Nürburgring
Tiago bleibt das Pech am Nürburgring treu
Für Tiago Monteiro verlief das vierte Rennwochenende der Tourenwagen-WM (WTCC) enttäuschend. Wie schon im Vorjahr hatte der von Brose unterstützte Portugiese auf der Nordschleife des Nürburgrings viel Pech. Im Gegensatz zu 2016, als er nach einem Unfall mehrere Prellungen erlitten hatte, blieb Tiago an diesem Wochenende zumindest unverletzt. Allerdings dürfte ihn das kaum trösten. Denn wieder schied der Honda-Pilot im Eröffnungsrennen vorzeitig aus, weil die Reifen den hohen Anforderungen der legendären Rennstrecke in der Eifel nicht gewachsen waren.
In der letzten von drei Runden auf dem 20 Kilometer langen Kurs platzte bei seinem Fahrzeug im Streckenabschnitt Hatzenbach der rechte Vorderreifen, so dass er dort in die Leitplanken rutschte. Trotz dieses riesigen Handicaps schleppte Tiago seinen Honda Civic über fast die gesamte Nordschleife zurück zum Ziel. Dort wurde er zwar noch als 15. gewertet, bleib aber ohne WM-Punkte. „Dass so etwas passiert, ist sehr frustrierend“, sagte der ehemalige Formel-1-Pilot verärgert. Doch das war nicht die einzige Szene, mit der Tiago haderte. „Schon in der ersten Runde wurde ich von Rob Huff auf das Gras gedrängt. Das war mehr als unnötig, weil er genügend Platz gehabt hätte, an mir vorbeizufahren“, sagte der 40-Jährige.
Besser lief das Rennen für Tiagos Teamkollegen Norbert Michelisz. Der Ungar, der das Qualifying für sich entschieden hatte, kämpfte sich beim Sieg des Schweden Thed Björk (Volvo) von Startplatz zehn noch bis auf Rang sieben nach vorne. Für Tiagos Crew ging es indes darum, die Schäden an seinem Auto aus dem ersten Lauf zu reparieren, um zumindest im zweiten Lauf noch dabei zu sein. Dies gelang den unermüdlich arbeitenden Mechanikern zwar, aber nicht mehr innerhalb der vorgeschriebenen Frist. Deshalb konnte Tiago nach Platz vier im Qualifying nicht von der entsprechenden Position aus ins Rennen gehen, sondern musste aus der Boxengasse starten.
„Ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs, die das Auto bis zum Start des Hauptrennens noch reparieren konnten“, sagte Tiago. „Allerdings ist es nahezu unmöglich, noch in die Punkteränge zu fahren, wenn man aus der Boxengasse starten muss.“ Erschwerend kam für Tiago hinzu, dass er sich in der ersten Runde zunächst noch durch das Feld der im gleichen Rennen gestarteten ETCC-Serie kämpfen musste. Für einen Platz unter den Top Ten reichte es auch deshalb am Ende leider nicht mehr, Tiago musste sich beim Sieg des Niederländers Nick Catsburg (Volvo) mit Platz 13 zufrieden geben. Immerhin holte Michelisz mit Platz zwei für Honda noch eine Podiumsplatzierung heraus.
Tiago Monteiro musste sich am Rennwochenende in der Eifel mit den zwei Punkten begnügen, die er für Platz vier im Qualifying erhielt. Damit verlor der Portugiese nach acht Rennen seine WM-Gesamtführung vorerst an Catsburg, der nun mit 127 Punkten zwei Zähler vor Tiago liegt. Der aber will sich durch dieses enttäuschende Wochenende nicht von seinem großen Ziel abbringen lassen. „Ich habe zwar die WM-Führung verloren. Aber noch liegt mehr als die Hälfte der Saison vor uns, in der wir weiter um den Titel kämpfen werden“, versprach er. Die nächste Möglichkeit dazu hat Tiago in seiner Heimat, wenn am 24. und 25. Juni die WM-Läufe neun und zehn in Vila Real anstehen.