Coburg
Ein „VestAkt“ der Superlative
Mit einer Bundesliga-würdigen „Meisterfire“ zelebrierte der BBC COBURG am Samstagabend seinen Titelgewinn in der 1. Basketball-Regionalliga Südost. Der 94:67 (46:35)-Sieg gegen die TSV Oberhaching Tropics geriet dabei fast zur Nebensache.
Als Point Guard Sasa Gligorovic im letzten Angriff bewusst darauf verzichtete, noch einmal den Korb zu attackieren und stattdessen die Spieluhr auslaufen ließ, kannte der Jubel in der HUK-COBURG arena keine Grenzen mehr. Schon Minuten vorher hatten sich die 1400 Zuschauer, darunter ein stattliches Kontingent von Brose-Mitarbeitern, ausnahmslos von ihren Plätzen erhoben und zollten damit einer grandiosen Saison der Vestestädter die gebührende Anerkennung. 26 Spiele, 24 Siege, zwölf Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten aus Vilsbiburg und sowohl die beste Offensive als auch die stärkste Verteidigung der Liga – dominanter kann ein Durchmarsch kaum ausfallen.
Diese Überlegenheit kam auch im Saisonfinale gegen den Tabellenachten aus dem Münchner Umland zum Tragen. Die Gäste, die lediglich mit sechs Spielern angereist waren, gerieten nach einem trotz der sportlichen Bedeutungslosigkeit der Begegnung konzentrierten Beginn der Hausherren früh ins Hintertreffen. Per Dreier sorgte der glänzend aufgelegte Steffen Walde für eine komfortable 20:6-Führung nach fünf Minuten.
In der Folge schlichen sich beim Ligaprimus auch aufgrund zahlreicher Wechsel verständliche Nachlässigkeiten ein und die Tropics konnten verkürzen. Vor allem „Alleinunterhalter“ und Regio-Topscorer Omari Knox stellte die BBC-Defensive immer wieder vor Probleme und zeichnete insgesamt für mehr als die Hälfte aller TSV-Zähler verantwortlich. Für seine 35 Punkte benötigte der US-Guard allerdings auch stolze 29 Wurfversuche.
„Showtime-Basketball“ der Marke BBC COBURG:
Coburgs Head Coach Simon Bertram nahm sich seine Schützlinge in zwei Auszeiten zur Brust und mahnte an, dass die wieder einmal große Kulisse eine Show erwarte und sie selbige dementsprechend aufs Linoleum zaubern mögen. Gesagt, getan – im dritten Viertel sorgten vor allem Akteure aus der zweiten Reihe für klare Verhältnisse. Kevin Eichelsdörfer, der vier von fünf Versuchen von „Downtown“ versenkte, Yasin Turan mit beherztem Zug zum Brett und Daniel Eisenhardt aus der Halbdistanz stellten auf 69:50 (30.).
Im Schlussabschnitt durften dann die Starter noch einmal ran und das Publikum bekam ein letztes Mal vor der langen Sommerpause „Basketball der Marke BBC COBURG“ geboten – aggressive Verteidigung, schnelle Ballbewegung, uneigennütziges Teamplay. Exemplarisch dafür stand unter anderem Forward Fabian Franke, der zunächst selbst als Nutznießer eines Ballgewinns per Dunk vollendete und kurz darauf Jordan Burris, der in 22 Minuten 21 Punkte und zehn Rebound auflegte, mustergültig bediente.
Pokalübergabe und Laserspektakel:
Die wahre Show begann dank der Unterstützung der Hauptsponsoren Brose und VR-Bank Coburg allerdings erst nach der Schlusssirene: Coole Tanzeinlagen und eine atemberaubende Laserdarbietung sorgten ebenso für Gänsehautfeeling bei Team, Verantwortlichen und Fans, wie der Moment, als der verletzte Mannschaftskapitän Andreas Albus den Pokal in die Luft reckte. Entsprechend emotional zeigte sich Meistertrainer Bertram: „Meine erste Saison als Chefcoach im Herrenbereich gleich mit einer Meisterschaft zu krönen, ist etwas ganz Besonderes. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei allen bedanken, die zu diesem Erfolg einen Beitrag geleistet haben. Ihr seid alle einfach nur unfassbar geil!“ Auch Manuel „Bobby“ Fischer, Geschäftsführer der BBC COBURG Spielbetriebs GmbH und Hallensprecher/Einpeitscher in Personalunion war begeistert: „Wir haben in dieser Saison die richtigen Entscheidungen getroffen. Unser Durchmarsch ist der Lohn dafür, dass wir alle – Verantwortliche, Team, Helfer, Sponsoren, Fans – dieses Projekt seit Jahren mit unglaublicher Energie pushen. Für diese tolle Unterstützung gilt es zu danken.“
Burris bleibt, die Punkte auch:
Für die Nachricht des Abends im Hinblick auf die Zukunftsperspektiven sorgte derweil US-Forward Burris, der wohl aussichtsreichste Kandidat, wenn es darum geht, den MVP, den wertvollsten Spieler, der Runde zu küren: „I’m coming back, ich komme wieder“, verkündete Coburgs Kalifornier unter frenetischem Jubel noch in der Halle seine Vertragsverlängerung. Gute Neuigkeiten hatte darüber hinaus auch Robert Daumann, Präsident des Bayerischen Basketball Verbandes und Vorstand des Regionalliga Südost e.V., im Gepäck: Die Ligaleitung sieht es als erwiesen an, dass den BBC keine Schuld an der Manipulation von Meldedaten trifft und verzichtet demzufolge auf einen Punktabzug. Somit bleiben die Oberfranken vor den Meistern der anderen Staffeln aus Schwenningen, Schwelm und Cuxhaven bester Erstregionalligist Deutschlands.