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St. Wendel

Erfolgreicher DRM-Auftakt mit Gesamtplatz zwei für Dominik Dinkel

St. Wendel, 03.03.2018

Die 2018er Ausgabe der ADAC Saarland-Pfalz Rallye stellte mit ihren wechselnden Bedingungen höchste Anforderungen an die 71 Teilnehmer. Das Brose Motorsport Rallye Team Dominik Dinkel / Christina Kohl zeigte sich diesen absolut gewachsen und beeindruckte rund um St. Wendel ganz besonders als schnellste Mannschaft des zweiten Rallyetages, an dem sie Gaststarter Simone Tempestini, den Junioren-Rallye-Weltmeister von 2016 und zweifachen rumänischen Champion, klar im Griff hatten. Mit einem minimalen Rückstand von 19,1 Sekunden fuhren die beiden im 280 PS starken Brose Skoda Fabia R5 souverän auf Gesamtrang zwei und sicherten sich 22 wertvolle Zähler für die Deutsche Rallye-Meisterschaft.

„Ein solider Start in die neue Saison war unser Hauptziel, das wir trotz einiger Probleme voll erreicht haben“ bilanziert Dominik Dinkel, der 25-Jährige aus dem oberfränkischen Rossach zufrieden. Eine der von ihm angesprochenen Schwierigkeiten waren die Streckenverhältnisse, die sich immer wieder änderten. Bei der Besichtigung präsentierten die WPs noch rutschigen Asphalt im Wechsel mit festgefahrenen Schnee- und Eisplatten, am Freitag setzte unmittelbar vor dem Start in die erste Schleife über drei Prüfungen rasch stärker werdender Schneefall ein, der für spiegelglatte Fahrbahnen sorgte. Das ging so schnell, dass für eine Setup-Anpassung von Fahrwerk und Kraftübertragung keine Zeit mehr blieb. Ein früher Dreher in der Auftakt-WP Freisen-Westrich mahnte zur Zurückhaltung, ein Plattfuß in der folgenden Prüfung kostete weitere wertvolle Zeit. „Unter diesen Umständen ist der dritte Platz am ersten Tag der Saarland-Pfalz Rallye mehr als okay für uns, wir hatten sogar befürchtet noch weiter hinten zu liegen“ erzählten Dinkel und Copilotin Kohl (30, Tiefenbach bei Passau) anschließend im Servicepark.

In der Nacht auf Samstag hörte es auf zu schneien, die WPs wurden vom Veranstalter zum Teil geräumt und mit Salz gestreut. Dennoch blieben die Verhältnisse tückisch. Dinkel / Kohl starteten mit einem perfekt abgestimmten Brose Skoda Fabia R5 sensationell in den Samstag. Sie nahmen dem vor ihnen liegenden Björn Satorius im Subaru Impreza auf der WP Bosenberg eins stolze 25,5 Sekunden ab, dem WM erfahrenen Leader Simone Tempestini sogar 37,9, das sind im Rallye-Business Welten. Der folgende Rundkurs Windpark ist eine von Dominik Dinkels Lieblingsstrecken. Leider wurde die Erstbefahrung nach dem Ausritt eines Mitbewerbers abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt sahen die Splitzeiten das Brose Team gute zwölf Sekunden in Front. Einen Vorteil konnten Dinkel / Kohl daraus allerdings nicht ziehen, die Rallyeleitung teilte allen Startern eine Einheitszeit zu. Am Ende des Vormittags stand der Windpark noch einmal auf dem Programm, Dinkel / Kohl waren hier Extraklasse, ließen auf den 26,2 Kilometern den Citroen DS3 R5 von Tempestini 23,7 Sekunden hinter sich, nahmen dem drittschnellsten Roman Schwedt im Peugeot 207 S2000 mehr als eine Minute ab. Der Rückstand auf den Rallye-Leader schmolz auf 23,7 Sekunden zusammen, der Vorsprung auf den drittplatzierten Ron Schumann betrug fast 3 Minuten.

Drei WPs standen nun noch im Road-Book, zweimal die Start-Ziel-Prüfung Haupersweiler-Hoof, dazu der kurze Rundkurs mitten in St. Wendel. Noch bevor dieses Restprogramm in Angriff genommen wurde, fielen Technik-Probleme über den ansonsten immer wie ein Uhrwerk laufenden Brose Skoda Fabia R5 her. Schalten ging nur noch mit Hilfe der Kupplung, Schaltlampen und Ganganzeige spielten nicht mehr mit, Display und Dashboard zeigten Phantasiewerte an. Am Beginn der WP zehn führte auch noch die Startautomatik, die sich nach erfolgtem Losfahren normalerweise von selbst deaktiviert, ein Eigenleben. Erst nach der halben Distanz gelang es Dominik Dinkel sie manuell abzuschalten und damit dem Motor wieder die benötigten höheren Drehzahlen zu ermöglichen. Spätestens nach diesem Vorfall sahen Dinkel / Kohl von einem Angriff auf die Spitze ab, setzten sich das Ziel zum Ziel, wollten unbedingt punkten. Trotz ihrer Handicaps markierten sie im Stadtrundkurs die Bestzeit, waren im zweiten Durchgang von Haupersweiler-Hoof Zweitschnellste, konnten sich dafür vier zusätzliche Power-Stage-Punkte gutschreiben lassen.

Unter dem Zielbogen in St. Wendel fiel ihnen eine schwere Last von den Schultern, das Ausfall-Gespenst war gebannt. „Die Anforderungen waren enorm hoch, eineinhalb Tage ohne Spikes mit richtig Speed über teils eisglattes Geläuf, das hat Selbstdisziplin, Konzentration und Nervenstärke erfordert. Besonders am Freitagabend und dann noch einmal mit unseren technischen Problemen im letzten Loop. Wir sind happy mit den an diesem Wochenende eingefahrenen Punkten, danken unseren Sponsoren sowie unserem Team und freuen uns bereits auf das nächste Kräftemessen“ berichtet Dominik Dinkel beim abschließenden Interview. Für ihn und seine Beifahrerin steht nun als nächstes die Lavanttal-Rallye am 6. / 7. April in Österreich im Terminkalender, bevor es dann am 4. / 5. Mai in Sulingen um die nächsten DRM-Punkte geht.