easyCredit BBL: Brose Bamberg mit Licht und Schatten am Wochenende

Zwei Spiele binnen 45 Stunden, da wechselten bei Brose Bamberg Licht und Schatten ab: am Freitagabend zeigte das Team von Johan Rijakkers eine starke Leistung gegen den Tabellenführer MHP Riesen Ludwigsburg und brachte den Schwaben mit dem knappen 94:93 die erst dritte Niederlage der ganzen Saison bei. Doch am Sonntag verpasste Bamberg die vorzeitige Playoff-Qualifikation beim Tabellennachbarn Basketball Löwen Braunschweig durch eine 75:85-Schlappe.

Dass Bamberg erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten die Playoffs verpassen würde, scheint aber unwahrscheinlich. Lediglich der Tabellenelfte BG Göttingen kann Bamberg von Rang acht verdrängen, dafür darf Bamberg keines der restlichen drei Heimspiele verlieren (unter anderem gegen Göttingen) und die Niedersachsen müssten nach ihrer Quarantäne alle vier ausstehenden Spiele gewinnen. In den Playoffs trifft Bamberg im Viertelfinale auf Hauptrundengewinner MHP Riesen Ludwigsburg– und dass das Roijakkers-Team für die Schwaben der unangenehmste Gegner sind, bewiesen die Oberfranken am Freitagabend.

Vor allem im ersten Viertel nahmen die Bamberger den Spitzenreiter wahrlich auseinander: nach knappem 7:7-Beginn konnten die Hausherren ihre Defensive so dicht machen, dass sie die Gäste bis zum zweiten Viertel ohne Treffer aus dem Feld hielten und sich durch einem 11:0-Lauf auf 18:7 absetzten. Mit zwei Dreiern von Bennet Hundt und Chase Fieler baute Bamberg den Vorsprung zum Viertelende auf 25:10 aus. Nach 16 Minuten führte Bamberg mit 16 Zählern (36:20), in der Folge kam die Ludwigsburger Offensiver besser zum Laufen.

Nach dem 47:37-Halbzeitstand verschaffte sich Bamberg durch den starken Kenneth Ogbe (11 Punkte) und Chase Fieler (14 Zähler) wieder Luft, 59:44 in der 24. Minute. Doch mit acht Dreiern in der zweiten Halbzeit warf sich der Tabellenerste zurück in die Partie, verkürzte auf 66:63 am Ende von Viertel drei, ging trotz neun Punkten im Schlussabschnitt von Topscorer Michele Vitali (15 Zähler) kurz vor Ende mit 92:93 in Führung. Mit Selbstbewusstsein tankte sich Kenneth Ogbe im Gegenzug allein durch die Ludwigsburger Abwehr, Korbleger trotz Foul zum 94:93, der Sieg für Bamberg!

An die Leistung konnte Brose Bamberg in Braunschweig am Sonntag nicht mehr anknüpfen: nach einem guten 6:0-Beginn folgten drei Ballverluste in den folgenden fünf Angriffen, so dass sich Bamberg nie deutlich absetzen konnte und nach dem ersten Viertel nur 22:19 führte. Ab Mitte des zweiten Viertels überrollte Braunschweig Bamberg mit etlichen Distanzwürfen, setzten sich nach der 35:47-Pausenführung auf 44:60 im dritten Viertel ab. Mit großer Kraftanstrengung und Punkten von Topscorer Tyler Larson (10 Zähler) kam Bamberg nach dem krachenden Dunking von David Kravish (9 Punkte) zwar nochmal zum 66:66-Ausgleich, in der Folge setzte sich Braunschweig aber zum Sieg ab.

Johan Roijakkers (Headcoach Brose Bamberg): „Wir hatten gegen Ludwigsburg eine gute erste Halbzeit, Ludwigsburg eine gute zweite. Es war ein wichtiger Sieg fürs Playoff-Rennen. Braunschweig hat uns in Schwierigkeiten gebracht. Sie waren über 40 Minuten die bessere Mannschaft, auch wenn wir nochmal rangekommen sind. Am Ende war das ein verdienter Sieg für Braunschweig.“

Schon am Dienstag, 04.05.2021, steht für Brose Bamberg ab 19 Uhr das Heimspiel gegen die abstiegsbedrohten JobStairs Giessen 46ers an. Die Hessen werden Bamberg alles abverlangen, denn mit dem jüngsten Sieg gegen Vechta haben die Gäste noch Chancen auf den Klassenerhalt.