München
Siegchance bis zwei Minuten vor Schluss
s.Oliver Würzburg hatte zum Auftakt der Rückrunde der easyCredit BBL beim Spitzenreiter in einer an Punkten armen Partie bis zwei Minuten vor Schluss eine echte Siegchance. In der Crunchtime erwies sich die Verteidigung des FC Bayern München dann aber als zu stark und ließ keine Punkte mehr zu: 61:70 aus Würzburger Sicht lautete der Endstand am Sonntagnachmittag im Audi Dome. „Die Chance war da, aber wir haben sie nicht genutzt. Den Unterschied haben die acht Würfe ausgemacht, die die Bayern geblockt haben“, sagte Headcoach Denis Wucherer.
Dass Münchens neuer Headcoach Oliver Kostic am Sonntag ausgerechnet dem ehemaligen NBA-Center Greg Monroe eine Verschnaufpause gab, fand Wucherer nicht wirklich gut: „Wir haben uns auf Monroe gefreut. Ohne ihn sind sie in der Rückwärtsbewegung deutlich besser“, so der Cheftrainer von s.Oliver Würzburg nach dem Spiel. Er musste im Audi Dome wegen einer Knöchelverletzung auf Felix Hofmann verzichten, der in den vier Partien davor immer beim Sprungball auf dem Parkett stand.
Aber auch ohne den „Würzburg Warrior“ gingen die Wucherer-Schützlinge von Anfang an mit viel Energie und Intensität in der Verteidigung zu Werke - die ersten drei Angriffe der Gastgeber endeten jeweils mit einem erfolglosen Dreierversuch kurz vor Ablauf der 24-Sekunden-Uhr. Allerdings war auch die Münchner Defensive voll da und ließ mit Ausnahme eines Korblegers von Cameron Wells lange Zeit keine Punkte zu. In einem klassischen „Spiel der Läufe“ waren es daher die Hausherren, die sich zuerst etwas deutlicher absetzen konnten, weil sie aus der Distanz in dieser Phase besser trafen als s.Oliver Würzburg.
Drei-Punkte-Treffer von Petteri Koponen am Ende des ersten und von Josh Huestis zu Beginn des zweiten Viertels brachten einen 16:7-Vorsprung (11. Minute). Florian Koch fand dann als erster Spieler auf Würzburger Seite in einen offensiven Rhythmus und sorgte zusammen mit Luke Fischer, Victor Rudd und Cameron Wells nach dem ersten zweistelligen Rückstand (22:12, 14. Minute) dafür, dass die Unterfranken mit einem 13:3-Lauf bis zur Halbzeitsirene wieder ausgeglichen hatten. Beim Spielstand von 25:25 ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel bekamen zunächst wieder die Münchner Oberwasser, weil sie in der Verteidigung hellwach waren, weitere drei Würfe blockten (insgesamt acht) und Cameron Wells fast komplett aus dem Spiel nahmen: Der Würzburger Top-Scorer blieb in der zweiten Halbzeit ohne Punkte. Bis zur 25. Minute zogen die Hausherren wieder auf 40:29 davon. Die Gäste blieben davon aber unbeeindruckt und schlugen nach einer Wucherer-Auszeit mit viel Selbstvertrauen wieder zurück.
Es war die beste offensive Phase von s.Oliver Würzburg im Spiel: Jordan Hulls, Florian Koch und Victor Rudd netzten von außen ein, dann ließ Youngster Joshua Obiesie ein „And One“ und einen weiteren Dreier folgen und warf damit die höchste Würzburger Führung heraus (46:50, 30. Minute). Bayern-Spielmacher T.J. Bray verkürzte aber noch vor der letzten Viertelpause ebenfalls per Drei-Punkte-Wurf auf 49:50.
Der Schlussabschnitt war dann bis zwei Minuten vor dem Ende fast eine Kopie des dritten Viertels: Der FC Bayern München startete mit einem 15:3-Lauf und holte sich damit zum dritten Mal einen zweistelligen Vorsprung (64:53, 36. Minute). Die Gäste blieben aber auch in dieser Situation dran: Durch einen Treffer von Luke Fischer und einen Dreier von Skyler Bowlin stand eine Minute später 66:60 als Spielstand auf der Anzeigetafel.
s.Oliver Würzburg bekam den Ball umgehend zurück und hatte die Chance, weiter zu verkürzen - Jordan Hulls bekam 140 Sekunden vor dem Ende einen komplett offenen Dreier, konnte ihn aber nicht verwandeln. Im Gegenzug machte Nihad Djedovic es besser und traf von außen zum 69:60 - damit war die Partie entschieden, weil die Münchner ihren Gästen anschließend keine Gelegenheit mehr gaben, den Ball in den Korb zu werfen.
Weiter geht es für s.Oliver Würzburg am kommenden Samstag um 20:30 Uhr mit dem dritten Auswärtsspiel in Folge bei den Basketball Löwen Braunschweig. Das nächste Heimspiel findet am Mittwoch, den 12. Februar um 19:00 Uhr statt: Dann ist medi bayreuth in der s.Oliver Arena zu Gast.
Quelle: https://www.soliver-wuerzburg.de/