Marrakesch
Tiago startet erfolgreich in seine Comeback Saison
Lange hatte Tiago Monteiro auf diesen Moment gewartet. Mehr als eineinhalb Jahre nach seinem schweren Testunfall in Barcelona startete er am vergangenen Wochenende in die neue Saison des Tourenwagen-Weltcups (WTCR). Nachdem er im vergangenen Jahr schon in Suzuka für ein Rennwochenende in die Serie zurückgekehrt war, wird der von Brose unterstützte Portugiese in diesem Jahr wieder alle Rennen bestreiten. „Ich freue mich wirklich sehr auf das Wochenende, mit dem ein schweres Kapitel in meinem Leben abgeschlossen wird“, erklärte Tiago vor dem Saisonstart.
Auf dem Stadtkurs im marokkanischen Marrakesch zeigte der 42-Jährige, dass er trotz der langen Pause sofort wieder in der Weltspitze mitmischen kann. In den ersten drei Rennen der neuen Saison holte Tiago für sein Honda-Team KCMG 20 Punkte und belegt damit in der Gesamtwertung nach der ersten Station des Weltcups einen sehr guten neunten Platz. „Ich bin zufrieden mit dem Tempo meines Autos und auch mit meiner eigenen Leistung“, sagte Tiago. „Ich habe gezeigt, dass ich wieder da bin, und das fühlt sich gut an.“
Schon im Qualifying konnte sich der ehemalige Formel-1-Pilot in den Top Ten behaupten und sicherte sich für den ersten Lauf die achte Startposition. Im Rennen selbst lief es dann noch besser für Tiago, der 2017 in Marrakesch bereits einmal ganz oben auf dem Podest stand. Nach 18 Runden auf dem knapp drei Kilometer langen Straßenkurs wurde er im Ziel als Sechster abgewunken. Sein Rückstand auf Sieger Esteban Guerrieri (Honda) betrug nicht einmal fünf Sekunden.
Tiago kämpft sich zurück
Im zweiten Lauf, den er von Platz sieben aus in Angriff nahm, fiel Tiago nach harten Positionskämpfen zunächst um zwei Ränge zurück. Anschließend aber demonstrierte er einmal mehr seine nach wie vor vorhandenen fahrerischen Qualitäten und machte bis zum Ziel schließlich noch einen Platz gut - auch weil er sich auf der engen Strecke aus den brenzligen Situationen heraushielt: „Im zweiten Lauf bin ich keine Risiken eingegangen, weil ich wusste, dass ich in Rennen drei noch eine sehr gute Chance auf das Podium hatte.“
In den letzten Lauf des ersten Rennwochenendes startete er nämlich von Position vier. Doch der Traum von der absoluten Krönung des Comebacks erfüllte sich für Tiago leider nicht. Denn schon kurz nach dem Start geriet er in eine Kollision mit zwei Konkurrenten, nach der er seinen Honda Civic abstellen musste. „In der ersten Runde ging es ganz schön zur Sache“, sagte Tiago. „Ich bin fünf, sechs Mal berührt worden, mein Auto war da schon etwas beschädigt. In Kurve 7 geriet ich dann zwischen zwei Fahrzeuge. Da wurde es zu eng, und mein Rennen war beendet.“
Trotz des Ausfalls verlief der Saisonstart sehr viel versprechend für Tiago, der sich jetzt schon auf die nächste Herausforderung freut. „Ich fühle mich bereit für Ungarn“, betonte er im Hinblick auf die nächste Station des Tourenwagen-Weltcups.