Bamberg
Basketball Bundesliga: Brose Bamberg schlägt Würzburg deutlich
Die Fans sind zurück, dafür wird der Kader von Brose Bamberg durch schlimme Verletzungen immer schmaler. Trotz des langfristigen Ausfalls von Patrick Heckmann kann das Team von Coach Oren Amiel den unterfränkischen Rivalen von s.oliver Würzburg vor 731 Zuschauern deutlich mit 97:78 abfertigen.
Das Verletzungspech schlägt bei Brose Bamberg in dieser Saison unbarmherzig zu: mit Patrick Heckmann fällt nun nach Kenneth Ogbe (Mittelhandanbruch) und Dominic Lockhart (Sehnenabriss) der dritte deutsche Nationalspieler aus. Von sieben deutschen Spielern, mit denen Bamberg in die Spielzeit gegangen war, stehen Headcoach Oren Amiel derzeit nur die Profis Christian Sengfelder und Marvin Omuvwie zur Verfügung
Von der Hiobsbotschaft ließen sich die Bamberger auf dem Parkett nicht ablenken. Marvin Omuvwie rückte in die Startfünf und dankte das Vertrauen des Coaches neben einer engagierten Verteidigung gleich mit dem Dreier zum 6:0. Es war einer von vier Dreiern, die bei den überforderten Würzburgern im Korb landeten. Robinson legte aus der Distanz vor, Mitchell traf nach Omuvwie ebenfalls für drei, Kyzlink nahm zuerst den Layup nach einem Ballgewinn von Mitchell und beendete dann den 14:0-Lauf der Hausherren mit dem vierten Dreier –alles in den ersten 164 Sekunden! Mit dieser schnellen Führung wurden die Bamberger in der Verteidigung kurz nachlässiger, die Unterfranken verkürzten auf 18:15. Doch Coach Oren Amiel nahm gleich die Auszeit und brachte seine Jungs wieder in die Spur. Der Israeli verhilft dem Team zu immer mehr Selbstvertrauen, sein passendes Wechselspiel zwischen Lob und Kritik, Zwischenrufen, Dirigieren und Laufenlassen, Erklärungen an die Spieler auf der Bank, tut den Bambergern sichtlich gut. Dem 25:22 nach zehn Minuten folgte ein starkes zweites Viertel, in dem die Bamberger mit schönen Passstaffetten, mit schnellen Fastbreaks und gelungenen Einzelaktionen die 731 Fans begeisterten. Center Martinas Geben verbessert sich gegenüber der Roijakkers-Zeit kontinuierlich, tanzte die Würzburger „Bigmen“ mehrere Male unter dem Korb aus und schloss alle neun Würfe mit Punkten ab. Sein achter Punkt in der ersten Halbzeit bedeutete das 43;26, die höchste Führung vor der Pause (45:32).
Nach dem Seitenwechsel machte Bamberg unbeirrt weiter, ließ Würzburg gar keine Chance mehr, heranzukommen. Und trotzdem experimentierte Amiel weiter mit ungewöhnlichen Aufstellungen, ließ sein Team sogar mit zwei Centern gleichzeitig auflaufen. Mitchell war neben dem „Dauer-Topscorer“ Christian Sengfelder (19 Zähler) der Ankerpunk des Teams. Er räumt unter dem Korb auf, schafft so Räume für seine Mitspieler und ist für einen großen Center ein überragender Passgeber (7 Assists). Mitchell traf zudem drei seiner vier Dreierversuche, wie beim Wurf zum 72:50, der höchsten Führung der Partie. Justin Robinson und Tomaz Kyzlink trafen ebenfalls zweistellig. Vierzig Sekunden vor Ende ließ Oren Amiel zum Jubel der Fans noch zwei deutsche Youngster auf das Parkett: Lukas Passarge (17 Jahre) vom Kooperationspartner BBC Coburg sowie Kristian Ortelli aus Bambergs Jugend-BBL-Team. Für Ortelli ist es ein Eintrag in die Geschichtsbücher: mit 15 Jahren 9 Monaten und 28 Tagen ist er der jüngste Bundesliga-Spieler aller Zeiten.
„Es war mein erstes Spiel vor Fans. Sie waren überwältigend und haben uns gepusht. Dafür ein großes Dankeschön, denn es ist in der aktuellen Situation nicht selbstverständlich, wir wissen das sehr zu schätzen. Zum Spiel: wir hatten einen guten Start, der uns sehr viel Selbstvertrauen gegeben hat. Davon haben wir auch gezehrt, als es einmal nicht so rund lief. Alles in allem aber bin ich zufrieden, denn wir haben das Beste aus der momentanen Lage gemacht“, erklärte Oren Amiel (Headcoach Brose Bamberg) nach der Partie.
Am Wochenende ist Brose Bamberg wieder spielfrei und tritt das nächste Mal direkt wieder zum Rückspiel bei den s.oliver Würzburg an. Jump in der s.oliver-Arena ist am 6. Februar 2022, 15 Uhr.