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Coburg

Gelungene Zeit des Übergangs beim Landestheater Coburg

Coburg, 16.07.2018

Es war eine Saison des Übergangs, die noch auf die Bilanz Bodo Busses zu schlagen ist. Der sehr erfolgreiche frühere Intendant des Landestheaters Coburg, der im letzten Jahr ans Staatstheater Saarbrücken wechselte, hatte sie zusammen mit seinem Führungsteam vorbereitet. Diesem Interims-Direktorium wiederum ist es zu verdanken, dass dieses Theaterjahr der Veränderung und damit unvermeidlicher Unsicherheit vergleichsweise ruhig und kontrolliert über die Bühne ging, von einigen technischen und personell-gesundheitlichen Problemen abgesehen.

Der neue Intendant Bernhard Loges hat sich mittlerweile bei diversen Gelegenheiten präsent gezeigt. Ab September gilt dann sein Konzept. Rund 120.700 Besucher kamen laut Statistik in den Genuss sehr guten Theaters in allen vier Sparten und nutzten die zusätzlichen Angebote bei Matineen oder Führungen. Als Gesamtauslastung aller Spielstätten nennt das Landestheater 76 Prozent, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Den Erfolg des Theaters unter reinem Zahlenaspekt zu betrachten, war schon immer nicht nur schwierig, sondern auch problematisch. Die Anfangsbegeisterung der Busse-Zeit trug zeitweise bis auf 124.000 Besucher und eine Auslastung von über 80 Prozent. Ist es gut oder schlecht, dass es in dieser Saison mit insgesamt 526 Vorstellungen etwa 40 Angebote weniger gab als etwa in der Spielzeit 2015 /16, die damals allerdings „nur" 18.800 Besucher sahen? Die Auslastung mit weniger Vorstellungen bei geringerem Aufwand sieht besser aus. Verwaltungsdirektor Frömming verwies im Stadtrat sogar auf ein Einnahmeplus im Vergleich zum Vorjahr von 195.000 Euro. Dies erzielten verschiedene Zusatzmaßnahmen und auch der Schritt, im besucherstarken Dezember häufiger zu spielen und alle Proben zu verschieben.

Im Musiktheater schwelgten 5.420 Besucher in „Puccinis Tosca". Mit „Rusaka" und „Mahagonny" gab es ganz andere, weitere intensive Opernerlebnisse. Die Konzerte des Philharmonischen Orchesters sind ohnehin Dauerbrenner. Mit „A Spider Murphy Story" ist Schauspielchef Matthias Straub ein Hit mit ungebremstem Potenzial auch für die nächste Spielzeit gelungen. Das Stück war stets ausverkauft und hat vier Gastspiele im Münchner Prinzregententheater.

Manchmal aber ist eine Produktion richtig gut, und die Leute wollen sie trotzdem nicht sehen, etwa „Am Boden" in der Reithalle, ein Stück über die neue Kriegsführung vom Computer aus. Dagegen war „Die Geschichte vom Soldaten" als Tanz- und Schauspielproduktion in der Reithalle (Auslastung insgesamt 74 Prozent) zu 90 Prozent voll. Die Direktoren haben eine Brücke zwischen zwei Intendanten gebaut und außerdem Zuschauerzuspruch mit künstlerischem und wirtschaftlichem Erfolg verbunden. „Darauf sind wir sehr stolz", kommentiert Kaufmännischer Direktor Fritz Frömming die Saison im Gesamtüberblick.