WTCC: Pech für Tiago zum Saisonabschluss

Tiago Monteiro fehlten beim Saisonfinale in Macao im letzten Rennen der diesjährigen Tourenwagen-WM (WTCC) nur ein paar Kilometer, um seine grandiose Saison mit einem Sieg zu krönen. Bis zur vorletzten Runde sah der von Brose unterstützte Honda-Pilot auf dem legendären Guia Circuit wie der sichere Sieger aus, ehe ihn ein mechanisches Problem ereilte und er die Führung abgeben musste. Schließlich konnte er das Rennen nicht mehr beenden. Statt einen verdienten Sieg zu feiern, musste sich Tiago mit den zwölf Punkten für Rang vier im ersten Rennen auf dem Stadtkurs zufrieden geben.

In den ersten Lauf startete der ehemalige Formel-1-Pilot von Position sieben. Doch schon kurz nach dem Start konnte Tiago den Franzosen Yvan Muller im Citroen und Chevrolet-Pilot Tom Coronel überholen, so dass er bereits in der ersten Runde auf Platz fünf lag. Wenig später rückte er eine weitere Position nach vorn. Er profitierte von einem missglückten Überholmanöver des Ex-Rallyechampions Sebastien Loeb (Citroen) in der Lisboa-Kurve gegen Norbert Michelisz. Während Tiagos ungarischer Markenkollege Platz zwei verteidigen konnte, fiel Loeb auf Platz sechs zurück. Am Ende gewann der bereits als Weltmeister feststehende Jose-Maria Lopez (Citroen) das Rennen vor den drei Honda-Piloten Michelisz, Gabriele Tarquini und Monteiro.

Fantastisches Manöver am Start

Im zweiten Lauf demonstrierte Tiago seine unglaublichen Fähigkeiten am Start. Von Position vier aus ins Rennen gegangen, schob er sich gleich auf den ersten Metern an den vor ihm gestarteten Piloten vorbei und übernahm die Führung. Im weiteren Verlauf baute er den Vorsprung kontinuierlich aus, in der achten Runde betrug er zwei Sekunden. Selbst nach der folgenden Safety-Car-Phase, die von einem Unfall des Chinesen Qing-Hua Ma ausgelöst wurde, konnte Tiago seine Führung verteidigen.

Doch dann wurde er von einem technischen Defekt aus allen Träumen gerissen. Er verlor zunächst die Führung und musste kurz darauf auch das Rennen vorzeitig beenden. Den Sieg holte sich Rob Huff im Lada. „Natürlich bin ich enttäuscht“, sagte Tiago. „Nachdem ich diesen fantastischen Start hatte und bis zur achten Runde geführt hatte, war der Sieg schon so nah. Da sich Huff und Muller hinter mir um Platz zwei duellierten, konnte ich meinen Vorsprung halten. Doch nach dem Safety Car in der vorletzten Runde bemerkte ich, dass das Auto überhitzte und ich es nicht mehr vernünftig steuern konnte. Es war für mich dann unmöglich, das Tempo und die Position zu halten.“

Der technische Defekt kostete Tiago am Ende nicht nur den Sieg in Macao, sondern auch den vierten Platz in der WM-Gesamtwertung, den er seit dem dritten Rennwochenende in Ungarn innehatte. Auch wenn ihm der erhoffte Erfolg am Ende verwehrt blieb, kann er auf eine sehr erfolgreiche Saison in der WTCC zurückblicken. Nach fünf Podestplätzen beendet er dieses Jahr auf dem fünften Platz in der WM-Gesamtwertung und stellt damit seine persönliche Bestmarke aus dem Jahr 2010 ein. Dazu gratulieren wir ihm sehr herzlich. Und schon jetzt wünschen wir ihm auch für die kommende Saison viel Erfolg.