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Kunstverein Coburg: Glückwunsch von Präsident Macron

Coburg, 19.05.2025

Die Wiederentdeckung der fränkischen Malerin Dora Hitz im Coburger Kunstverein erfährt auch international große Resonanz.

Mehr als 3000 Besucher aus dem In- und Ausland hat die Retrospektive zum 100. Todestag der Malerin Dora Hitz in den Coburger Kunstverein gelockt. Vor allem aus Rumänien und Großbritannien sahen viele Kunstinteressierte die in Kooperation mit dem Nationalmuseum Schloss Peleș, dem Nationalen Kunstmuseum Rumäniens in Bukarest, der University of St. Andrews sowie den beiden Kuratorinnen Dr. Macrina Oproiu und Dr. Shona Kallestrup durchgeführte Ausstellung „Dora Hitz – Aus Franken nach Rumänien in die Welt“, die am Sonntag, 18. Mai, zu Ende ging. „Eine derartig große Ausstellung mit internationaler Reichweite durchführen zu können, war für den Kunstverein Coburg eine besondere Ehre. Sie platzierte den Kunstverein sichtbar in der deutschen Museumslandschaft“, freut sich die 1. Vorsitzende Natalie Gutgesell. Die Wiederentdeckung der Malerin Dora Hitz habe viele Menschen nach Coburg geführt, die die Stadt bisher noch nicht kannten, die Ausstellung sei mithin auch für die Stadt ein bedeutender touristischer Faktor gewesen.

Gruß aus Paris

Die prominenteste Reaktion bekam Natalie Gutgesell aus dem Pariser Elysee-Palast: Der französische Präsident Emmanuel Macron schickte ein Glückwunschschreiben zur Ausstellung und zum 200. Jubiläum des Kunstvereins. Die 1853 in Altdorf bei Nürnberg geborene Malerin Dora Hitz mischte die Berliner Kunstszene zur Kaiserzeit auf, sie stellte auf der Weltausstellung in Chicago aus und wurde als erste Hofmalerin Rumäniens international bekannt. Dennoch geriet die Künstlerin nach ihrem Tod 1924 in Vergessenheit – bis eine Coburgerin sie wiederentdeckte. 2019 veröffentlichte Dr. Natalie Gutgesell die erste Monografie über die talentierte Kunst-Pionierin und engagierte Frauenrechtlerin. Als Vorsitzende des Coburger Kunstvereins präsentiert die Kunsthistorikerin nun diese spektakuläre Ausstellung über die Porträt- und Stillleben-Malerin, die sie zu den bedeutendsten Impressionistinnen, Symbolistinnen und Expressionistinnen der Kunstgeschichte zählt.

Umfangreicher Katalog

Die ausgestellten Werke aus allen Schaffensphasen stammten aus 28 Privatsammlungen in Rumänien, Deutschland, England, USA, Monaco sowie den Niederlanden. In der Ausstellung faszinierte die Besucher vor allem die stilistische Vielfalt der Künstlerin. Alle Werke dokumentiert ein umfangreiches Katalogbuch, das außerdem 16 Artikel zu neuen Aspekten der Biografie der Malerin enthält.

Die Ausstellung thematisierte auch die Kindheit der Tochter des Ansbacher Zeichenlehrers Johannes Hitz, der seine berufliche Ausbildung als Porzellanmaler in Coburg 1825 begonnen hatte. Dora Hitz studierte ab 1869 an der privaten Kunstschule für Mädchen in München. 1876 stellte Hitz ein Genrebild im Münchener Glaspalast aus, das Königin Elisabeth von Rumänien erwarb und ihr die Stelle als Hofmalerin anbot. Später lebte Dora Hitz am Montmartre in Paris, wo sie mit vielen bekannten Impressionisten zusammenarbeitete. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Royal Academy of London 1890 und zwei Jahren in Dresden gründete die Künstlerin in Berlin ihre eigene Damenmalschule. Zusammen mit Käthe Kollwitz engagierte sie sich politisch für die Frauenrechte. Hitz war in internationalen Künstlerverbänden engagiert, stellte regelmäßig im Salon Paris aus und nahm an der Weltausstellung in Chicago 1893 teil.

Vom 1. Juni bis 27. Juli zeigt der Kunstverein 101 Werke von Teilnehmern und Dozenten der Coburger Sommerakademie. Bei der Vernissage werden wieder sieben von der VR-Bank Coburg gestiftete Kunstpreise vergeben.

Artikel im Original: Neue Presse, 19.5.2025. ( Quelle: Kunstverein Coburg: Glückwunsch von Präsident Macron - Coburg - Neue Presse Coburg )

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