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Nyíregyháza

ERC: Eine Fülle von Problemen für Dominik Dinkel in Ungarn

Nyíregyháza, 08.11.2020

Eines muss man dem Brose Rallye Team Dominik Dinkel / Ursula Mayrhofer auf jeden Fall hoch anrechnen. Nämlich, dass sie trotz ihrer vielen verschiedenen Probleme bei der „Rally Hungary 2020“, dem 4. Lauf zur European Rally Championship (ERC), zu keiner Zeit aufgegeben und sich tapfer bis zum Schluss durchgebissen haben.

Der hohe Schwierigkeitsgrad der Rally Hungary war ebenso bekannt wie die Tatsache, dass in Ungarns Nordosten Streckenerfahrung noch mehr zählt als anderswo. „Da standen wir leider bei null“ berichtet der 28-jährige Oberfranke Dominik Dinkel. „Herabgefallenes Laub sowie massig Matsch und Dreck erhöhten den Anspruch weiter, sorgten für Rutschpartien und Überraschungsmomente, machten die Reifenwahl zur echten Lotterie.“ Dabei zog das Brose Rallye Team mehrmals Nieten. Am Samstagmorgen erwiesen sich die Regenreifen bei rund 80 Prozent trockener Fahrbahn als fataler Fehlgriff. Eine Reifenpanne lässt das Brose Rallye Team kurzzeitig von der Fahrbahn abkommen. Ab der vierten Bestzeitprüfung (WP) schlich sich dann ein störrisches Pop-Off-Ventil ein, welches beim Beschleunigen immer wieder die Motorleistung ihres Skoda Fabia Rally2 Evo minimierte. Im Mittagsservice konnte die Mechaniker-Crew von Romo Motorsporttechnik dieses Problem beheben, jedoch treten neue auf. Anfangs versagt die Gegensprechanlage, was die Stimmbänder von Copilotin Ursula Mayrhofer (36/Österreich) enorm forderte. Zudem stellten sich zunehmend starke Vibrationen ein. Zeitweise schüttelte es den Brose Skoda so gewaltig durch, dass die Sicht seiner Besatzung beeinträchtigt ist. Im Samstagabend-Service wurde das Setup verändert. Das zeigte Wirkung, die Zeitabstände auf die Spitzenreiter werden sonntags kleiner. Auf dem Rundkurs mitten durch die Stadt Nyiregyháza glänzte Dominik Dinkel mit der fünftbesten Zeit. Den kurz zuvor erlittenen, erneuten Reifenschaden hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits verkraftet. Endrang 12 in der Gesamt- und Platz 6 in der Juniorenwertung sieht er als Schadensbegrenzung.

„Aber die anvisierten Ziele haben wir nicht erreicht. Warum all das, was in Portugal so perfekt funktionierte, in Ungarn nicht geklappt hat, das müssen wir nun zeitnah gemeinsam in Ruhe analysieren. Das schließt mich als Fahrer natürlich mit ein. Ich möchte die zuvor geschilderten Probleme keinesfalls als Ausrede gewertet haben. Auch nicht die fehlende Ungarn-Erfahrung oder den Fakt, dass ich schon lange keine so rutschige Asphalt-Rallye mehr gefahren bin. Es ist mir weder gelungen, das nötige Vertrauen ins Auto aufzubauen noch meinen Speed abzurufen. Auf den herausfordernden WPs habe ich einfach zu vorsichtig agiert“, blickt Dominik Dinkel völlig offen zurück.

Am Einsatz in Ungarn sieht er aber auch Positives: „Wir konnten wichtige Daten und Erfahrungen sammeln. Unser Blick ist nun schon klar nach vorne gerichtet, auf den nächsten Wettbewerb. Das ist die Rally Islas Canarias (26. bis 28.11.2020). Dort wollen wir uns wieder richtig stark präsentieren!“