Champions League: Brose Bamberg startet international mit 100:63-Kantersieg

Da haben sich die Bamberger aber den Frust von der Seele geworfen! Mit einem 100:72-Kantersieg bei Fortitudo Bologna reagierten die Jungs von Coach Johann Roijakkers stark auf die 72:99-Pokal-Pleite gegen Ludwigsburg vom Wochenende. Dass Brose Bamberg beim Champions-League-Auftakt das dritte Pflichtspiel in vier Tagen absolvieren musste, merkte man den Domstädtern nicht an.

Mit unermüdlichem Einsatz, guter defensiver Struktur und einer offensiven Spielfreude überzeugte das Team beim Geisterspiel ohne Zuschauer in der Unipol Arena in Bologna auf ganzer Linie. Schon nach drei Minuten war Bamberg 12:4 vorne und ließ sich auch nicht vom kleinen Lauf der Italiener zum 14:14-Ausgleich beirren. Vor allem Spielmacher Tyler Larson präsentierte sich hellwach und gegenüber dem Wochenende stark verbessert: der Amerikaner bereitete ebenso klug viermal mit Pässen die Punkte seiner Mitspieler vor und traf selbst hochprozentig. Sechs von acht Würfen zappelten im Netz, 15 Punkte bis zur Halbzeit. Und in Larsons kleiner Auszeit auf der Bank nahm der Italiener Michele Vitali das Heft in die Hand: zwei Dreier zum 51:31. Lediglich die schwache Freiwurfquote musste man den Bambergern ankreiden: nur vier von zwölf Versuchen landeten bis zur Pause im Korb, die Roijakkers-Jungs hätten noch deutlicher führen können.

Gleiches Bild in der zweiten Halbzeit: Bamberg spielte Bologna gnadenlos an die Wand, obwohl die Italiener mit einer kräfteaufreibenden Zonenverteidigung versuchten, Bambergs Offensive aus dem Tritt zu bringen. Die Roijakkers-Jungs reagierten darauf mit einem Dreier-Regen, Michele Vitali (17 Punkte) setzte zwei Distanzwürfe drauf, traf alle vier Versuche im Spiel fehlerfrei. Auch Dominik Lockhart warf sensationell: fünf von fünf Dreiern aus dem Feld, dazu einen Korbleger und zwei Freiwürfe bedeuteten 19 Punkte und Karrierebestwert des 26-jährigen Deutschen. Sein genialer Pass am Ende des dritten Viertels auf Elias Lasisi bereitete die 30-Punkte-Führung (77:47) vor dem Schlussviertel vor. Selbst mit dem Vorsprung trat Bamberg nicht auf die Bremse, sondern traf stetig bis zum Spielende: Topscorer Tyler Larsen erhöhte sein Punktekonto auf 23 und Chase Fieler bewies seine Universalität: der Amerikaner traf Dreier, Korbleger, Dunks und Freiwürfe (16 Punkte), schnappte sich 7 Rebounds und blockte nebenbei in der Defensive dreimal die Italiener weg.

Johan Roijakkers (Headcoach Brose Bamberg): „Glückwunsch an meine Spieler zu einem guten Sieg. Natürlich war Bologna geschwächt, dennoch: wir haben gezeigt, dass wir es besser können als am Sonntag gegen Ludwigsburg. Dabei war entscheidend, dass wir über 40 Minuten das Tempo hochgehalten haben. Am Ende zählt das Ergebnis, klar. Dennoch ist auch die Spielweise wichtig, dass wir als Mannschaft wachsen.“

Am 8.11.2020 starten die Roijakkers-Jungs mit einem Auswärtsspiel bei den Towers Hamburg in die neue Bundesliga-Saison. Jump ist um 15 Uhr.