Weiz
Dinkel in Weiz auf Gesamtrang 4
Befreit vom Druck im Kampf um die Deutsche Rallyemeisterschaft startete das Team Dinkel/Kohl am vergangenen Wochenende bei der Rallye Weiz in Österreich, um Erfahrungen auf anspruchsvollem Terrain zu sammeln. Mit Erfolg: Vierte im Gesamt, beste ausländische Starter, zweitbeste Teilnehmer auf einem R5 Fahrzeug, beste Skoda-Piloten und beste Rallye Weiz Neulinge 2017.
Die Prädikate FIA European Rallye Trophy Central (ERTC) und Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft lockten ein hochkarätiges und internationales Starterfeld nach Weiz. 85 Teams, darunter auch drei technisch überlegene WRC-Autos, stellten sich den 14 Wertungsprüfungen über 178,16 Kilometer.
Ziel von Dinkel und Kohl war es, Erfahrungen zu sammeln und mit dem Baumschlager Service Team unter Wettbewerbsbedingungen am Setup des Skoda Fabia zu arbeiten. Den Freitag nutzte das Team um verschiedenste Fahrwerkseinstellungen und Stabilisatoren zu testen. Dies zeigte sich zunächst schwierig, da sich Dinkel/Kohl zuerst auf die speziellen österreichischen Bedingungen einstellen mussten. Herausfordernd waren dabei unter anderem der Streckenverlauf von Kurve an Kurve ohne nennenswerte Geraden dazwischen sowie ein ständig wechselndes Gripniveau der Teeroberflächen.
Trotzdem beendeten die beiden Deutschen den Freitag auf Platz sechs und fuhren beständig unter den besten acht Teams. Auf dem rund 18 Kilometer langen Rundkurs waren sie sogar viertschnellste.
Am Samstag verschärften sie das Tempo deutlich, kletterten rasch auf die fünfte Gesamt-Position und beendeten alle WPs unter den schnellsten Fünf. Zweimal erreichten sie die drittbeste Zeit und waren zweimal schnellste R5 Piloten. Den einsetzenden Regen nutzte das Team zum Test neuer Reifen und einer Kombination aus harten und weichen Gummimischungen. Mit Erfolg: Auf dem 9,7 Kilometer langen Rundkurs Naas I verloren sie lediglich 8,7 Sekunden auf die vom amtierenden österreichischen Meister Hermann Neubauer im Ford Fiesta RS WRC gesetzte Bestmarke. Die zweite Runde auf der letzten WP beendete das Team sogar mit der zweitbesten Zeit des Gesamtfeldes.
Dinkel zieht ein positives Fazit: „Wir haben unglaublich viel ausprobiert und gelernt, besonders am ersten Rallyetag. Am Samstag konnten wir die gewonnenen Erkenntnisse bereits umsetzen. Für uns ist besonders erfreulich, dass wir am Samstag nur 12,3 Sekunden auf den hoch eingeschätzten Niki Mayr-Melnhof im Ford Fiesta R5 verloren haben. Den größten Teil seines Gesamtvorsprungs hat sich der Lokalmatador am Freitag geholt, als wir noch dabei waren die Grenzen des Machbaren auszuloten.“
Christina Kohl ergänzt: „Wir mussten unser bisheriges Aufschriebsystem und damit auch mein Ansagetempo erst an die für uns komplett neuen Bedingungen anpassen. Was wir etwa ab Mitte der Rallye auch gut hinbekommen haben.“
Die Absage der Rallye Deutschland zugunsten der beiden Rallyes in Weiz und Liezen halten beide für die richtige Entscheidung. „Die Prüfungen in Österreich sind für uns ideal um zu trainieren, zu testen und uns weiter zu entwickeln“, so Kohl weiter.
Mit gestärktem Selbstvertrauen freuen sich Dinkel/Kohl nun auf den nächsten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM). Dieser findet am 4. und 5. August rund um Pößneck in Thüringen statt.