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Karlsruhe

Klassischer Fehlstart für den BBC Coburg

Karlsruhe, 10.03.2018

Der BBC Coburg ist mit einer Niederlage in die Playdowns der 2. Basketball-Bundesliga ProB Süd gestartet. Beim Tabellenletzten KIT SC GEQUOS Karlsruhe unterlagen die Vestestädter in einer hitzigen Partie mit 77:73 (42:36) und stehen vor dem Heimspiel gegen Würzburg am Sonntag bereits mit dem Rücken zur Wand.

Nach der Schlusssirene verließen die Coburger Korbjäger mit einer Mischung aus Wut, Frust und Resignation die ungemütliche Spielhalle auf dem Karlsruher KIT-Campus. Wie so oft in dieser verkorksten Saison hatten sie in vielen statistischen Kategorien die Nase vorn gehabt, wie so oft war der Sieg zum Greifen nah gewesen. Ebenfalls wie so oft hatten jedoch Pech, eigenes Unvermögen und widrige Begleitumstände sie in der Endabrechnung ohne Zählbares dastehen lassen.

Schon der Auftakt verhieß wenig Gutes für die Mannschaft von Derrick Taylor. Nachdem in der Anfangsphase beide Teams nahezu nach Belieben punkteten, gelang es den gegenüber ihrem schwachen Auftritt in Oberfranken vor drei Wochen wie verwandelt agierenden Hausherren zuerst, die Schlagzahl in der Verteidigung zu erhöhen. Ein 15:8-Lauf bescherte den Badenern sieben Zähler Vorsprung nach zehn Minuten. Coburg agierte im Angriff viel zu passiv und hängte dem Gastgeber nur ein einziges Teamfoul an. Defensiv ging der Aufsteiger ungeschickt zu Werke und foulte die Karlsruher allein zwei Mal beim Dreipunktversuch. Ein No-Go für Headcoach Taylor, der seine Mannen sogleich zur Auszeitansprache bat.

Taylors Worte fanden Gehör, denn im zweiten Spielabschnitt präsentierte sich der Gast deutlich verbessert. Vor allem von der Bank kam in Person von Kevin Eichelsdörfer und Anell Alexis viel Energie ins Spiel. Als Jordan Burris KIT-Center Eyke Prahst per Block abräumte und im Gegenzug den Korbleger einnetzte, sah GEQUOS-Cheftrainer Jaivon Harris seinerseits Gesprächsbedarf. Kurz vor der Halbzeitsirene glaubte der BBC Coburg, auf 40:38 verkürzt zu haben, doch die Schiedsrichter monierten, dass statt des gefoulten Max von der Wippel Steffen Walde an die Freiwurflinie getreten war, der quasi zeitgleich ebenfalls nicht regelkonform berührt worden war. Eine unübersichtliche und aus Gästesicht wenigstens unglückliche Situation. So verharrte der Rückstand zur Pause bei sechs Zählern.

Nach dem Seitenwechsel schien die Wende zu gelingen. Dreier von Walde und Byron Sanford sowie zwei Burris-Layups bescherten dem Gast die erste Führung seit Mitte des ersten Viertels. Die BBC-Fans fühlten sich kurzzeitig an erfolgreichere Zeiten aus der Vorsaison erinnert, zeigten ihre Farben doch endlich aggressiven Fastbreak-Basketball, wie er in der laufenden Runde nur selten zu bestaunen war. Weitere sechs Punkte des nun wie entfesselt auftrumpfenden Sanford sorgten für ein 50:54 und für lange Gesichter bei den Hausherren.

Doch Coburg hatte seine Rechnung ohne Luka Drezga gemacht. Der 30-jährige Kroate, als Jugendspieler eines der größten Talente in ganz Europa, erzielte 12 seiner 16 Zähler in der entscheidenden Phase der Begegnung und war damit die Führungspersönlichkeit, die man auf BBC-Seite wie so häufig vergeblich suchte. Drezga war es auch, der mit einem humorlosen Distanztreffer von weit hinter der Dreierlinie die Vorentscheidung herbeiführte.

Einen Pfeil hatten die Gäste allerdings noch im Köcher. 26 Sekunden vor Schluss traf Sanford ebenfalls von außen zum 75:73. Es folgte ein Karlsruher Fehlwurf, im Gegenangriff entschied sich Sanford für die Alles-oder-Nichts-Variante und verwarf den Dreier, anstatt per Korbleger die Verlängerung zu sichern. Marcel Davis blieb eiskalt an der Linie und sicherte den „Echsen“ einen Big Point im Abstiegskampf. Dass es das heimische Kampfgericht in der heißen Endphase mit der Bedienung der Spieluhr nicht sonderlich genau nahm, selbiges aber von den Unparteiischen nicht geahndet wurde, fügte sich ein ins Bild eines für den BBC Coburg wieder einmal gebrauchten Samstagabends.