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Monte Carlo

Brose Motorsport: Kein Glück bei der Rallye Monte Carlo Historique

Monte Carlo, 05.02.2019

Die Teilnahme von Michael Stoschek und seinem erstmals eingesetzten Co-Piloten Hanns Werner Wirth mit einem Lancia Stratos Gr. 4 aus dem Jahr 1975 bei der diesjährigen Rallye Monte Carlo war überschattet von technischen Problemen und Widrigkeiten.

Bereits vor dem Start in Bad Homburg bereitete eine defekte Dichtung des Auspuffkrümmers Probleme. Außerdem funktionierte der Stecker der Zusatzleuchten nicht und musste gewechselt werden. Auf der über 1.000 Kilometer langen Anfahrt nach Frankreich fiel nachts das Fernlicht inklusive der Zusatzleuchten aus. Deshalb musste die Service-Crew in einer aufwändigen Reparatur die Lenkstockeinheit instandsetzen.

Die erste Prüfung am Samstag mit einer Länge von 49 Kilometern war wegen der massiven Schneeglätte und der schlechten Sicht eine große Herausforderung für das Team. Eine falsche Ansage des Beifahrers lotste Stoschek nach 15 Kilometern an einer Gabel in die verkehrte Richtung. Der Fehler wurde erst bemerkt, als die Fahrt in einem Bauernhof endete.

Die 2,5 km lange zusätzliche Strecke führte zu einer massiven Zeitstrafe, obwohl Stoschek mit hoher Geschwindigkeit vier Teilnehmer überholte, um wieder in den geforderten Schnitt zu kommen. Platz 205 von 318 gestarteten Teilnehmern war das Ergebnis.

Die zweite Prüfung mit 22,5 Kilometern Länge verlief problemlos mit geringen Zeitabweichungen und Platz 22. Leider kam dann auch noch der Service-Bus von der Straße ab und landete im Graben. Glücklicherweise blieben die Mechaniker dabei unverletzt.

Prüfung drei am Sonntag hatte 57 Kilometer Länge. Die Reifen für den ersten trockenen Teil erwiesen sich für die langen Schnee- und Eispassagen als Fehler und Stoschek verlor viel Zeit. Prüfung vier lief dann sehr gut mit wenigen Strafpunkten. Die Prüfungen fünf und sechs wurden wegen Unpassierbarkeit abgesagt.

Auch am Montag behinderte der Schneefall weiterhin die Sicht. Auf der Prüfung sieben (18,1 Kilometer) kam dem Brose Team zuerst ein Schneepflug entgegen, dann blockierten zwei Anhänger die Straße und der Stratos fuhr sich im weichen Straßenrand fest und kam erst nach diversen Versuchen wieder frei. Da die Prüfungen acht und neun wegen Unpassierbarkeit abgesagt wurden, war Zeit für diverse Reparaturen. Der Scheibenwi-schermotor, der Tourenzähler und andere Anzeigen waren ausgefallen. Guido Brasch fand den Kurzschluss im Motor und reparierte ihn.

Doch die Widrigkeiten ließen nicht nach: Die Hitzeentwicklung der starken Glühbirnen ließ Kabel durchschmo-ren, was zu einem Ausfall des Abblendlichts führte. Dazu wurde noch einmal der Lenkstockschalter getauscht. Insgesamt dauerten diese Reparaturen 1,5 Stunden – zu lange, um rechtzeitig die nächste Zeitkontrolle zu erreichen. „Unsere Service-Crew ist den kompletten Tag im Einsatz und leistet einen super Job!“, lobte Michael Stoschek die Arbeit der vier Mechaniker.

Auf der Wertungsprüfung zehn liefen Stoschek und Wirth auf einen Fiat auf, dem sie rund 10 Kilometer hinterherfuhren ohne zu überholen: „Uns war klar, die Rallye ist gelaufen, denn wir hatten sie schon in der ersten Prüfung verloren, aber wir wollten weiterfahren und von Monaco aus die ‚Nacht der langen Messer‘ genießen.“

Am Dienstagmorgen dann die bittere Entscheidung: Rennabbruch. Unter dem glühenden Auspuffkrümmer verlaufen die Benzinleitungen, wie Michael Stoschek erklärt: „Wir wollten nicht riskieren, dass der Wagen abbrennt. Außerdem hat die Reparatur gestern so lange gedauert, dass wir möglicherweise vom Wettbewerb ausgeschlossen worden wären.“

„Die Rallye Monte Carlo Historique ist nicht unser Ding“, fasst der enttäuschte Michael Stoschek sportlich zusammen. Bereits bei den Teilnahmen 2015 und 2016 verhinderten diverse Probleme auf der Seite der Beifahrer, die gesteckten Erwartungen des FIA Historic Europameisters von 2006 zu erfüllen.

„Unser Marlboro Stratos war der Liebling der Zuschauer, die uns gerne weiter auf der letzten Schleife erlebt hätten. Wir danken allen, die uns an der Strecke und zu Hause die Daumen gedrückt haben und vor allem unserem großartigen Service-Team, das alle Defekte bis auf die porösen Auspuffkrümmer beheben konnte", so Michael Stoschek und Hanns Werner Wirth.