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Würzburg

sOliver Würzburg: Sieg nach Verlängerung

Nach einer wahren Achterbahnfahrt ist s.Oliver Würzburg im vorweihnachtlichen Heimspiel gegen die HAKRO Merlins Crailsheim als Sieger vom Parkett gegangen: Nach einem frühen Rückstand von 20 Punkten kämpften sich die Gastgeber vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver Arena nach der Pause zurück ins Spiel und gewannen am Ende einen Overtime-Krimi knapp mit 92:88 (42:55, 84:84). Cameron Wells rettete die Unterfranken 1,7 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit einem Korbleger in die Verlängerung, in der Florian Koch dann mit noch 7 Sekunden auf der Uhr zum Endstand traf. Beste Scorer der Partie waren Cameron Wells (25 Punkte) und Florian Koch (16) auf Würzburger sowie Javontae Hawkins (18) und Maurice Stuckey (17) auf Crailsheimer Seite.

Eigentlich wollte s.Oliver Würzburg den Gästen aus Baden Württemberg das Leben mit intensiver Verteidigung von Anfang an schwer machen und nach einem spielfreien Wochenende selbst so früh wie möglich einen offensiven Rhythmus finden. Das gelang aber zunächst überhaupt nicht: Es waren die „Zauberer“, die in der s.Oliver Arena im ersten Viertel das Geschehen bestimmten. Crailsheim traf die ersten fünf Würfe aus dem Feld und lag nach einem Dreier samt Bonusfreiwurf von Javontae Hawkins bereits mit 0:14 vorne, ehe Cameron Wells in der 4. Minute von der Freiwurflinie die ersten Würzburger Zähler markierte und dabei seinen 250. Freiwurf in der easyCredit BBL verwandelte.

Wells legte kurze Zeit später mit seinem ersten Dreier nach. Die fünf Punkte des Kapitäns waren aber alles, was die Hausherren in den ersten gut fünf Minuten an Zählbarem zustande brachten. 5:25 lautete der überdeutliche Zwischenstand in der 6. Minute, als Denis Wucherer bereits seine zweite Auszeit nehmen musste. Danach kamen seine Schützlinge langsam, aber sicher besser ins Spiel - angeführt vom „Würzburg Warrior“ Felix Hoffmann, der nicht nur viel Energie von der Bank brachte, sondern mit zwei erfolgreichen Freiwürfen und einem glockenfreien Dreier auch die nächsten fünf Punkte erzielte. Dadurch war der Bann gebrochen und es folgte bis zum Seitenwechsel eine ausgeglichene Partie, in der der Vorsprung der Crailsheimer zwar etwas kleiner wurde, aber immer im zweistelligen Bereich blieb - beim Stand von 43:55 aus Würzburger Sicht ging es in die Pause.

Nach dem Merlins-Offensivspektakel der ersten zwanzig Minuten sahen die Zuschauer dann in der zweiten Halbzeit eine völlig andere Partie. Die Spieler von s.Oliver Würzburg bewiesen einmal mehr ihre große Moral und legten nicht nur in der Verteidigung, sondern auch beim Kampf um die abprallenden Bälle deutlich zu: Ganze 33 Punkte gestattenen die Hausherren ihren Gästen in den 25 Minuten nach der Pause und entzauberten dadurch die Crailsheimer Stück für Stück.

Zweimal Luke Fischer und dann Florian Koch per Dreier sorgten gleich zu Beginn des dritten Viertels dafür, dass Merlins-Headcoach Tuomas Iisalo bereits nach 96 Spielsekunden beim Spielstand von 49:55 eine Auszeit nahm. Jetzt war auch die Turnhölle voll da und trieb - mit Ausnahme der zahlreich mitgereisten Crailsheimer Anhänger - die Gastgeber weiter nach vorne. „Die Fans haben uns in der zweiten Halbzeit getragen und immer wieder gepusht“, sagte Felix Hoffmann hinterher.

Der „Würzburg Warrior“ wurde von den Zuschauern bei der erstmals durchgeführten Abstimmung in der s.Oliver Würzburg Smartphone-App mit deutlichem Vorsprung zum MVP der Begegnung gewählt. Ein Sonderlob von Headcoach Denis Wucherer gab es für Victor Rudd, der mit acht Korbvorlagen, sieben Rebounds und einer großen Präsenz in der Defensive entscheidenden Anteil an der erfolgreichen Aufholjagd hatte: „Victors Verteidigung gegen DeWayne Russell war ein wichtiger Schachzug, nachdem in der ersten Halbzeit nichts funktioniert hat“, so Wucherer.

Ihre allererste Führung im Spiel holten sich seine Schützlinge nach einem Offensivrebound von Victor Rudd durch Felix Hoffmann, der in der 27. Minute zum 64:62 traf. Ab diesem Zeitpunkt war es eine enge und extrem spannende Partie, in der sich kein Team deutlicher als fünf Zähler absetzen konnte. Nach einer hektischen Schlussminute mit zwei Ballverlusten war es schließlich Cameron Wells, der sich 1,7 Sekunden vor dem Ende am Korb durchsetzen und den Ball zum 84:84 und damit zur Verlängerung einlegen konnte, nachdem Crailsheims Quincy Ford zuvor zwei Freiwürfe liegen gelassen hatte.

Auch in der Overtime blieb die Begegnung bis ganz zum Schluss ein echter Krimi: Beim Stand von 89:88 traf Cameron Wells mit 20,3 Sekunden auf der Spieluhr einen von zwei Freiwürfen - 90:88. Im Gegenzug brachte DeWayne Russell den Ball nicht im Korb unter, Victor Rudd schnappte sich den Rebound und passte über das halbe Feld zu Florian Koch, der sieben Sekunden vor der Sirene zum Endstand von 92:88 traf. „Am Ende gehört auch das nötige Glück dazu, um so ein Spiel zu gewinnen. In Vechta müssen wir deutlich besser ins Spiel starten, wenn wir eine Chance haben wollen“, sagte Denis Wucherer.