Bayreuth
medi bayreuth sichert sich hart umkämpften Sieg gegen Tübingen
Jeder der 3.119 Zuschauer in der Oberfrankenhalle wird diese Partie zwischen medi bayreuth und den WALTER Tigers Tübingen sicherlich so schnell nicht vergessen. Da schien Bayreuth die Partie 15 Sekunden vor dem Ende schon so gut wie gewonnen zu haben, als die Tigers mit Dreiern von Alvaro Munoz und Barry Stewart das Spiel mit weniger als einer Sekunde Spielzeit nochmals komplett auf den Kopf stellten.
Die Gäste aus Tübingen führten und kaum einer hätte noch einen Pfifferling auf das Team von Head Coach Raoul Korner gegeben. Der Österreicher aber zauberte in seiner letzten Auszeit einen finalen Spielzug auf sein Taktikboard, welchen sein Team perfekt umsetzen und in den Sieg bringenden Korberfolg verwandeln sollte. Nate Linhart spielte aus dem Einwurf den idealen Pass direkt unter den Korb exakt in die Hände von De’Mon Brooks, der zuvor stark von Kyan Anderson freigeblockt worden war. Brooks ging hoch, der Ball zum 82:81 in den Korb und der kurz zuvor durch den Stewart-Dreier scheinbar geplatzte Traum vom zehnten Heimsieg war plötzlich wieder Realität. Und spätestens nachdem Schiedsrichter Robert Lottermoser nach Kontrolle des Instant Replay den Korberfolg bestätigte, löste sich auch die Schockstarre bei den Fans in eine stimmungsvolle Siegesfeier.
Der 18. Saisonsieg der Bayreuther gewann an diesem 26. Spieltag noch an zusätzlichem Wert, da alle direkten Konkurrenten um den vierten Tabellenplatz - Berlin, Bonn und Oldenburg - an diesem Spieltag verloren.
Die Partie kurz zusammengefasst
Der bessere Start ins Spiel gelang medi bayreuth, die unter anderem durch einen Lewis-Dreier und nach Punkten von Assem Marei mit 8:4 (3.) in Führung lagen. Dann allerdings drehte Tübingen die Partie - Isaiah Philmore traf zweimal von jenseits der 6,75 Meter zum 12:10 (7.). Bayreuth hielt dagegen und kam, ebenfalls durch erfolgreiche Distanzwürfe von Bastian Doreth und David Gonzalvez, zum 16:12 (9.). Das Viertel ging allerdings dennoch an die Gäste: Barry Stewart traf zweimal in der letzten Minute zum 20:16 - für diesen Abschnitt fast schon „selbstverständlich” von jenseits der Dreierlinie.
Im zweiten Abschnitt wussten die Gäste ihre Führung zu verteidigen und sogar auszubauen. Stanton Kidd sorgte per Dunking zum 24:16 (12.) und machte so einen 10:0 Lauf perfekt. Ebenfalls per Dunking besorgte der frühere Bayreuther Center Gary McGhee die erste zweistellige Führung der Tigers - 31:20 (14.). Doch die Heroes Of Tomorrow steckten nicht auf und kamen durch Dreier von Kyan Anderson und Trey Lewis wieder auf 29:33 (15.) heran. Dass es nicht noch enger wurde, lag an weiteren Treffern von jenseits des Perimeters. Stanton Kidd und Jared Jordan nahmen Maß und sorgten für das 42:33 (19.). Mit der Halbzeitsirene erzielte Alvaro Munoz das 46:38 für Tübingen.
Auch im dritten Viertel spielten zunächst fast nur die Gäste. Schon mit dem ersten Korb war die Führung wieder zweistellig und in der 24. Minute war nach einem Washburn-Dunking die höchste Gäste-Führung des Abends perfekt - 53:40. Dann allerdings kam David Gonzalvez zurück auf das Spielfeld und er hatte viel Energie im Gepäck. Ein Ruck ging durch das medi-Team, De’Mon Brooks verkürzte per 3-Punkt-Spiel auf 50:57 (26.). Zähler um Zähler wurde nun aufgeholt und Gonzalvez selbst steuerte das umjubelte 59:61 (30.) bei. Noch höher ging der Geräuschpegel mit der Viertelsirene, denn Trey Lewis brachte sein Team mit einem Dreier aus der linken Ecke nach mehr als 20 Minuten endlich wieder in Führung.
Die letzten zehn Minuten standen einem packenden Thriller in nichts nach. Beide Teams agierten auf Augenhöhe und zunächst war Tübingen wieder am Drücker. Der bärenstarke Barry Stewart traf in der 33. Minute zum 68:62, aber David Gonzalvez hielt dagegen. Mit fünf Punkten in Folge brachte er die Bayreuther auf Schlagdistanz und in der 37. Minute sorgte Kyan Anderson mit dem 72:71 für den erneuten Führungswechsel. Nach einem technischen Foul von Stanton Kidd durfte De’Mon Brooks dreimal an die Freiwurflinie und verwandelte eiskalt zum 75:73 (38.). Eine Minute später legte er zwei weitere Freiwürfe zum 77:73, der höchsten Bayreuther Führung des Abends, nach.
15 Sekunden vor Spielende betrug der Vorsprung nach Lewis-Freiwürfen beim 79:75 weiterhin vier Zähler. Nach der Auszeit der Gäste verkürzte Alvaro Munoz schnell per Dreier über das Brett auf 78:79. Trey Lewis durfte anschließend an die Freiwurflinie, vergab aber bei noch zwölf Sekunden Spielzeit seinen zweiten Versuch. Tübingen warf noch einmal alles in die Waagschale: 0,9 Sekunden vor dem Ende zappelte ein wilder Stewart-Dreier im Korb und Tübingen sah beim 81:80 wie der sichere Sieger aus. Einen Versuch hatte medi bayreuth aber noch. In der letzten Auszeit malte Head Coach Raoul Korner seinem Team einen auf De’Mon Brooks ausgelegten Spielzug auf. Dieser funktionierte und der 18. Saisonsieg war perfekt.