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Coburg

Initiativpreis Fokus 50plus für fortschrittliche Brose Personalpolitik

Jürgen Preil (center), head of HR at Brose Coburg, received the award at a ceremony in Frankfurt am Main from Sibylle Laurischk, who chairs the Bundestag’s Family Affairs Committee and is also patron of Fokus 50plus. Left in photo: Sebastian Berblinger of APRIORI AG, the founders of the Fokus 50plus initiative.

Im Rahmen einer Feierstunde nahm Jürgen Preil (Mitte), Leiter Personal Brose Coburg, die Auszeichnung in Frankfurt am Main von Sibylle Laurischk, Vorsitzende des Bundestags-Familienausschusses und zugleich Schirmherrin der Initiative Fokus 50plus, entgegen. Links im Bild: Sebastian Berblinger von der APRIORI AG, den Gründern der Initiative Fokus 50plus.

Coburg, 27.09.2010

Für seine beispielhaften Personalkonzepte wurde der Automobilzulieferer Brose am 22. September von der Initiative Fokus 50plus mit dem gleichnamigen Best Practice Award ausgezeichnet.

Bewertet wurden Personalmaßnahmen, die dem demographischen Wandel in der Belegschaft Rechnung tragen. Dieser Trend führt dazu, dass der Anteil der älteren Arbeitnehmer an der Erwerbsbevölkerung zunimmt, während sich gleichzeitig die Lebensarbeitszeit weiter verlängert und in der kinderarmen Gesellschaft nicht mehr genug junge Arbeitskräfte nachrücken.

Im Rahmen einer Feierstunde nahm Jürgen Preil, Leiter Personal Brose Co­burg, die Auszeichnung in Frankfurt am Main von Sibylle Laurischk entgegen. Sie ist die Vorsitzende des Bundestags-Familienausschusses und zugleich Schirmherrin der Initiative Fokus 50plus, gegründet von der Personal- und Unternehmensberatung APRIORI AG.

„Es ist mir ein wichtiges politisches Anliegen, dass Organisationen und Institutionen, insbesondere in der Wirtschaft, ihre Personalstruktur der demographischen Entwicklung in Deutschland anpassen und das Potenzial von Mitarbeitern mit vielfältiger beruflicher Erfahrung anerkennen“, erklärte die Politikerin. Insgesamt nahmen an der Studie „Managing Demographics“ bundesweit 137 Unternehmen teil; insgesamt sechs Firmen wurden ausgezeichnet.

Der demographische Wandel stellt den Produktionsstandort Deutschland vor grundsätzliche Herausforderungen im globalen Wettbewerb. Denn die Bevölkerung in Schwellenländern wie Brasilien, Russland, Indien oder China (sog. BRIC-Staaten) ist wesentlich jünger, weshalb Unternehmen weltweit verstärkt in diesen Wachstumsregionen investieren – mit entsprechenden Auswirkungen auf die inländische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.

„Auch angesichts dieser Entwicklung hat unser Familienunternehmen frühzeitig an den deutschen Standorten Schritte unternommen, um auch mit einer alternden Belegschaft weiterhin erfolgreich in der wettbewerbsintensiven Automobilzulieferbranche erfolgreich sein zu können. Dabei geht es nicht allein um gesunde Arbeitsbedingungen, sondern ebenso um eine nachhaltige Sensibilisierung unserer Mitarbeiter für ihre eigene Gesundheitsvorsorge“, erläutert Jürgen Preil, Leiter Personal am Standort Coburg.

Im Mittelpunkt der Untersuchung, die die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der Initiative Fokus 50plus durchführten, standen die Unterneh­mens-Strategien und -Konzepte in den Bereichen Mitarbeitergewinnung, Karrieremöglichkeiten, Weiterbildung, Gesundheitsmanagement und Arbeitsor­ganisation. Basierend auf strukturierten Interviews und Fragebogen wurde analysiert, inwieweit das Potenzial erfahrener Mitarbeiter richtig eingestuft und nachhaltige Anpassungsprozesse angestoßen wurden.

„Überzeugen konnten wir beispielsweise mit unserer Einstellungspolitik“, berichtet Preil, der den Preis als Vertreter des Unternehmens entgegennahm. Brose hat hier auf die demographische Entwicklung schon frühzeitig reagiert. Im Jahr 2003 initiierte das Unternehmen die „Senioren gesucht“-Kampagne. Im völligen Gegensatz zur allgemeinen Haltung deutscher Unternehmen sprach Brose ausdrücklich Kandidaten ab 45 Jahren mit langjähriger Berufserfahrung an. „Es ist in der Personalarbeit unseres Familienunternehmens heute selbstverständlich, Kandidaten unabhängig von deren Alter einzustellen – ausschlaggebend ist die Qualifikation“, betont Preil.

Positiv schlug sich in der Fokus 50plus-Studie auch die kontinuierliche Weiterentwicklung der 2001 im Unternehmen eingeführten Brose Arbeitswelt nieder. „Hier fanden unser Gesundheitsmanagement, verschiedene Sozialleistungen und arbeitsorganisatorische Maßnahmen große Anerkennung“, so Preil.

So legt Brose großen Wert darauf, frühzeitig die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter durch eine lebensphasenorientierte Personalpolitik zu fördern und zu erhalten. „Unser Gesundheitsangebot bezieht Beschäftigte aller Altersgruppen ein. Ihren unterschiedlichen Bedürfnissen kommt unsere bereits vielfach ausgezeichnete Arbeitswelt mit ihren beispielhaften Sozialleistungen sehr entgegen“, erläutert Preil.

Den Mitarbeitern stehen Gesundheits- und Fitnesseinrichtungen zur Verfü­gung, die sie und ihre Angehörigen sieben Tage in der Woche nutzen können: Dazu gehören Gerätetraining, Kursangebote, Sauna und Massagen. Die Betreuung der Mitarbeiter liegt in den Händen erfahrener Arbeitsmediziner und Physiotherapeuten.

Auch im Bereich der Mitarbeiter- und Familienberatung werden die verschie­denen Altersstrukturen berücksichtigt: Neben dem Brose Kids Club, einer firmeneigenen Sozialeinrichtung, die für Mitarbeiterkinder ein innovatives Betreuungs- und Bildungsangebot bereit hält, besteht ein umfassendes Bera­tungsangebot zum Beispiel im Bereich der Angehörigenpflege.

Auf die Belastbarkeit der älteren Mitarbeiter, vor allem in der Produktion, hat sich der Automobilzulieferer in mehrfacher Hinsicht eingestellt: Eine Belastungsmatrix aller Arbeitsplätze erleichtert den Führungskräften und dem Personalmanagement den Einsatz der Beschäftigten nach physischen Kriterien. Um die gesetzten Ziele in altersgemischten Teams zu erreichen, werden die Mitarbeiter an mehreren Arbeitsplätzen angelernt. So wird durch wechselnde Tätigkeiten eine einseitige körperliche Belastung vermieden. Zusätzlich gibt es Einzelarbeitsplätze, um Mitarbeitern die Möglichkeit einzuräumen, das Arbeitstempo weitgehend selbst zu bestimmen.

Produktionsmitarbeitern, die aus körperlichen Gründen nicht mehr voll leistungsfähig sind, bietet das Unternehmen geeignete Tätigkeiten außerhalb des Akkordbereichs an. Vor einem innerbetrieblichen Wechsel auf einen weniger fordernden Arbeitsplatz ist allerdings die Eigeninitiative des Betroffenen gefragt: Der Mitarbeiter muss Bereitschaft zeigen, an einem firmeneigenen Programm mit Rückenschule und Bewegungstraining teilzunehmen. Nach der Rückkehr aus dem Krankenstand wird gemeinsam geprüft, ob die Ursachen für den Ausfall auf das Umfeld des Arbeitsplatzes zurückzuführen sind. Sollte dies der Fall sein, wird umgehend Abhilfe geschaffen.

„Diese Maßnahmen veranschaulichen, wie unser Unternehmen rechtzeitig auf die sich wandelnde Altersstruktur der Belegschaften reagiert“, sagt Jürgen Preil. Der demographische Wandel wird weiterhin eine zentrale Rolle in der Brose-Personalarbeit spielen – zunehmend auch an den ausländischen Standorten. „Der Fokus 50plus-Preis ist erneuter Ansporn, unsere Personalkonzepte permanent weiterzuentwickeln, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, sie weiterzubilden, an unser Unternehmen zu binden und sie dauerhaft leistungsfähig und motiviert zu halten.“

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