Bamberg
Brose Bamberg zerlegt den FC Bayern mit 82:59
Das war eine Machtdemonstration des Meisters, Pokalsiegers und Titelverteidigers! Mit 82:59 (45:23) schossen die Jungs von Brose Bamberg den Herausforderer FC Bayern München auch in der Höhe verdient ab, legten in der Playoff-Halbfinalserie überlegen das 1:0 vor. Grundstein für den deutlichen Sieg war ein 19:2-Blitzstart in den ersten sieben Minuten.
Mit einer unglaublich starken Defensive schnürten die Jungs von Trainer Andrea Trinchieri die Kreise der Münchener Offensivreihe ein, zwangen die Gäste schon in den ersten fünf Angriffen zu vier Ballverlusten. Und wenn sich die Bayern in der Folge ihre schweren Würfe erarbeiteten, verfehlten sie den Korb. Vor allem Leon Radosevic (7 Rebounds, 3 Ballgewinne) war für die Münchner unüberwindbar, der Kroate räumte unter dem Korb mächtig auf und steckte Münchens Euroleague-erfahrenen Center Maik Zirbes locker in die Tasche. Allerdings brauchten auch die Bamberger einige Minuten, bis ihre Offensive ins Rollen kam. Darius Miller brachte Bamberg mit einem Dreier 3:0 schnell in Führung, erst drei Minuten später mit dem Korbleger von Leon Radosevis begann das Offensiv-Spektakel des Meisters. Dreier Nicolo Melli, Korbleger und Freiwürfe Fabien Causeur zum 12:0 nach fünf Minuten. Und der Meister baute den Vorsprung zum frenetischen Jubel der 6000 Bamberger Fans durch Theis und Causeur bis auf 19:2 aus. Erst nach mehr als acht Minuten Spielzeit gelang den Bayern der erste Treffer aus dem Feld. Da die Bamberger aber weiterhin alle leichten Punkte bei Korblegern der Münchener oft mit Foul verhinderten, konnten die Gäste an der Freiwurflinie auf 23:10 verkürzen. Gleiches Bild in Viertel zwei: Bayern prallte oft an der Bamberger Defensivwand ab (11 Ballverluste bis zur Pause), während die Hausherren kontinuierlich punkteten. Spielmacher Nikos Zisis brachte sein Team durch neun seiner 12 Punkte kurz vor der Pause mit 38:15 in Führung. Den Schlusspunkt unter diese grandiose erste Halbzeit setzte Janis Strelnieks, der mit dem Pausenpfiff einen Dreier aus acht Metern zum 45:23 versenkte.
Zwar traf Bamberg nach dem Seitenwechsel über drei Minuten nicht den Korb, München konnte aber nicht entscheidend verkürzen (45:28). Darius Miller (11 Punkte) stellte mit Korbleger und seinem dritten Dreier den alten Vorsprung wieder her (52:28). Janis Strelnieks und Topscorer Fabien Causeur (16 Punkte) bewiesen erneut ihre Treffsicherheit aus der Distanz und sorgten für eine beruhigende 30-Punkte-Führung (61:30). Ab da ließen es die Bamberger deutlich ruhiger angehen, mit zehn Punkten im Schlussviertel verhinderte Maodo Lo (13 Punkte) aber die letzten Bemühungen der Gäste.
Headcoach Andrea Trinchieri: „Ich rechne mit einer Reaktion der Münchner in Spiel 2. Es war wie in jeder Best-of-five-Serie: Eine Mannschaft legt vor, die andere wird reagieren. Wir haben heute durchweg eine gute Verteidigung gespielt und damit auch die Fehler, die wir uns geleistet haben, immer wieder ausgebügelt. Wir kennen die Klasse von Bayern München. Wer jetzt glaubt, dass es mehr als nur 1:0 steht, der begeht eine echte Sünde. Bayern wird das Niveau heben, wir müssen dann noch besser sein, um dem standzuhalten.“
Die zweite Partie im Playoff-Halbfinale findet am Donnerstag, 25. Mai 2017, statt. Jump im Audi-Dome gegen den FC Bayern München ist um 17.30 Uhr.