easyCredit-BBL: Brose Bamberg siegt gegen Meister Alba

Was für ein Wochenende für Brose Bamberg: arg ersatzgeschwächt verlieren die Roijakkers-Jungs am Freitagabend beim Bundesliga-Aufsteiger Niners Chemnitz im letzten Wurf mit 82:85, nur 40 Stunden später kämpfen lediglich sieben Bamberger den Deutschen Meister und Pokalsieger Alba Berlin in der Brose Arena mit 76:67 nieder und beenden damit Albas elf Partien andauernde Siegesserie. Durch den sensationellen Erfolg eines herausragenden Christian Sengfelder bleibt Brose Bamberg in der zweiwöchigen Nationalmannschaftspause auf einem Playoff-Platz.

Lediglich eine Sache scheint bei Brose Bamberg im Moment konstant: das Verletzungspech. Zwar stand Dominic Lockhart am Freitagabend in Chemnitz drei Minuten auf dem Parkett, dafür musste der Dreierspezialist am Sonntag gegen Berlin wieder passen. Gänzlich verzichten muss Coach Roijakkers in den nächsten Wochen auf Defensivspezialist Joanic Grüttner-Bacoul, der sich im Spiel gegen Frankfurt das Kahnbein in der linken Hand gebrochen hatte. Zudem fehlten Chase Fieler und Tyler Larson. Beim Auswärtsspiel am Freitag setzte Chemnitz die Bamberger mit hohem Tempo, schnellem Passspiel und aggressiver Abwehr unter großen Druck. Nach sechs Dreiern der Chemnitzer im ersten Viertel musste Bamberg einem 16:27-Rückstand hinterherlaufen. Topscorer Devon Hall (20 Punkte) traf seine Distanzwürfe bis zur Pause, Bamberg ging mit 49:43-Führung in die Kabine. Bis Mitte des Schlussviertels verspielte Bamberg aber den Vorsprung (68:77), als Michele Vitali und Devon Hall mit einem 9:0-Lauf ausglichen, David Kravish gar zur 79:77-Führung traf. Nach Freiwürfen auf beiden Seiten konnte Chemnitz aber zwei Sekunden vor Ende einen Dreier zum 82:85 einnetzen.

Lediglich mit sieben Mann ließ Coach Johann Roijakkers sein Team gegen den Deutschen Meister Alba Berlin antreten. Der Euroligist aus der Hauptstadt kam mit einer Serie von elf Bundesliga-Siegen in Folge in die Brose Arena, vermisste aber wie Bamberg drei verletzte Stammkräfte und war nach vier Spielen in acht Tagen ebenso von Kräften. Diesmal war es Bamberg, der die favorisierten Berliner mit starker und beweglicher Defensive immer wieder zu schweren Würfen zwang, die die Gäste nur weit unter ihrem Schnitt trafen. Und so konnte Bamberg nach zwischenzeitlichem 29:38-Rückstand dank Center Shevon Thompson (8 Punkte) mit drei Korblegern in Folge zum 36:38 zur Pause verkürzen. Auch das 36:46 kurz nach Seitenwechsel egalisierte Bamberg angetrieben vom überragenden Christian Sengfelder. Der 25-jährige markierte neun Punkte bis zum 53:53-Viertelendstand. Die Berliner waren gegen Sengfelders Top-Performance mit zwei Karrierebestleistungen (31 Punkte, 17 Rebounds) machtlos. Immer wieder krallte sich der Deutsche Abpraller am Berliner Brett fest und machte aus seinen sechs Offensivrebounds perfekte 12 Zähler. Und so bekam Bamberg in den letzten vier Minuten Oberwasser, als Devon Hall (10 Punkte) zwei Dreier in Folge versenkte und Sengfelder mit Korbleger einen 8:0-Lauf zum 69:62 einnetzte. Der Dreier von Michele Vitali (18 Punkte) zum 74:67 machte den Bamberger Überraschungscoup perfekt.

Johan Roijakkers (Headcoach Brose Bamberg): „Gegen Chemnitz hat mein Team bis zum Schluss gekämpft. Am Ende ging uns dann offensiv und defensiv etwas die Kraft aus. Wir gehen personell auf dem Zahnfleisch, aber gegen Berlin haben meine Jungs alles aus sich rausgeholt. Chris Sengfelder war einfach nur großartig. Auch Thompson hat heute sein bestes Spiel für uns gemacht. Vitali war Vitali und in den entscheidenden Phasen hat Devon Hall die ‚Big Shots‘ getroffen. Jeder hatte seine Momente. Ogbe war überall, hat gereboundet und geblockt. Bennet Hundt hatte am Ende die Übersicht. Alles in allem also eine großartige Teamleistung.“

Durch die zweiwöchige Länderspielpause findet das nächste Pflichtspiel für Brose Bamberg erst am 28. Februar 2021 statt. Dann erwarten die Hausherren der Brose Arena ab 15 Uhr die Fraport Skyliners.