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Bamberg

Elias Harris wirft Brose Baskets in den letzten Sekunden ins Achtelfinale

Bamberg, 04.02.2015

In einem hochdramatischen Krimi gegen Union Olimpija Ljubljana haben sich die Brose Baskets durchgesetzt und sich durch den knappen 91:90-Erfolg nach Verlängerung schon einen Spieltag vor Ende der Runde Last32 für das Achtelfinale qualifiziert. Elias Harris wurde zum Matchwinner, als er sich 2,4 Sekunden vor dem Ende durch zwei Slowenen hindurchtankte und per Korbleger zum 91:90-Endstand traf.

Seit den ersten Sekunden hatten die Brose Baskets mit der unglaublich kleinlichen Linie der Schiedsrichter zu kämpfen, die viele Berührungen in der Defensive schon als Foul pfiffen. Begünstigt davon, dass sich Ljubljanas Hristo Nikolov bereits nach zweieinhalb Minuten drei Fouls abgeholt hatte, lag Bamberg durch zwei Korbleger von Dalibor Bagaric und Treffer von Brand Wanamaker, und zweimal Ryan Thompson mit 10:2 in Führung. In der Folgezeit stellten sich die Slowenen aber viel besser auf die harte Linie der Schiedsrichter ein, bekamen prompt kein Foul mehr gepfiffen und konnten sich bis zum Viertelende zehn Freiwürfe durch Bamberger Fouls erarbeiten. Die Folge: Punkt um Punkt kam Lubljana ran, ging mit 16:17 kurz vor Ende des ersten Viertels in Führung. Zwar konterten Trevor Mbakwe und Janis Strelnieks und warfen Bamberg zum 20:17 nach dem ersten Viertel, doch abschütteln konnte das Trinchieri-Team die Slowenen in der Folgezeit nicht mehr. Im Gegenteil: nach Karsten Taddas wildem Wurf zum 26:22 drehten vor allem der Ex-Berliner Marko Marinovic bei Ljubljana auf, traf zwei Dreier, und binnen drei Minuten und starken Szenen des 2,17m-Centers Alen Omic lag Ljubljana 32:41 vorne. Janis Strelnieks verkürzte durch drei Freiwürfe zur Halbzeit zumindest noch auf 35:41.

Trainer Andrea Trinchieri fand in der Kabine aber die richtigen Worte für seine Jungs – mit einem schnellen 7:0-Lauf durch Ryan Thompson (16 Punkte) und Brand Wanamaker (16 Punkte) ging Bamberg mit 42:41 in Führung und ging nach einem starken 22:12-Viertel mit vier Punkten Vorsprung (57:53) in die vermeintlich letzten zehn Minuten. Routineer Dalibor Bagaric (8 Punkte) und Karsten Tadda per Dreier trafen zum 66:58 für Bamberg nach 34 Minuten, nach einer Auszeit kam Ljubljana aber wieder heran, glich zwei Minuten vor Spielende zum 75:75 aus. Topscorer Trevor Mbakwe, der zehn seiner 20 Punkte im letzten Viertel markierte, dunkte zweimal zu Bambergs 82:79-Führung. Nach zwei Gäste-Freiwürfen zum 82:81 vergab Brad Wanamaker 13 Sekunden vor Schluss aus der Mitteldistanz die Entscheidung, im Gegenzug foulte Wanamaker Sasu Salin beim Dreierwurf - Lubljana hatte bei Restspielzeit von 3,4 Sekunden drei Freiwürfe zum Sieg. Salin vergab den ersten zum Jubel der 6800 Bamberger Zuschauer, traf aber den zweiten zum 82:82-Ausgleich. Auch den dritten vergab Salin, aber Alen Omic ergatterte für die Gäste den Offensivrebound, Sasu Salin legte den Korbleger nur auf den Ring. Glück für Bamberg, dass es in die Verlängerung ging. Da waren zunächst die Gäste am Zug, lagen durch einen Dreier 87:90 zwei Minuten vor dem Ende in Front. Nun endlich rissen sich die Hausherren in der Verteidigung zusammen, während Ljubljana nicht mehr traf, schnappte sich Trevor Mbakwe drei wichtige Rebounds, vorne bediente Brad Wanamaker mit einem Zuckerpass Elias Harris, der mit einen krachenden Dunk zum 89:90 seine ersten Punkte der Partie markierte. Ljubljanas Angriff stoppte Trevor Mbakwe mit einem gigantischen Block, 23 Sekunden blieben Bamberg für den letzten Angriff. Ljubljana stand aber gut in der Defensive, Brad Wanamaker sah Elias Harris draußen an der Seitenauslinie, der junge Deutsche tankte sich durch die ganze Abwehr und schloss zum 91:90 2,4 Sekunden vor dem Ende ab. Ljubljana hatte noch einmal Einwurf, langer Pass nach vorne – den Elias Harris (4 Punkte) aber abfing.

Andrea Trinchieri (Trainer Brose Baskets): „Ein berühmter italienischer Fussballer hat immer gesagt, nach Siegen soll man feiern, nach Niederlagen muss man sich erklären. Wir haben also etwas zu feiern, Wir haben den Club einen Schritt weiter gebracht und unser Team hat das Achtelfinale erreicht. Es war ein unglaublich hartes Spiel, in den wir viele Fehler gemacht haben. Wir hatten sehr viel Druck und haben keine guten Basketball gespielt. Aber wir haben das Spiel durch Willen und Leidenschaft gewonnen - und mit ein paar verrückten Spielzügen. Manchmal muss man ein Spiel auf genau diese Art und Weise gewinnen“

Im Achtelfinale des EuroCups Anfang März treffen die Brose Baskets im Modus mit Hin- und Rückspiel auf einen ganz schweren Brocken: Lokomotiv Kuban Krasnodar, die bislang in allen 15 Spielen des EuroCups unbesiegt geblieben sind. Am Sonntag, 8. Februar 2015, müssen die Brose Baskets in der Beko-BBL ab 15 Uhr beim abstiegsbedrohten Tabellenvorletzten Eisbären Bremerhaven antreten, das Hinspiel hatte Bamberg knapp 83:82 gewonnen.