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Unternehmensgeschichte

Vom Handelshaus und Metallwerk zum global agierenden Automobilzulieferer.

Von Coburg in die Welt

Unser Familienunternehmen hat sich von den Anfängen in Berlin über den Aufbau einer eigenen Fertigung in Coburg bis hin zu einem weltweit agierenden und erfolgreichen Automobilzulieferer entwickelt. Eine Historie, geprägt von visionärer Kraft, unternehmerischem Mut und unbedingtem Erfolgswillen.

Gründung & Aufbau

Die Geschichte von Brose beginnt 1908 in Berlin mit der Gründung eines Handelshauses für Automobil- und Flugzeugzubehör. Überzeugt von der Zukunft des Automobils gründete Max Brose zusammen mit seinem Partner Ernst Jühling 1919 das Metallwerk Max Brose & Co. in Coburg.

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1908

Handelshaus in Berlin

Der junge Max Brose beobachtete, dass die Motorisierung das Fuhrwerk und die Kutsche verdrängte. Überzeugt von der Zukunft des Automobils, eröffnete der junge Kaufmann 1908 im Alter von 24 Jahren in Berlin ein Handelsgeschäft für Automobilausrüstung und Flugzeugzubehör.

1914

Atlas und Mabro

Der Katalog des Berliner Handelshauses wurde von Jahr zu Jahr umfangreicher. Interessierte fanden neben Automobil-Zubehör auch Motorrad- und Motorboot-Material. Bald vertrieb Brose Zündkerzen, Scheinwerfer und Werkzeuge unter den Markennamen „Atlas“ und „Mabro“.

Sein Sortiment für Automobilisten war vielseitig: Windschutzscheiben, Hupen, Spiegel, Tachometer, Kanister, Stoßdämpfer - sogar eine Ledermaske für Hunde zählten zum Angebot.

1919

Einstieg in die Fertigung

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs beschloss Max Brose (links), Automobilteile nicht nur zu verkaufen, sondern selbst herzustellen: Im Juni 1919 gründete er im oberfränkischen Coburg mit seinem Partner, dem Chemiker Ernst Jühling (rechts), das „Metallwerk Max Brose & Co.“. Damit war der Grundstein für den Automobilzulieferer Brose gelegt.

1924

Solides Wachstum in schwierigen Zeiten

Die Weimarer Republik wechselte zwischen Krisen und Konjunkturen. Das Coburger Metallwerk wirtschaftete in dieser Zeit solide. Max Brose erweiterte stetig sein Produktportfolio und warb regelmäßig auf Fachmessen um neue Kunden.

1926

Manueller Fensterheber

1926 ließ Max Brose den „Kurbelantrieb für versenkbare Fenster“ patentieren. Zwei Jahre später begann in Coburg die Serienfertigung des manuellen Fensterhebers. Dieses Produkt bildete die Grundlage des weiteren Wachstums.

Im Atlas-Fensterheber verbaute Brose die sogenannte Schlingfederbremse - eine Neuheit in Europa: Durch eine kleine Rundfeder in einem Stahlgehäuse war es möglich, mittels Kurbel ein Zahnsegment mit Hebelarm zu bewegen und die daran befestigte Scheibe in jeder beliebigen Position zu halten.

Nationalsozialismus

Die Eigentümerfamilien haben die Unternehmensgeschichte und die Haltung unseres Firmengründers Max Brose in der NS-Zeit anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Unternehmens wissenschaftlich untersuchen lassen und die Ergebnisse publiziert. Aus Verantwortung für die eigene Geschichte unterhält Brose seit 2016 ein Unternehmensarchiv, welches die Familien- und Unternehmenshistorie bewahrt und nutzbar macht.

Brose, Nationalsozialismus

1933

Unzuverlässiges Parteimitglied

Coburg war die erste „nationalsozialistische Stadt Deutschlands“, die bereits im Oktober 1931 Franz Schwede (NSDAP) zum Ersten Oberbürgermeister wählte. Auf Druck von Schwede trat Max Brose im Mai 1933 als prominentester Coburger Unternehmer der NSDAP bei. Dies tat er nicht aus ideologischer Überzeugung, sondern zum Schutz seines Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Brose galt den Nationalsozialisten nachweislich als unzuverlässiges Parteimitglied.

1934

IHK-Präsident mit kritischer Distanz

Im Mai 1933 wurde Max Brose in das Präsidium der IHK zu Coburg gewählt und Ende 1934 zu deren Präsident berufen. Mit der Übernahme des Ehrenamtes wollte er die Kammer – und damit die Coburger Unternehmen – vor dem Einfluss der NSDAP schützen. Nach Aussage des späteren IHK-Präsidenten Südthüringens Horst Schoenau übte Max Brose wiederholt Kritik an der NSDAP. In öffentlicher Sitzung äußerte er in seiner Amtszeit etwa „Abscheu vor den Greueltaten an den Juden“.

Alle IHK-Präsidenten, auch Max Brose, wurden später zu Wehrwirtschaftsführern ernannt. Wegen seiner kritischen Haltung wurde Brose nach der Gründung der Gauwirtschaftskammer 1943 von seinem Posten entfernt.

Brose, Kanister, Produkt

1936

Kanister in Lizenz gefertigt

Der 20-Liter-Einheitskanister wurde 1936 nach einer staatlichen Ausschreibung von der Fa. Eisenwerk Müller & Co. AG entwickelt. Brose und eine Vielzahl weiterer Firmen, darunter Ambi-Budd, Nirona oder Rheinmetall-Brosig, fertigten im Auftrag der Wehrmacht als Lizenznehmer. Brose war weder der einzige noch größte Produzent. Nach Kriegsende 1945 produzierte Brose im Auftrag der westlichen Alliierten bis Ende der 1950er Jahre weiter Kanister.

Der von Brose gefertigte Kanister hatte eine qualitativ hochwertige Schweißnaht, einen robusten Bajonettverschluss und ein patentiertes Röhrchen zum schnellen Ausgießen der Flüssigkeiten.

Brose, Zwangsarbeiter

1938

Unternehmer mit sozialer Verantwortung

Ihr Unternehmen führten Max Brose und Ernst Jühling als Betriebsführer unter strenger Beobachtung der Parteistellen mit einer klar sozialen Einstellung. 1938 richteten sie eine Unterstützungskasse für Mitarbeitende ein. Brose setzte sich nachweislich persönlich für Mitarbeitende ein, die unter politischer Verfolgung litten. Gewalt innerhalb der Belegschaft oder gegenüber Zwangsarbeitern wurde streng verurteilt.

Brose, Einsatz von Zwangsarbeitern

1940

Einsatz von Zwangsarbeitern

Metallverarbeitende Betriebe mussten während der Kriegswirtschaft Rüstungsgüter produzieren. Brose fertigte neben Fensterhebern, Karosserieteilen und Kanistern auch Munitionsbestandteile. Da die Mehrheit der eigenen Belegschaft zum Kriegsdienst eingezogen war, setzte auch Brose wie alle Industriebetriebe der Region Zwangsarbeiter ein. Bei Brose waren bis zu 260 Zwangsarbeiter zwischen 1940 und 1945 eingesetzt. Brose sorgte für eine anständige Versorgung und Behandlung auf dem Firmengelände.

Brose war sich früh seiner historischen Verantwortung bewusst und leistete im Jahr 2000 einen hohen finanziellen Beitrag zur Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Die Stiftung hat im Auftrag der deutschen Wirtschaft Entschädigungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter gezahlt.

Max Brose Statue

1945

Unternehmen und Mitarbeiter geschützt

Max Broses Verhalten im „Dritten Reich“ wurde nach Kriegsende durch drei Instanzen vor den Spruchkammern in Coburg, Bamberg und Nürnberg ausführlich untersucht. Letztinstanzlich wurde Brose als „Mitläufer“ bewertet - der geringstmöglichen Einstufung. Max Brose war kein „Naziaktivist“. Ämter und Funktionen nutzte er nicht zum persönlichen Vorteil, sondern um sich schützend vor sein Unternehmen und seine Mitarbeiter in der NS-Hochburg Coburg zu stellen. Sein Handeln und seine Haltung in dieser verbrecherischen Diktatur verdienen eine faire Beurteilung.

Wiederaufbau

Zwei Produkte machen Brose nach Kriegsende 1945 groß: der Fensterheber und die Sitzverstellung für das Automobil. Entscheidend für den Erfolg ist der Schritt vom mechanischen zum elektrisch betriebenen System. Bald kann die Coburger Produktion mit der Nachfrage kaum noch Schritt halten.

1946

Fertigung für den Alltag

Bereits im Januar 1946 durfte im Metallwerk wieder produziert werden. Doch die Nachfrage nach Automobilen war gering - daher stellte Brose unter Treuhandschaft sein Produktprogramm um und fertigte in den Nachkriegsjahren dringend benötigten Bedarf an Alltagsgegenständen unter dem Markennamen „Atlas“: Kochtöpfe, Siebe, Bügeleisen, Skibindungen und sogar Küchenherde.

1948

Zurück im Unternehmen

Nach dem rechtskräftigen Spruchkammerurteil übernahm Max Brose im Herbst 1948 wieder die Leitung seines Unternehmens. Bald boomte die deutsche Wirtschaft und die Nachfrage nach Automobilen zog stark an. Das Metallwerk kehrte zu seinen Wurzeln und Stärken zurück und fertigte unter dem Namen „Atlas“ Fensterheber, Vulkanisierapparate, Kurbelgriffe, Sonnenblenden, Kompressoren und Kanister.

Brose Produkte waren in allen namenhaften Fahrzeugmodellen dieser Zeit verbaut: Auto-Union, Borgward, Mercedes, Ford, Goliath, Opel, MAN, Tempo und Volkswagen.

1953

Schreibmaschine "Brosette"

Anfang der 1950er Jahre wagte Max Brose den Einstieg in ein völlig neues Geschäftsfeld: Nach der Idee eines Mitarbeiters baute Brose unter dem Namen „Brosette“ eine handliche und robuste Schreibmaschine. Über 40.000 Stück konnten im In- und Ausland abgesetzt werden.

1959 verkaufte Brose die Maschinen und Lizenzen nach Indien, um sich auf das automobile Kerngeschäft zu konzentrieren. Bis heute ist die Maschine bei Sammlern begehrt.

1955

Größter Industriebetrieb in Coburg

Das Metallwerk war mit rund 550 Beschäftigten der größte Industriebetrieb im Wirtschaftsraum Coburg. Max Brose und Ernst Jühling investierten in die Erweiterung und Modernisierung der Fertigungsanlagen.

Das Produktprogramm wurde weiter an den Kundenbedürfnissen angepasst: Neben Fensterhebern für Pkw, Lkw und Omnibussen lieferte Brose Schwenkfenster-Beschläge, Lüftungsklappen, Press-, Stanz- und Ziehteile sowie Zinkdruckgussteile.

Elektrischer Fensterheber

1963

Elektrischer Fensterheber

Dem amerikanischen Trend folgend, stieg auch in Europa die Nachfrage nach mehr Komfort und Sicherheit: 1956 präsentierte Brose den „Fensterheber mit elektrischem Antrieb“ zum Nachrüsten. 1963 startete das Unternehmen mit der Serienfertigung von elektrischen Fensterhebern auf dem europäischen Markt. Das BMW Coupé 3200 CS war das erste Fahrzeug, das mit diesem Produkt ausgestattet war.

Brose, Verstellungen für Sitze

1968

Verstellungen für Sitze

Brose erkannte in den 1960ern die Sitzverstelltechnik als zukunftsträchtiges Geschäftsfeld. Ab 1968 fertigte das Coburger Werk Sitzbeschläge zum Verstellen der Rückenlehne. Der Erfolg blieb zunächst hinter den Erwartungen zurück. Doch Brose forcierte in den kommenden Jahren mit amerikanischen Kooperationspartnern die Produktentwicklung im Bereich Sitz, um seinen Kunden mehr Komfort und Sicherheit zu bieten.

1968

Tod eines ausgezeichneten Unternehmers

Am 11. April 1968 starb Max Brose im Alter von 84 Jahren. Familie, Freunde und Geschäftspartner betonten seinen unternehmerischen Weitblick, seine Verdienste um die Stadt Coburg und seinen persönlichen Einsatz für die Bedürftigen. 1955 wählte die Industrie- und Handelskammer zu Coburg Max Brose aufgrund seiner Verdienste für die heimische Wirtschaft zu ihrem Ehrenpräsidenten.

1962 erhielt Max Brose aus der Hand von Oberbürgermeister Dr. Walter Langer die Medaille „Die Stadt dankt“ erhalten. Zum 80. Geburtstag zeichnete die IHK unseren Firmengründer mit der Ehrenmedaille der Kammer aus.

Brose, Generationswechsel

1969

Generationswechsel

Nach dem Tod Max Broses vollzog das Familienunternehmen den Generationswechsel. Enkel Michael Stoschek, den Max Brose als Nachfolger bestimmt hatte, war noch in Ausbildung. Broses ältere Tochter Gisela führte in dieser Übergangszeit das Unternehmen. Sie war seit 1939 in der Firma, führte die Geschäfte souverän und setzte eigene Schwerpunkte wie die Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge.

Dynamik mit System

Als Max Brose 1968 im Alter von 84 Jahren starb, hatte er in 60 Jahren einen Betrieb mit etwa 1.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 35 Millionen D-Mark aufgebaut. Er hatte den Grundstein für solides, weiteres Wachstum gelegt. Erst unter der Führung seines Enkels Michael Stoschek begann ab 1971 der Aufstieg zu einem Unternehmen von Weltrang. Dynamik mit System war die Philosophie: Als Michael Stoschek Ende 2005 den Vorsitz der Geschäftsführung nach 34 Jahren einem Familienfremden übertrug, erwirtschaftete Brose einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro und beschäftigte rund 8.900 Mitarbeiter an 37 Standorten in 19 Ländern.

1971

Verantwortung in jungen Jahren

Am 1. Oktober 1971 übernahm Michael Stoschek mit knapp 24 Jahren von seiner Tante Gisela Brose den Schlüssel und mit ihm die Verantwortung. Brose hatte 1.000 Mitarbeiter, setzte 55 Millionen D-Mark um und war schuldenfrei. Michael Stoschek entwickelte das Unternehmen in dreieinhalb Jahrzehnten konsequent von einem lokalen Meisterbetrieb hin zu einem international aufgestellten Weltmarktführer.

1973

Ausflug in die Kunststofftechnik

Brose erschloss 1973 mit der Kunststofftechnik ein neues Geschäftsfeld: 15 Jahre fertigte das Werk Coburg thermoplastische Kunststoffe und Polyurethan-Integralschaumerzeugnisse wie Kopfstützen, Abdeckungen, Griffe oder Schaltknöpfe. Die Kunststoffeigenfertigung wurde1984 zurückgefahren. 1989 verließ die letzte Kopfstütze das Werk: Es ist die Nummer 1.111.111.

1973

Moderne Informationstechnik

Das Zeitalter der Datenverarbeitung begann im Oktober 1973 als das System „IBM 3 Modell 15“ in Betrieb genommen wurde. Brose blieb in den kommenden Jahren Vorreiter im Bereich der EDV. 1988 installierte Brose als erstes deutsches Unternehmen den modernsten Großrechner „IBM 3090-18S“. Zehn Jahre später wurde SAP weltweit für alle kaufmännischen und logistischen Prozesse ausgerollt und eine einheitliche IT-Systemstruktur geschaffen.

1979

Elektrische Sitzverstellung

Zehn Jahre Entwicklungszeit zahlten sich aus: Als erster Hersteller in Europa fertigte Brose ab 1979 elektrische Sitzverstellungen - zunächst für die S-Klasse von Mercedes-Benz. Der Sitz konnte komfortabel in Höhe, Neigung und Längsrichtung verstellt werden. Ab 1983 rüstete Brose die Sitzverstellung mit einem elektronischen Sitzpositionsspeicher aus. Später wurde der Produktumfang auf die Verstellung der Lehne und Kopfstütze erweitert.

1979

Gurttransportsystem

Brose entwickelte 1979 das elektrische Gurttransportsystem (EGT) und betrat ein neues Produktsegment. Das EGT legt den Sicherheitsgurt automatisch um Fahrer und Beifahrer. Da das Thema "Gurtpflicht" in Deutschland umstritten war, verkaufte Brose das System ab 1986 in die USA . Obwohl der Markterfolg ausblieb, reihte sich das EGT in die Linie der Brose Produkte ein, die Komfort und Sicherheit im Auto erhöhten.

1983

Ein neues Werk für Coburg

Im September 1981 erfolgte der Spatenstich für die groß angelegte Werkserweiterung. Der Bau des Werks 2 an der Bamberger Straße war die bis dahin größte Investition: Nach 18 Monaten Bauzeit bezogen 750 Mitarbeiter im Frühjahr 1983 ihren neuen Arbeitsplatz. Nun standen 24.000 Quadratmeter Fertigungs- und über 5.000 Quadratmeter Lagerfläche zur Verfügung. Das neue Hochregallager war 23 Meter hoch, 60 Meter lang und für 6.000 Paletten-Stellplätze ausgelegt.

1984

Ausgezeichnete Ausbildung

1984 überreichte Bundespräsident Carl Carstens Brose-Geschäftsführer Jakob Faßbender die Auszeichnung für hervorragende betriebliche Ausbildung. Brose bot in seiner neuen Coburger Lehrwerkstatt modernste technische Einrichtungen. Zur Brose Ausbildung gehörten auch immer abwechslungsreiche Sporteinheiten, Exkursionen zu Kunden oder exklusive Seminarwochen.

1985

Roboter am Werk

Im März 1985 nahm der erste Roboter bei Brose in der Druckgießerei in Coburg seine Arbeit auf. Dort unterstützte der „Mantec r3“ die Herstellung von Aluminium-Grundplatten für Fensterheber. Dank des Einsatzes kann schneller, kostengünstiger und ergonomischer gefertigt werden. 1987 bekam die Lehrwerkstatt ihren ersten Schulungsroboter.

1986

Weltneuheit: Einklemmschutz

Mit der Entwicklung der weltweit ersten elektronischen Steuerung für elektrische Fensterheber stellt Brose 1986 die Weichen für den Einstieg in die Mechatronik. Der elektronische „Einklemmschutz“ verfügt neben einem „Automatiklauf“ und „Zentralschließen/-öffnen“ über eine Sensorik, die Hindernisse erkennt. Die hochfahrende Scheibe stoppte und senkte sich so ab. Heute ist diese Technologie weltweiter Standard.

1987

Das innovative Türmodul

Mit der modular aufgebauten Fahrzeugtür betrat Brose technisches und logistisches Neuland: Alle Türkomponenten waren zu einem Türmodul verbaut. Dieses wurde vorgeprüft und einbaufertig zur vorgegebenen Zeit an das Band des Automobilherstellers geliefert. 1987 wurde das Türmodul erstmals im Audi 80 Coupé verbaut.

1988

Die Internationalisierung beginnt

Ende der 1980er Jahre gründete Brose seine beiden ersten ausländischen Produktionswerke in England und Spanien. 1993 wurde in Querétaro/Mexiko die erste Produktionsstätte auf dem amerikanischen Kontinent in Betrieb genommen. Ab 1994 entstanden in Detroit, Tokio und Paris Entwicklungs- und Vertriebsgesellschaften. In China ist Brose seit 1995 präsent.

1997

Türmodule - Just-in-Sequence

Das 1997 errichtete Werk in Meerane/Sachsen war der erste Brose Standort zur Herstellung von Türsystemen, die im Takt der Fahrzeugproduktion des Automobilherstellers – Just-in-Sequence (JIS) – gefertigt und direkt an das Montageband geliefert werden. Dieser Standort gilt als der Vorreiter für alle weiteren JIS-Werke der Brose Gruppe im In- und Ausland.

2001

Brose Arbeitswelt

Am Stammsitz Coburg lief um die Jahrtausendwende das größte Modernisierungsprogramm der Unternehmensgeschichte und definierte das Corporate Design neu: Die „Brose Arbeitswelt” schuf moderne Arbeitsplätze, effiziente Verwaltungsabläufe und ein leistungsgerechtes Entlohnungssystem - in Verbindung mit einem weltweit einheitlichen Erscheinungsbild. Diese Arbeitsorganisation war in der Branche beispielhaft.

Wesentliche Bestandteile sind moderne Kommunikationstechnik, variable Arbeitszeiten, ein leistungsgerechtes Entlohnungssystem sowie attraktive Sozialleistungen.

Brose, Schließsysteme

2002

Expertise bei Schließsystemen

Brose erweiterte 2002 mit dem Erwerb des Schließsystemgeschäfts von Bosch seine Kompetenz in der Fahrzeugtür. Schlossmodule von Brose fassen Türschloss sowie alle zugehörigen mechanischen und elektrischen Verbindungen zu einer Baugruppe zusammen. Sie zeichnen sich durch geringeren Kraftaufwand beim Öffnen, geräuscharmes Schließen sowie eine verbesserte Diebstahlsicherung aus.

Brose, Stoschek und Otto

2005

Führungswechsel

Michael Stoschek übertrug Ende 2005 nach mehr als 34 Jahren den Vorsitz der Geschäftsführung an Jürgen Otto. Damit endet das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte: Brose erwirtschaftet einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro und beschäftigt rund 8.900 Mitarbeiter an 37 Standorten in 19 Ländern. Mit der Berufung von Jürgen Otto stand erstmals ein familienfremder Manager an der Firmenspitze.

Global Player

Brose entwickelte sich zu einem der fünf größten Automobilzulieferer in Familienbesitz weltweit. Jeder dritte Neuwagen ist mit mindestens einem Brose Produkt ausgestattet. Wir als Mechatronik-Spezialist entwickeln und fertigen weltweit Systeme für Fahrzeugtüren, Klappen und Sitze.

2006

Gewichtsreduzierung im Fokus

Brose leistet seit Jahrzehnten durch konsequenten Leichtbau einen wichtigen Beitrag zur Gewichtsoptimierung von Fahrzeugen und damit zur Reduzierung von CO²-Emissionen. Ein Beispiel hierfür ist das Kunststoff-Türsystem mit integrierten Fensterheberführungsschienen.

2008

Integration Motorengeschäft

Ende 2007 erwarb Brose die bisherige Siemens-VDO-Sparte Electric Motor Drives und das Kühlerlüftergeschäft der Continental AG. Zum 1. April 2008 wurde das Brose Produktprogramm um elektrische Antriebe für Fensterheber, elektronische Bremssysteme wie ABS oder die elektrische Parkbremse, automatisierte Schaltgetriebe sowie elektrische Lenkungssysteme ergänzt.

2008

100 Jahre Zukunft

Mit einem großen Festakt in Berlin in Anwesenheit des Bundespräsidenten Richard v. Weizäcker und Familienfesten an vielen unserer Standorte feierte unser Familienunternehmen sein einhundertjähriges Bestehen. Die Unternehmensgruppe zählte 100 Jahre nach ihrer Gründung mehr als 15.000 Beschäftigte an 50 Standorten.

2009

Erster Brose Kids Club

Am 16. Dezember 2009 eröffnete der Brose Kids Club in Coburg. Er ist eine innovative Bildungs- und Betreuungseinrichtung für die Kinder der Beschäftigten. Die Einrichtung ist im Wohnhaus der verstorbenen Gesellschafterin Christa Leber, der Tochter des Firmengründers Max Brose, untergebracht. Ihr lag das Wohl der Beschäftigten stets am Herzen.

2010

Bayerischer Verdienstorden für Michael Stoschek

Im Rahmen einer Feierstunde im Antiquarium der Residenz München verlieh Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer am 29. Juli 2010 Michael Stoschek das Bayerische Verdienstkreuz. Mit der Auszeichnung werden die Verdienste einer der erfolgreichsten und anerkanntesten Unternehmerpersönlichkeiten Deutschlands geehrt.

2004 erhielt Michael Stoschek von Bayerns Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Stoschek wurde 2005 als Familienunternehmer des Jahres ausgezeichnet. Neben seiner Unternehmertätigkeit hat sich Stoschek als Leistungssportler, Mäzen und durch sein soziales Engagement herausragende Verdienste erworben.

2011

Asien-Engagement ausgebaut

2011 stärkte Brose Forschung und Entwicklung in China. In Chongqing wurde der Grundstein für ein weiteres Werk gelegt. Unser Familienunternehmen war nun mit fünf Standorten in China vertreten. Der Markteintritt in Südkorea erfolgte Anfang 2011 durch das Gemeinschaftsunternehmen Mando-Brose Corporation. In Pune/Indien eröffnete Brose im Februar 2011 ein Werk für Fensterheber und Sitzhöhenverstellungen.

2011

Intelligentes Schließen und Öffnen der Heckklappe

Auf der IAA 2011 präsentierte Brose eine intelligente Lösung zum Öffnen und Schließen der Heckklappe, die ein bequemes Be- und Entladen ohne Schlüsselbetätigung oder Absetzen des Gepäcks gewährleistet: Ein einfacher Fuß-Kick unter den Stoßfänger genügt und die Heckklappe öffnet sich.

Das Konzept beinhaltete außerdem einen berührungslosen Einklemmschutz sowie einen optischen Sensor, der den Öffnungs- und Schließvorgang stoppt, bevor es zur Kollision mit Hindernissen kommt. Möglich ist auch die Kombination des Heckklappensensors mit der Laderaumabdeckung: Diese verfährt zeitgleich mit der Klappe.

2014

E-Bike Antriebe "Made in Germany"

Am 15. Juli 2014 startete im Werk Berlin die Serienproduktion eines neuen Elektromotors für E-Bikes. Damit wurde Brose der einzige Hersteller, der ein Antriebssystem „Made in Germany“ anbot. Auf Basis eines millionenfach produzierten Lenkungsmotors entwickelten die Brose Ingenieure erfolgreich ab 2011 ein neuartiges Antriebssystem für E-Bikes.

2015

Lebensleistung von Max Brose gewürdigt

Als Persönlichkeit und Unternehmer ist Max Brose ein Vorbild, dessen Wertvorstellungen und Prinzipien die erfolgreiche Entwicklung der Brose Gruppe bis heute prägen. Grundsätze wie soziale Verantwortung und Fairness sind Teil seines Vermächtnisses und werden weltweit gelebt. Im Mai 2015 würdigte die Stadt Coburg die Lebensleistung des Firmengründers Max Brose und widmete ihm am Stammsitz eine Straße.

Damit tragen in Deutschland, der Slowakei, Portugal, den USA, Kanada und Brasilien acht Straßen den Namen des Firmengründers der Brose Gruppe.

2016

Weichen für weiteres Wachstum gestellt

Die Weichen für den Ausbau technischer und kaufmännischer Zentralfunktionen stellte Brose 2016 mit der Ansiedlung in Bamberg: In dem modernen Bürokomplex steuerten zu Beginn rund 600 Beschäftigte den weltweiten Einkauf, die Entwicklung, Elektronik und die Informationstechnologie der Unternehmensgruppe.

2017

In China für China

Brose eröffnete im April 2017 in Shanghai ein Verwaltungsgebäude für 600 Mitarbeiter in Entwicklung, Vertrieb, Einkauf, Qualität und Personal. Von dort aus werden die Brose Fabriken in China sowie die Produktionsstätten und Vertriebsbüros in Japan, Korea und Thailand gesteuert und unterstützt. Ziel ist es, die Marktposition in China zu festigen und auszubauen.

2019

100 Jahre Stammsitz Coburg

Elf Jahre nach der Eröffnung seines Berliner Handelshauses gründete Max Brose mit Ernst Jühling in Coburg das Metallwerk Max Brose & Co. Aus dem regionalen Handwerksbetrieb entwickelt sein Enkel Michael Stoschek ab 1971 einen weltweit tätigen Automobilzulieferer. Bei einem Festakt am 6. Juli 2019 blickten Gesellschafter und Geschäftsführung auf das letzte Jahrhundert zurück und gaben den Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur einen Ausblick auf die Zukunft.

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Tradition trifft Zukunft

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums unseres Stammwerks in Coburg kommen in einem historischen Unternehmensfilm unsere Gesellschafter sowie ehemalige und aktive Mitarbeiter zu Wort und reflektieren die spannende Reise unseres Familienunternehmens seit 1908.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Uwe Balder
Dr. Uwe Balder Unternehmenshistoriker E-Mail

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