Erlangen/ Nürnberg
Erlangen muss sich Flensburg geschlagen geben
Der HC Erlangen unterliegt dem Weltklasse-Team der SG Flensburg-Handewitt mit 18:26 (10:12). Das Team von HC-Cheftrainer Robert Andersson zeigte sich lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Meisterschaftsanwärter aus dem hohen Norden und begeisterte damit die 7.234 Zuschauer in der Arena Nürnberger Versicherung.
Es war das Handballfest, das sich die Verantwortlichen des fränkischen Bundesligisten exakt so vorgestellt hatten. Bereits viele Stunden vor dem Anpfiff der Partie zwischen dem HC Erlangen und der SG Flensburg-Handewitt pilgerten viele handballbegeisterte Franken in den Süd-Osten Nürnbergs, um den ersten Family-Day zu feiern. Der Klub aus der Hugenottenstadt hatte schon am Abend zuvor allen Grund zur Freude. Sicherten doch die Ergebnisse des Samstages auch rechnerisch den Verbleib in der Beletage des deutschen Handballs. Dass der HC dort auch hingehört zeigten an diesem Nachmittag nicht nur die Mannschaft, die heute von ihrem wiedergenesenen Kapitän Michael Haaß auf Feld geführt wurde, sondern auch das Publikum. Jeder Erlanger Torerfolg glich einem Kanonenschlag der Euphorie, jedes Negativerlebnis nutzte der Anhang um die Seinen wieder aufzurichten und nach vorne zu peitschen. Der HC konnte den großen Favoriten aus dem hohen Norden stets auf Schlagdistanz halten und Mitte der ersten Halbzeit das Spiel völlig offengestalten. Aus einer stabilen Abwehr heraus setzten die Franken immer wieder Nadelstiche und der ehemalige Champions League Sieger tat sich schwer sein so gefürchtetes Tempospiel zu forcieren. Nach 30 Minuten trennten die beiden Kontrahenten lediglich zwei Tore.
Nach dem Wechsel zog der aktuelle Tabellen-Zweite der DKB Handball-Bundesliga die Zügel merklich an. Ein extrem gut aufgelegter Mattias Andersson im Flensburger Gehäuse entschärfte zusehends immer mehr Würfe der Mittelfranken und lud seine Vorderleute dadurch zu Gegenstößen ein, zu denen sich Weltklasse-Spieler wie Lasse Svan oder Anders Eggert nicht zwei Mal bitten lassen. Innerhalb von 15 Minuten baute das Team von SG-Trainer Ljubomir Vranjes die Führung von zwei auf sechs Tore aus und brachte nun auch die nötige Routine auf das blaue Rechteck. Der HC Erlangen warf in der Schlussviertelstunde all seine Mittel in die Partie, musste sich aber letztendlich der Klasse der Spielgemeinschaft aus Flensburg und Handewitt geschlagen geben.
Lange hat der HC Erlangen allerdings nicht Zeit sich mit der Niederlage vom Nachmittag auseinanderzusetzen. Schon am Mittwoch kommt es in dieser stimmungsvollen ARENA zum nächsten Heimspiel. Dann ist um 19 Uhr der HBW Balingen-Weilstetten zu Gast.
Robert Andersson (Trainer des HC Erlangen): „Ich bin mit der Defensiv-Arbeit meines Teams heute zufrieden. In der Offensive haben wir uns heute sehr schwer getan, da wir für jedes einzelne Tor richtig hart arbeiten mussten. Eine sehr gute Abwehr mit einem extrem guten Mattias Andersson haben die Partie zu Gunsten Flensburgs entschieden.“