Bamberg
Easycredit-BBL: Brose Bamberg feiern klaren Pflichtsieg gegen Braunschweig
Pflichtaufgabe erfüllt! Mit dem 95:75-Heimsieg über die Basketball Löwen Braunschweig am Rosenmontag bleibt der Deutsche Meister und Pokalsieger Brose Bamberg an Tabellenführer ratiopharm Ulm dran, die Schwaben haben noch immer einen Sieg mehr auf dem Konto.
Gegen den Tabellensechzehnten aus Niedersachen setzte Bambergs Coach Andrea Trinchieri ganz auf Schonung seiner „Leitwölfe“ und viel Einsatzzeit für die Nachwuchsspieler. Auf Janis Strelnieks und Elias Harris musste Trinchieri wegen Verletzung verzichten, Fabien Causeur und Vladimir Veremeenko gab der Coach Ruhepausen und nahm sie nicht mit in das Aufgebot. Zudem ließ Trinchieri Routinier Nikos Zisis, Scharfschütze Darius Miller und der seit Wochen überragend spielenden Daniel Theis weniger als neuneinhalb Minuten auf das Parkett. Dafür durfte Ali Nikolic über 25 Minuten ran, auch die beiden Talente Leon Kratzer und Louis Olinde spielten rund eine Viertelstunde. Und trotzdem zogen die Bamberger nach fünf ausgeglichenen Minuten (13:10) schon am Ende des ersten Viertels uneinholbar für Braunschweig davon: Leon Radosevic (14 Punkte) knallte zwei krachende Dunkings durch den Korb, Miller, Melli und Staiger netzten Dreier rein, 27:17 nach dem ersten Viertel. Braunschweig wusste vor allem die neun Ballverluste der Bamberger als auch die vier Offensivrebounds zu nutzen und konnte einen höheren Vorsprung Bambergs zur Halbzeit verhindern (45:33).
Nach der Pause dann aber ein anderes Bild: In der Defensive ging Bamberg nun beherzter zu Werke, ließ den Braunschweigern kaum freie Würfe und Punkte zu. Vorne wirbelte vor allem Topscorer Jerel McNeal (19 Zähler), der alleine zehn Zähler im dritten Abschnitt erzielte. Zwei seiner Dreipunktwürfe traf der Amerikaner nach tollen Pässen von Spielmacher Ali Nikolic, so auch den Dreier zum 75:47 am Viertelende, Bambergs höchste Führung. Interessant dabei: beim deutlichen 30:14-Viertel standen neben McNeal mit Leon Kratzer (6 Punkte), Louis Olinde (3 Punkte) sowie Patrick Heckmann und Maodo Lo fast nur junge deutsche Spieler auf dem Parkett – und trotzdem wurde Braunschweig regelrecht abgeschossen. Vor allem Spielmacher Ali Nikolic überzeugte: acht der 15 Punkte machte der junge Slowene im Schlussviertel, verteilte zudem vier Vorlagen und griff sich drei Rebounds ab.
Trainer Andrea Trinchieri (Brose Bamberg): „Wir haben heute nicht nur die Partie gewonnen, denn diese Art Spiele sind immer knifflig: Du bist der Super-Favorit, du spielst daheim, aber der Gegner hat einen guten Coach und das am besten weiter entwickelte Team der Liga. Braunschweig kämpfte hart, und das brachte uns in die Situation, dass unsere jungen Spieler in rauhes Wasser geworfen wurden. Das ist für die jungen sehr wichtig, und sie haben die Sache sehr gut gemacht. Ali Nikolic ist jung, aber ihn betrachte ich dabei schon fast nicht mehr als „jungen Spieler“, er musste als Führungsspieler agieren. Louis und Leon haben zusammen fast 30 Minuten gespielt.“
Am Donnerstag, 2. März 2017, steht dem Trinchieri-Team von der Atmosphäre her eines der schwersten Auswärtsspiele der Euroleague-Saison bevor: Die Partie bei Roter Stern Belgrad wird in der kleineren Belgrader Aleksandar-Nikolić-Halle ausgetragen, rund 8000 fanatische Roter Stern Fans werden den Bambergern ab 19 Uhr ein ohrenbetäubendes Spektakel entgegen werfen.