Brose verbessert die Ertragssituation
Die Brose Gruppe blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2025 zurück: schwankende Kundenabrufe, Preisdruck, Lieferengpässe und globale Handelskonflikte. Dennoch erwartet der Automobilzulieferer nach den Verlusten im Vorjahr die Rückkehr in die Gewinnzone. Unser Restrukturierungsprogramm wirkt, auch im schwierigen Marktumfeld
, betont CEO Stefan Krug.
Brose rechnet für das Geschäftsjahr 2025 mit einem Umsatz von 7,7 Milliarden Euro, rund 84 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Gründe dafür sind negative Währungseffekte und rückläufige Volumina. Während die Geschäftsbereiche Tür, Sitz und Antriebe Rückgänge verzeichnen, steigert Brose Sitech seinen Umsatz. Regional betrachtet ist in China der stärkste Rückgang zu verzeichnen. Europa bleibt unter dem Vorjahresniveau und Nordamerika wächst leicht.
Trotz sinkender Umsätze erwartet das Familienunternehmen im Jahr 2025 wieder ein positives Ergebnis und rechnet mit einem Jahresüberschuss von 21 Millionen Euro. Der Automobilzulieferer konnte strategisch wichtige Aufträge in China, Europa und Nordamerika für sich gewinnen und hat zudem durch den Zukauf von ProSeat und die Mehrheitsbeteiligung an Covercar seine Kompetenz im Sitzbereich gestärkt. Darüber hinaus setzte Brose mit der Umstellung seiner SAP-Systeme auf eine Cloud-Plattform branchenweit Maßstäbe.
Auch schmerzhafte Maßnahmen wurden umgesetzt: Zur Senkung der indirekten Personalkosten um 20 Prozent, baut die Firmengruppe gegenüber 2023 an Hochlohnstandorten fast jeden vierten Arbeitsplatz in Entwicklung und Verwaltung bis Ende 2026 ab – davon fast 1.000 Stellen an den fränkischen Standorten. Das wir diesen schwierigen Prozess gemeinsam und sozialverträglich meistern, zeigt unsere starke Unternehmenskultur
, so Stefan Krug. Gleichzeitig mahnt er: Mit dem diesjährigen Ergebnis dürfen wir nicht zufrieden sein. Wir haben erst zehn Prozent der Rendite erreicht, die für eine Eigenfinanzierung unseres Unternehmens notwendig ist.
Für das kommende Jahr erwartet die Brose Gruppe keine Entspannung der Marktsituation und rechnet wiederholt mit stagnierenden Umsätzen. Deshalb müssen wir die Restrukturierung konsequent fortsetzen, neue Produkte schneller entwickeln, die Auslastung unserer Werke optimieren und die Qualität von Produktanläufen verbessern
, erklärt Krug.
Verantwortungsübergabe an vierte Generation
Nach einem halben Jahrhundert unternehmerischer Führung übergibt Michael Stoschek zum Jahreswechsel die Verantwortung an seinen Sohn Maximilian. Er übernimmt den Vorsitz des Verwaltungsrats und damit die Führung des größten deutschen Automobilzulieferers in Familienbesitz. Ich trete in große Fußstapfen und bin mir der Verantwortung für unser Unternehmen sowie seine 31.000 Mitarbeitenden sehr bewusst. Mein Ziel ist es, die Interessen unserer Gesellschafter und unserer Belegschaft miteinander zu verbinden und gleichzeitig die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern
, sagt Maximilian Stoschek.
Verstärkung der Geschäftsführung
Auf Beschluss der Gesellschafter und des Beirats wird zum 1. Januar 2026 die Gruppengeschäftsführung um zwei erfahrene Führungskräfte verstärkt:
Neben Stefan Krug (61), dessen Vertrag für weitere drei Jahre als CEO der Brose SE verlängert wurde, übernimmt Sabine Neuß (57) die Leitung des Zentralbereichs Produktion. Sie bringt über 30 Jahre internationale Erfahrung mit und soll den globalen Produktionsverbund zukunftssicher weiterentwickeln.
Bernd Schemer (58) wird Geschäftsführer Antriebe. Außerdem übernimmt er in der Position des CTO die Führung der zentralen Entwicklung, Elektronik sowie die Koordination der Entwicklungstätigkeiten in den Geschäftsbereichen. Herr Schemer folgt auf Raymond Mutz (59), der nach der Übergabephase das Unternehmen verlässt.
Gesellschafter und Beirat danken Herrn Mutz für sein langjähriges Engagement – davon sechs Jahre als Geschäftsführer – und wünschen ihm für seine persönliche und berufliche Zukunft alles Gute.
Ich bin überzeugt, mit klarer Strategie, konsequenter Umsetzung, einem starken Team und dem Rückhalt der Gesellschafter wird unser Unternehmen technologisch und ökonomisch wieder zu den Besten gehören
, schließt Krug ab.