Beko-BBL Playoffs: 0,1 Sekunde Führung im ganzen Spiel reichen den Brose Baskets zum Sieg

Was für eine Wahnsinnspartie! 39 Minuten, 59 Sekunden und neun Zehntel lang waren die Brose Baskets mit bis zu achtzehn Punkten im Rückstand im Finale 2 beim amtierenden Deutschen Meister FC Bayern München. Durch den Korbleger von Dawan Robinson 0,1 Sekunden vor dem Ende und der ersten Führung im Spiel überhaupt siegten die Trincheri-Jungs dennoch 80:78 im Audi-Dome, haben mit dieser gigantischen Aufholjagd im Playoff-Finale zum 1:1 ausgeglichen.

Vor den Augen des deutschen NBA-Stars Dennis Schröder erlebten die Brose Baskets einen schwachen Start: 2:13 hinten, in der vierten Minute bereits das technische Foul gegen Andrea Trinchieri, weil er zu hart mit den Schiedsrichtern diskutiert hatte. Zudem trafen die Bamberger wieder ihre freien Drei-Punkt-Würfe nicht, lediglich ein Dreier von sieben Versuchen landete in Halbzeit eins im Korb. Janis Strelnieks Punkte verkürzte zum 20:15, der Deutsche Meister antwortete prompt mit einem 12:0-Lauf zum 32:15. Bamberg kam nicht richtig in die Partie, konnte aber die Münchner Führung (18 Punkte bei 35:17) bis zur Pause noch dank des Dreiers von Brad Wanamaker und des Korblegers plus Bonusfreiwurf von Ryan Thompson auf 49:35 verringern.

Kurz nach der Pause ein kleiner Schock für die Bamberger: Beim Reboundversuch knallte Elias Harris mit dem Becken auf dem Boden, konnte nicht mehr weiterspielen. Doch das ließ die Bamberger enger zusammenrücken. Die Hausherren legten zwar zum 55:39 vor, in der Folge zogen die Bamberger in der Defensive aber die Intensität spürbar an, machten den Bayern die Angriffe und Würfe durch tolle Teamdefensive immens schwerer. Die Hausherren kamen so sechseinhalb Minuten zu keinem Treffer aus dem Feld heraus, trafen lediglich zwei Freiwürfe. Und die Brose Baskets bekamen durch die starke Verteidigung auch Selbstvertrauen in der Offensive: Dunking plus zwei Freiwürfe von Daniel Theis, Kapitän Brad Wanamaker (19 Punkte) mit einem schweren Korbleger und endlich auch erfolgreichen Distanzwürfen. Dank der Dreier von Janis Strelnieks und Daniel Theis (15 Punkte) verkürzte das Trinchieri-Team auf 57:54. Ausgerechnet der Ex-Bamberger Anton Gavel beendete Bayerns Korbflaute mit einem Dreier zum 60:54, mit sieben Punkte Rückstand (65:58) ging es für die Brose Baskets in das Schlussviertel. Zwar setzten sich die Hausherren durch einen Dreier von Center John Bryant noch einmal auf 71:63 ab, die Gäste rackerten aber weiter unter dem Korb, spielten dort endlich die FCB-Center Bryant und Vladimir Stimac aus und kamen über zwei Dunkings von Daniel Theis und Trevor Mbakwe 64 Sekunden vor dem Ende mit Korbleger zum 76:76-Ausgleich. Nach FCB-Freiwürfen und Robinson-Korbleger stand es 39 Sekunden vor dem Ende 78:78. Die Bayern vergaben ihren Angriff, Brad Wanamaker wurde zwar an der Außenlinie von gleich zwei Hausherren verteidigt, dem Kapitän gelang aber der Zuckerpass auf den freien Dawan Robinson unter dem Korb, 80:78, die erste Bamberger Führung im Spiel nur 0,1 Sekunden vor dem Ende reichen den Brose Baskets zu ihrem ersten Finalsieg 2015.

Trainer Andrea Trinchieri (Brose Baskets): „Wir haben es heute geschafft, ein Spiel zu gewinnen, das für uns über 30 Minuten sehr, sehr schlecht aussah. Jetzt haben wir eine Best-of-Three-Serie und wir starten am Sonntag damit von neuem. Wir haben unglaublich schlecht gespielt. Wir hatten keine Offensive, keine Defensive, und auch von den Bankspielern kam keine Unterstützung. In der zweiten Hälfte haben wir die Leidenschaft und den Willen gezeigt, etwas Besonderes zu schaffen.“

Am Sonntag, 14. Juni 2015, steht für die Brose Baskets das dritte Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Titelverteidiger FC Bayern München an. Die Partie beginnt um 19 Uhr in der heimischen Brose Arena, wird live auf Sport1 im TV und bei telekombasketball.de im Livestream übertragen.