einem Heimerfolg zumindest ehrenvoll aus der Liga zu verabschieden. Zweitens waren sich alle Beteiligten einig, dass nicht die Niederlage am Sonntag gegen eine qualitativ hervorragend besetzte Erstliga-Reserve den Abstieg besiegelt hat, das Fundament dafür wurde deutlich früher gelegt.