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Vila Real

WTCC: Glück im Unglück für Tiago

Vila Real, 12.07.2015

Für sein Heimspiel im portugiesischen Vila Real hatte sich Tiago Monteiro viel vorgenommen. Doch am Ende sollte es für den von Brose unterstützten Honda-Piloten am achten Rennwochenende der Tourenwagen-WM (WTCC) nur zu einem fünften Platz im ersten Lauf reichen. Im zweiten Lauf wollte Tiago gleich am Start ein paar Positionen gut machen. Dabei geriet er jedoch zwischen zwei Ladas und konnte einem Unfall nicht mehr ausweichen. Er schlug heftig in der Streckenbegrenzung ein, sein Rennen war sofort beendet. Zum Glück hatte er sich aber keine schwereren Verletzungen zugezogen. „Mir geht es soweit ganz gut. Ich habe noch ein wenig Kopfschmerzen und meinen Fuß habe ich mir leicht gezerrt, weil er zwischen die Pedalen geraten ist. Aber sonst ist alles in Ordnung“, sagte Tiago nach dem Rennen.

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen startete Tiago von Position sechs ins erste Rennen bei der WTCC-Premiere auf dem Stadtkurs in Vila Real. Wie schon so oft in dieser Saison gelang ihm ein sehr guter Start, und er gewann gleich eine Position. Dabei profitierte der 38-Jährige aber auch von Startschwierigkeiten des Chevrolet-Piloten Hugo Valente aus Frankreich, der wenig später das Rennen beenden musste. Tiago verteidigte unterdessen seinen fünften Platz bis ins Ziel und kassierte dafür immerhin zehn Punkte für die WM-Wertung. Sein Honda-Markenkollege Norbert Michelisz aus Ungarn kam beim Sieg des Argentiniers Jose-Maria Lopez (Citröen) auf den dritten Platz, Teamkollege Gabriele Tarquini landete auf Rang vier.

Tiago attackiert sofort

Beim zweiten Lauf stand Tiago auf Startposition fünf und attackierte erneut sofort. Da er sah, dass die beiden vor ihm gestarteten Lada-Piloten Jaap van Lagen und Nicky Catsburg schlecht wegkamen, wollte er zwischen dem niederländischen Duo hindurch schlüpfen. Doch es reichte nicht. „Ich hatte einen sehr guten Start. Das war das Problem“, sagte Tiago ernüchtert. „Ich zwängte mich zwischen die beiden Ladas, die zu Beginn nicht vom Fleck kamen. Dann sind sie leider in die gleiche Richtung gefahren, und ich hing mittendrin. Es kam zu einem Radkontakt mit dem Fahrzeug von Jaap. Dabei ist mein Rad gebrochen, und ich fuhr geradewegs in die Begrenzungsmauer“, schilderte Tiago den Unfallhergang aus seiner Sicht.

Der ehemalige Formel-1-Fahrer erklärte auch, warum er gleich auf den ersten Metern zu diesem Manöver ansetzte: „Wenn man einen guten Start erwischt, muss man versuchen, diese Möglichkeit sofort auszunutzen und zum Überholen ansetzen. Das ist bei einem Stadtkurs mit vielen engen Kurven die beste Option. So etwas passiert eben. Da kann man keinem einzelnen Fahrer die Schuld geben.“ Enttäuscht war er dennoch. „Es ist natürlich sehr frustrierend. Ich hatte schon die Möglichkeit gesehen, auf das Podium zu fahren, wenn ich am Start hätte vorbeifahren können“, sagte Tiago: „Das wäre die Krönung dieses Wochenendes gewesen und ich hätte mich damit gleichzeitig bei den vielen Leuten bedanken können, die mich über die gesamte Woche hinweg so sehr unterstützt haben.“

Angesichts des chaotischen Verlaufs des zweiten Rennens, das nach einem weiteren Unfall vorzeitig abgebrochen werden musste, fand Tiago aber auch positive Aspekte: „Allen geht es gut, und die Veranstaltung war großartig. Das zweite Rennen war sehr ereignisreich.“ In der WM-Gesamtwertung liegt er nach 16 von 24 Rennen auf Platz sieben. „Es stehen noch vier Rennwochenenden aus, an denen noch viele Punkte zu vergeben sind. Wir werden weiter angreifen“, versprach Tiago. Jetzt aber steht erst einmal eine zweimonatige Sommerpause an, ehe es dann am 13. September mit den WM-Läufen 17 und 18 im japanischen Motegi weitergeht. Wir wünschen Tiago zunächst einmal gute Erholung, und für das nächste Rennwochenende dann wieder viel Erfolg.


Ein Video vom Rennen in Portugal finden Sie hier:

www.youtube.com/watch?v=-CgPbN6wPw8