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Ulm

Siegesserie von Brose Bamberg endet jäh in Ulm

Ulm, 11.12.2016

Die Siegesserie des Deutschen Meisters Brose Bamberg ist gerissen: bei Finalgegner Ratiopharm Ulm unterlag das Trinchieri-Team überraschend deutlich mit 63:78, das ist nach 13 Siegen in dieser Spielzeit und 26 Erfolgen saisonübergreifend die erste Niederlage der Oberfranken seit Anfang April 2016. Da Brose Bamberg eine Partie mehr gespielt hat, sind die ungeschlagenen Ulmer aber noch nicht am Tabellenführer der Bundesliga vorbeigezogen.

Andrea Trinchieri musste mit Elias Harris (Oberschenkelzerrung) und Vladimir Veremeenko als siebten Ausländer auf zwei Center verzichten. Gerade das entpuppte sich im Laufe des Spiels als Manko, denn gerade unter dem Korb ging ratiopharm Ulm kompromisslos hart zur Sache, ließ den Trinchieri-Jungs im Laufe des Spiels nur vier Offensivrebounds zu. Genau da hätte es einen Wühler und Kämpfer wie Harris gebraucht. Und unter dem Korb des Meisters lief vor allem Tim Ohlbrecht heiß, schon zur Halbzeit gelangen dem Ex-Bamberger zehn Punkte, nach der Partie war er Topscorer mit 19 Zählern.

Und die Bamberger? Wirkten bisweilen müde – oft einen Schritt zu langsam und wussten sich in der Defensive dann nur mit taktischen Fouls zu helfen. In der Offensive versuchten es die Gäste vermehrt aus der Distanz, doch wenngleich sie sich oft freie Dreierpunktwürfe erarbeiteten, bis zur Halbzeit zappelten nur drei von 15 Versuchen im Korb, am Ende nur schwache sechs von 30 Dreiern. Ulm setzte sich bis Mitte des zweiten Viertels auf 36:24 ab, dank einiger Ballgewinne in der Abwehr und zwei Minuten mit starker Offensivleistung von Daniel Theis und Darius Miller (beide 12 Punkte) holte das Trinchieri-Team zur Halbzeit auf 37:43 auf.

Doch nach dem Seitenwechsel agierten die Bamberger in der Offensive zu einfallslos, die Gastgeber zogen auf 55:41 davon. Nun drehte zumindest Bambergs Topscorer Janis Strelnieks (14 Punkte) auf, Dreier zum 44:55, bis zum Ende des dritten Viertels kam Bamberg auch dank des Distanzwurfs von Lucca Staiger (9 Punkte) auf sieben Punkte ran (51:58). Anfang des Schlussviertels gelang Bamberg überhaupt nichts mehr: Ballverluste, Fehlwürfe von der Dreierlinie, Offensivfouls und Schrittfehler, all das nutzten die Gastgeber aus und lagen sechs Minuten vor dem Ende 67:53 vorne. Eine zu hohe Bürde für Bamberg an diesem Sonntag, da vor allem Leistungsträger wie Nicolo Melli, letzte Woche für seine 27 Punkte gegen Tel Aviv noch zum „Spieltags-MVP“ der Euroleague gewählt, und Fabien Causeur mit keinem Treffer aus dem Feld glattweg enttäuschten.

Headcoach Andrea Trinchieri (Brose Bamberg): „Glückwunsch an Ulm. Sie haben sich den Sieg verdient, weil sie großartig gespielt haben. Ich wusste, dass sie ein starkes Team haben, sodass mich ihre Leistung nicht überrascht hat. Wir wurden von der Ulmer Energie überflutet. Irgendwie haben wir es trotzdem geschafft, in der ersten Halbzeit im Spiel zu bleiben, aber in das dritte Viertel sind wir so schlecht gestartet, dass wir den Anschluss und dann auch das Spiel verdient verloren haben."

Am Donnerstag, 15. Dezember, steht für den Deutschen Meister ein wegweisendes Spiel in der Euroleague an: in der Arena Nürnberger Versicherung erwarten die Trinchieri-Jungs ab 20.45 Uhr das türkische Team Anadolu Efes Istanbul, mit einem Sieh können die Bamberger den Abstand zu den Playoff-Plätzen auf zwei Punkte verringern.