





Verantwortung in jungen Jahren
Die 70er Jahre sind für das Unternehmen Brose ein Jahrzehnt des Umbruchs, der Neuorganisation und wichtiger Weichenstellungen für die Zukunft. Auslöser hierfür ist der zweite Generationswechsel in der Firmengeschichte: Als Michael Stoschek im Oktober 1971 die Führung im Alter von 23 Jahren übernimmt, beschäftigt das Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 55 Mio. DM. Die Herausforderungen sind groß: Neben den Energiekrisen der 70er und 80er Jahren stellt die zunehmende Globalisierung die größte Herausforderung dar.

Individuelle Sitzverstellung
Als erster Hersteller in Europa entwickelt und fertigt Brose elektrische Sitzverstellungen. Mercedes-Benz setzt auf diese zukunftsweisende Innovation und rüstet ab 1979 die S-Klasse mit diesen Produkten aus. Ihre Elektromechanik bewegt den Sitz in Höhe, Neigung und Längsrichtung; später wird der Produktumfang um die Verstellung der Lehne und Kopfstütze erweitert. Weitere Kunden sind Alfa Romeo, Audi, BMW, Fiat, Ford, Jaguar, Saab und Volvo.

Komfort und Sicherheit
Mit der Entwicklung der weltweit ersten elektronischen Steuerung für elektrische Fensterheber stellt Brose 1986 die Weichen für den Einstieg in die Mechatronik: Der elektronische „Einklemmschutz“ verfügt neben den Komfortfunktionen „Automatiklauf“ und „Zentralschließen/-Öffnen“ über eine Sensorik, die Hindernisse erkennt: Die hochfahrende Scheibe stoppt und senkt sich ab. Heute ist diese Technologie weltweiter Standard.

Die Tür zum Erfolg
Mit der modular aufgebauten Fahrzeugtür betritt Brose technisch und logistisch Neuland: 1987 wird das Konzept erstmals beim Audi 80 Coupé eingesetzt. Damit übernimmt Brose nicht nur die Entwicklung und Produktion der wichtigsten Türkomponenten, sondern fasst diese auch zu einem Gesamtsystem zusammen und steuert die anspruchsvolle Logistik, damit die Erzeugnisse vorgeprüft und einbaufertig zur vorgegebenen Zeit am Band des Automobilherstellers bereitstehen. Wieder einmal gibt Brose dem Markt die Richtung vor.

Internationalisierung
Die Märkte wachsen zusammen, Angebot und Nachfrage kennen keine Grenzen mehr.
Wer im Automobilgeschäft Erfolg haben will, muss international aufgestellt sein: Ende der 80er Jahre gründet Brose die beiden ersten ausländischen Produktionswerke in England und Spanien. 1993 wird in Querétaro/Mexiko die erste Produktionsstätte auf dem amerikanischen Kontinent in Betrieb genommen. In den Folgejahren entstehen in Detroit, Tokio und Paris Entwicklungs- und Vertriebsgesellschaften.

Das Vorbild
Weil die Produktionskapazitäten von Brose in Deutschland an ihre Grenzen stoßen, beschließen die Gesellschafter den Ausbau einer weiteren Fertigungsstätte: Das 1997 errichtete Werk in Meerane/Sachsen ist der erste Standort zur Herstellung von Türsystemen, die im Takt der Fahrzeugproduktion des Automobilherstellers – just in sequence (JIS) – gefertigt und direkt an das Montageband geliefert werden. Dieser Standort ist der Vorreiter für alle weiteren JIS-Werke der Brose Gruppe im In- und Ausland.

Einheitliches Erscheinungsbild
Brose expandiert – und die neuen Werke erhalten weltweit ein einheitliches Erscheinungsbild. Es ist gekennzeichnet durch Offenheit und Transparenz und trägt zur Identifikation der Mitarbeiter mit dem Familienunternehmen bei. Auch historische Gebäude werden entsprechend restauriert.
Die Brose Arbeitswelt
Identische Arbeitsumgebung und Organisationsmodelle an allen Standorten: Durch Lösungen wie Desk Sharing, flexible Arbeitszeiten, ergebnisorientierte Vergütung und vieles mehr fördert die Brose Arbeitswelt die Leistungsfähigkeit und Motivation der Beschäftigten und trägt zu Kostenreduzierung bei.






Schließen mit System
Schlossmodule von Brose fassen Türschloss und -innengriff sowie alle zugehörigen mechanischen und elektrischen Verbindungen zu einer Baugruppe zusammen. Sie zeichnen sich durch geringeren Kraftaufwand beim Öffnen, geräuscharmes Schließen sowie eine verbesserte Diebstahlsicherung aus.
Als vorgeprüfte Einheit angeliefert, verkürzt sich die Einbauzeit an der Montagelinie des Automobilherstellers. Mit dem Erwerb des Schließsystemgeschäfts von Bosch erweitert Brose 2002 abermals die Kompetenz in der Fahrzeugtür.

Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt
Innovationsstärke, hohes Qualitätsniveau und effektives Projektmanagement zeichnen Brose im Wettbewerb aus. Um seine Marktposition im Zeitalter der Globalisierung auszubauen, strebt das Unternehmen - insbesondere im Hochlohnstandort Deutschland - auf höhere Wirtschaftlichkeit: durch Weiterentwicklung der Produkte, bei der weltweiten Beschaffung, den Personalkosten sowie durch die ständige Optimierung der Fertigungsverfahren.

Führungswechsel
Als Michael Stoschek Ende 2005 nach mehr als 34 Jahren den Vorsitz der Geschäftsführung Jürgen Otto überträgt, endet das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte: Brose erwirtschaftet einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro und beschäftigt rund 8.900 Mitarbeiter an 37 Standorten in 19 Ländern.
Mit der Berufung von Jürgen Otto, der 15 Jahre Erfahrung in verschiedenen Leitungsfunktionen des Unternehmens mitbringt, steht erstmals kein Familienmitglied an der Firmenspitze; dennoch dokumentiert dieser Schritt die Kontinuität und langfristige Orientierung der Brose Gruppe.

Gewichtsreduzierung im Fokus
Brose leistet seit Jahrzehnten durch konsequenten Leichtbau einen Beitrag zur Gewichtsoptimierung von Fahrzeugen und damit zur Reduzierung von CO²-Emissionen. Durch die Verwendung von alternativen Materialien wie Kunststoff oder hochfestem Stahl sowie von Komponenten mit einem höheren Integrationsgrad ist Brose in der Lage, an heutigen Fahrzeugen mehrere Kilogramm Gewicht einzusparen. Ein Beispiel hierfür ist das Kunststoff-Türsystem mit integrierten Fensterheberführungsschienen.
