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Katar/Losail

WTCC: Ein Unfall kostete Tiago Monteiro alle Titelchancen

Katar/Losail, 01.12.2017

Tiago Monteiro startete so gut wie noch nie in seiner Karriere in eine Saison der Tourenwagen-WM (WTCC). Schon im ersten Hauptrennen des Jahres in Marrakesch war der von Brose unterstützte Portugiese der strahlende Sieger. Und spätestens nach dem sechsten von zehn Rennwochenenden, als Tiago als Gesamtführender in die Sommerpause ging, schien der so lange ersehnte WM-Titel in greifbare Nähe zu rücken. Zwölf Punkte betrug sein Vorsprung damals auf seinen schärfsten Widersacher.

Dann aber erlitt er Anfang September bei einem Unfall bei Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya schwere Verletzungen. Am Ende der Start-Ziel-Geraden versagten die Bremsen bei einer Geschwindigkeit von 255 km/h. Der Honda-Pilot versuchte noch, der Streckenbegrenzung auszuweichen. Doch das Auto drehte sich und schlug rückwärts heftig in die Wand ein.

Knapp zwei Wochen lang musste er auf der Intensivstation in einem Krankenhaus in Barcelona behandelt werden, ehe er in seine portugiesische Heimat zurückkehren konnte. Anfangs waren Tiago und sein Team noch davon ausgegangen, dass er bis zum folgenden Rennen Mitte Oktober wieder fahren könne. Doch seine Sehstörungen und starken Kopfschmerzen, unter denen er in Folge des Unfalls gelitten hatte, machten ein Comeback unmöglich. Auch die letzten drei Rennwochenenden verpasste er deswegen, seine Führung in der WM-Wertung konnte er nicht mehr verteidigen.

Es war das vorzeitige Ende einer Saison, die für Tiago die erfolgreichste seiner zehnjährigen Karriere in der Tourenwagen-WM hätte werden können. Nach dem Auftaktsieg in Marrakesch folgten auf der italienischen Traditionsstrecke in Monza die Plätze drei und zwei. In Budapest nur zwei Wochen später feierte der ehemalige Formel-1-Pilot den nächsten Sieg. Und nachdem er auf dem Nürburgring zum ersten Mal in dieser Saison leer ausgegangen war, fand er im portugiesischen Vila Real mit zwei Podiumsplatzierungen wieder zurück in die Erfolgsspur. Auf dem Autodromo Termas de Rio Hondo im Nordwesten Argentiniens schrieb der 41-Jährige seine Erfolgsgeschichte fort. Mit den Plätzen fünf und zwei festigte er seine WM-Führung nicht nur, er baute sie sogar aus.

Schon nach dem Rennwochenende in China verlor er die WM-Führung an den Schweden Thed Björk (Volvo), der sich auf der letzten Station des Jahres in Katar auch den Titel sicherte. Tiago fiel indes bis auf Platz acht der Gesamtwertung zurück, konnte aber auf dem Kurs in Losail auch schon wieder strahlen. Erstmals seit seinem Unfall war er wieder an einer Rennstrecke der WTCC vor Ort und durfte nach dem Rennsieg seines Teamkollegen Esteban Guerrieri auf dem Podium die Siegertrophäe im Namen von Honda entgegen nehmen. In der kommenden Saison will Tiago dann wieder eigene Siege auf dem Podium bejubeln. „Mein Ziel ist es, nächstes Jahr wieder im Renncockpit zu sitzen", sagte er schon vor dem Wochenende in Katar. Für dieses Vorhaben wünschen wir ihm alles Gute.